1

Hardware- und Nachrichten-Links des 1. Oktober 2018

Gemäß dem PC Builder's Club soll Intel (neben dem X599-Chipsatz) nun auch noch einen weiteren neuen Mainboard-Chipsatz für die nächsten HEDT-Prozessoren bringen: Intels Z399. Hierbei soll es sich aber schlicht um einen umbenannten X399 handeln – umbenannt deswegen, weil AMD schon einen gleichnamigen Mainboard-Chipsatz (für seine Threadripper-Prozessoren) im Markt stehen hat. Der Z399 dürfte somit der Nachfolger des X299 sein und HEDT-Prozessoren des Skylake-X-Refreshs Platz bieten – sofern jene mit Vierkanal-Speicherinterface im Sockel 2066 antreten, alles höhere (Sechskanal-Speicherinterface im Sockel 3547) ist dann Thema des X599-Chipsatzes. Etwas unklar ist allerdings, wieso Intel für eine reine Refresh-Generation überhaupt einen neuen Mainboard-Chipsatz auflegt, gerade weil bisher im HEDT-Segment das Prinzip galt, eine Mainboard-Plattform für immer mindestens zwei CPU-Generationen zu verwenden. Allerdings zeichnen frühere Intel-Roadmaps zum Skylake-X-Refresh weiterhin den X299-Chipsatz ein, insofern werden letztlich wohl beide Chipsätze gemeinsam diese Prozessoren unterstützen bzw. der Z399-Chipsatz rein optional sein.

Die interessantere Information findet sich dagegen in den letzten beiden Absätzen dieser Meldung: Danach soll der Skylake-X-Refresh nunmehr mit bis zu 22 CPU-Kernen antreten – und dies noch komplett im Rahmen des bekannten Sockels 2066. Bislang konnte zum Skylake-X-Refresh nur spekuliert werden, wie hoch Intel da wohl gehen würde – es war zwar klar, das ein "Halo"-Modell mit einem 28-Kerner in der Planung ist, aber nicht, wo das "normale" Produktportfolio diese HEDT-Generation liegen würde. Nunmehr ergibt sich das vergleichsweise klare Bild, das der Skylake-X-Refresh in kompletter Form im Sockel 2066 daherkommt, selbst die Modelle mit 22 CPU-Kernen also (im Consumer-Segment) nicht das große Sechskanal-Speicherinterface erhalten werden. Dafür bleibt wie gesagt der Sockel und damit (wahrscheinlich) die Kompatibilität zum X299-Chipsatz erhalten – unter dem Vorbehalt, das Intel eine solche Mainboard-Kompatibilität auch nur für Refresh-Modelle mit maximal 18 CPU-Kernen gewähren könnte.

ab Q2/2017 ab Q4/2018 ab Q3/2019
"Super-HEDT" - "Skylake-A" (basierend auf Skylake-X)
Plattform: ?,
Sockel: 3647, Chipsatz: ?
28 CPU-Kerne, Preislage: ?
-
HEDT-Segment Skylake-X
Plattform: Basins Falls,
Sockel 2066: Chipsatz: X299
4-18 CPU-Kerne, 242$ bis 1999$
Skylake-X-Refresh
Plattform: Basins Falls Refresh,
Sockel 2066: Chipsätze: X299 & Z399
bis 22 CPU-Kerne, Preislage: ?
Cascade Lake
Plattform: Glacier Falls,
Sockel: X599, Chipsatz: X599
CPU-Kerne: ?, Preislage: ?
Informations-Basis: aktuelle Intel-Roamdaps vom Juli 2018

Der richtige Paukenschlag wird somit erst im Herbst 2019 folgen – dann mit CPU-Modellen mit bis zu 28 CPU-Kernen im "normalen" Produktangebot, mit neuem X599-Chipsatz und vor allem dem ausgefahrenen Sechskanal-Speicherinterface. Als Teaser hierzu dürfte dann "Skylake-A" dienen, welchen Intel bereits für das Jahresende 2018 in Aussicht gestellt hatte. Ob dies überhaupt noch zu realisieren ist, steht auf einem anderen Blatt: Der X599-Chipsatz scheint eher ein Projekt des Jahres 2019 zu sein, ergo müsste Intel mit einem seiner Server-Chipsätze ran, welchen allerdings einige Features von Consumer-Chipsätzen fehlen. Für eine einzelne CPU ist dies ein hoher Aufwand – es bleibt somit abzuwarten, ob Intel in der aktuellen Situation (wo man an anderen Fronten viel mehr Arbeit zu erledigen hätte) noch Zeit findet, sich dieser "kaufbaren Machbarkeits-Studie" zu widmen.

Laut einem Posting im HardOCP-Forum (via WCCF Tech) seitens eines für AMD-Leaks bekannten Forenmitglieds hat die (für die Radeon-Entwicklung verantwortliche) RTG-Gruppe von AMD ihr erstes Zen-2-Testsample erhalten. Hiermit dürften dann diverse Evaluierungs- und später Leistungstests aus Sicht von AMDs Grafikkarten bzw. generell aus Grafikkarten- und Spiele-Sicht durchgeführt werden, wobei das (frühe) Sample derzeit erst einmal recht absturzfreudig daherkommt – was im Evaluierungsmodus allerdings nicht ungewöhnlich ist. Interessant sind die Hardware-Daten mit 8 CPU-Kernen (samt SMT) sowie Taktraten von 4.0/4.5 GHz auf immerhin DDR4/3600: Angesichts des frühen Status der Zen-2-Evaluierung sind von Serien-Exemplaren sicherlich noch leicht höhere Taktraten zu erwarten, wenngleich allein auch diese Taktraten schon für einen gewissen Performance-Boost sorgen sollten – neben den von Zen 2 bzw. "Matisse" zu erwartenden Architektur-Verbesserungen.

Etwas überraschend ist dagegen die Anzahl der CPU-Kerne mit nur 8 Stück – da hatte man von Zen 2 bzw. Matisse mehr erwartet, eigentlich sollte unter der 7nm-Fertigung eine nahezu durchgehende Verdopplung der Kern-Anzahl erfolgen. Aber natürlich muß AMD nicht alles hiervon dann auch wirklich ins Consumer-Segment schicken – man hatte teilweise schon spekuliert, das die erste 7nm-Generation (Ryzen 3000) vielleicht "nur" mit maximal 12 CPU-Kernen antritt und das 16 CPU-Kerne dann ein Thema der nachfolgenden Generation (Ryzen 4000) wären. Man kann sich an dieser Stelle aber natürlich auch noch maßgeblich irren, immerhin basieren die meisten der hierzu bekannten Information entweder auf Annahmen oder aber Aussagen, welche primär in Richtung von AMDs Server-Prozessoren gehen. Dort wird AMD sicherlich eine Verdopplung der Kern-Anzahl anstreben – ob dies für das Consumer-Segment dann wirklich durchgezogen wird, ist da noch eine ganz andere Sache. Am Ende könnte aber dieses Zen-2-Sample auch einfach teildeaktiviert laufen und uns somit in die Irre führen – ein belastbarer Hinweis zu AMDs Produktplänen für die kommende 7nm-Ära ergibt sich hiermit also noch nicht.