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Hardware- und Nachrichten-Links des 1. September 2016

Auch von der ComputerBase kommen erste Grafikkarten-Benchmarks zu Battlefield 1 herein. Auch hierbei sieht man im Multiplayer-Spiel eine neue Optik-Referenz – die aber trotzdem mit vergleichsweise mittelprächtigen Hardware-Anforderungen daherkommt. Sicherlich wird ein vernünftiger Gamer-PC für Battlefield 1 benötigt, aber angesichts der gebotenen Grafik erstaunt regelrecht, daß es eben kein HighEnd-Modell sein muß. So reichen laut den Messungen der ComputerBase unter FullHD bereits Radeon R9 380 und GeForce GTX 970 für 60 fps aus, unter WQHD müssen es Radeon R9 390 oder GeForce GTX 980 sein, unter UltraHD kommt allein die GeForce GTX 1080 (als Referenzmodell) noch auf knapp 55 fps. Bei der benötigten Speichermenge spricht sich die ComputerBase für 4 GB aus, welche selbst bis zur UltraHD-Auflösung halten sollen (obwohl bei jener die Speicherbelegung bereits 5 GB erreicht). Tests mit Grafikkarten mit nur 2 GB Speicherausstattung wurden augenscheinlich nicht angetreten, so daß nicht klar ist, ob es unter FullHD vielleicht auch weniger Speicher genauso gut richten würden.

Insgesamt betrachtet sind dies gegenüber den gestern besprochenen Ergebnissen der PC Games Hardware auffallend gleichlautende Resultate, obwohl zu Battlefield 1 kein default-Benchmark vorliegt und beide Artikel sich somit jeweils mit einer eigenkreierten Benchmark-Sequenz weiterhelfen mussten. Aber eventuell spielt hier auch eine Rolle, das derzeit nur eine einzige Map vorliegt – andere Maps könnten dann durchaus auch andere Performance-Ergebnisse ausweisen. Interessant zudem der Hinweis, das in WorstCase-Szenarien aka heftigen Multiplayer-Gefechten mit ca. 20% niedrigeren Frameraten zu rechnen ist, ergo würde die vorstehend angenommene Zielframerate von 60 fps dann auf ca. 45-50 fps herunterfallen – für einen schnellen Multiplayer-Shooter aber immer noch gutklassig bis ausreichend. Insgesamt betrachtet wird damit ziemlich klar, das Battlefield 1 im Gegensatz zu anderen Spielen basierend auf der Frostbite-Engine kaum zum echten Hardware-Schocker taugt, respektive sehr gut auf eine möglichst breiten Einsatz optimiert wurde.

Die Meldung über die fehlenden Windows 7/8 Treiber für Intels Kaby Lake wäre noch dahingehend zu präzisieren, daß es sich bei den fehlenden Treibern natürlich um die Treiber für den Mainboard-Chipsatz sowie die integrierte Grafikeinheit dieser Prozessoren handelt. Jene Mainboard-Treiber schließen aber natürlich auch direkt in die CPU verbaute Teile mit ein, beispielsweise das PCI-Express-Interface der CPU selber. Die Prozessoren selber bzw. deren CPU-Teil könnte wohl auch ganz ohne Treiber funktionieren, da Prozessoren üblicherweise dem Betriebssystem ihre Hardware-Kapazitäten melden und Betriebssystem jene dann einfach so nutzt (und wenn das Betriebssystem ein bestimmtes Feature nicht supportet, bleibt jenes funktionslos, führt aber zu keinen direkten Problemen). Aber ohne das ganze Mainboard-Subsystem wird das Betriebssystem keinen performanten Zugriff auf Festplatten und Steckkarten haben – und ob Windows-Standardtreiber heutige Spitzen-Hardware überhaupt sinnvoll verwalten kann, käme zwar auf einen Test an, die Chancen hierauf halten sich allerdings in Grenzen. Abseits dieser ganz treiberlosen Variante gibt es zumindest für Kaby Lake wahrscheinlich noch eine Seitenlösung: Weil der Sockel zu Skylake gleich ist, sollte Kaby Lake (nach BIOS-Update) auch in Mainboards für Intels 100er Chipsätze laufen. Jene sind für Skylake gedacht und von jenen gibt es auch noch Versionen für Windows 7/8.

Diese Treiber sollten normalerweise auch Kaby-Lake-Prozessoren fressen (sofern Intel keine gegenteilige Abfrage einbaut), gerade da der CPU-Teil zu Skylake ja unverändert ist. Nur die höheren Media-Fähigkeiten von Kaby Lake kann man mit diesem Skylake-Treiber dann nicht ansteuern. Jene Lösung gilt natürlich nur für Bastelsysteme im Desktop-Markt, nicht für Komplett-Systeme & Notebooks sowie nicht im professionellen Einsatz. Funktioniert diese Idee nicht, bliebe am Ende nur noch die Modifikation von Windows-10-Treibern für Kaby Lake zugunsten von Windows 7/8. Dies kann funktionieren, muß es aber überhaupt nicht. Gerade wenn Intel alte Zöpfe abschneidet, müssen sich die Treiberprogrammierer zukünftig nur noch um Windows 10 kümmern und könnten damit durchaus Wege bei der Treiberprogrammierung gehen, welche unter Windows 7/8 in handfesten Problemen münden. Auch diese Lösung per Treiber-Modifikation wäre natürlich nichts für professionelle Systeme. Basteltechnisch wird sich für Kaby Lake aufgrund der Nähe zu Skylake wohl irgendwie immer noch ein Weg finden – aber für die Masse der Nutzer und Anwendungsfälle wäre dies keine gangbaren Lösung. Und sobald Intel irgendwann neue Sockel auflegt, wird der Ofen dann endgültig aus sein.