10

Hardware- und Nachrichten-Links des 10. Dezember 2019

Laut HKEPC (maschinelle Übersetzung ins Deutsche) kommt Intels nächste Desktop-Generation "Comet Lake" nicht direkt zum Jahresanfang 2020, sondern nicht vor dem April 2020 – basierend auf einer Intel-Angabe zur Auslieferung des für Comet Lake benötigten neuen Z490-Chipsatzes erst in selbigem Monat. Da Intel bei der Comet-Lake-Generation einen Sockel-Wechsel (auf LGA 1200) durchführen wird, werden alle bisherigen Mainboards obsolet und geht daher nichts vor dem Erscheinen der 400er Chipsatz-Generation. Bislang wurde Comet Lake auf entsprechenden Intel-Roadmaps mit dem ersten Quartal 2020 genannt, was oftmals mit der Erwartung eines Starts gleich zum Jahresbeginn verbunden wurde. Die jetzige Terminkorrektur ist gegenüber dem Roadmap-Stand sicherlich nur geringfügig, gegenüber der Erwartungshaltung allerdings nicht unerheblich verschoben – um immerhin ein ganzes Quartal. Dabei dürfte Comet Lake durchaus schon spruchreif sein, wie mehrere kleinere Leaks hierzu andeuten – vermutlich hat Intel schlicht anhaltende Kapazitätsprobleme und will nicht nach dem praktisch nicht verfügbaren Cascade Lake X nun auch noch mit einer Mainstream-Generation ohne echte Verfügbarkeit antreten.

bis Skylake Kaby Lake Coffee Lake CFL-R Comet Lake
Core i9 - - - 8C+HT 10C+HT
Core i7 4C+HT 4C+HT 6C+HT 8C 8C+HT
Core i5 4C 4C 6C 6C 6C+HT
Core i3 2C+HT 2C+HT 4C 4C 4C+HT
Pentium 2C 2C+HT 2C+HT 2C+HT 2C+HT
Celeron 2C 2C 2C 2C 2C
Die Angaben zu "Comet Lake" sind derzeit noch nicht offiziell.

Einzurechnen ist hierbei, das Intel für einen solchen Launch wegen der Erstbestückung der ganzen Distributoren & Einzelhändler echte Millionen-Stückzahlen benötigt, wofür man augenscheinlich mehrere Monate im voraus (eigene) Lagerkapzität aufbauen muß. Dies ist in Zeiten ausgebuchter 14nm-Kapazitäten augenscheinlich nicht mehr so schnell zu realisieren, so dass Intel den Launch nunmehr augenscheinlich etwas verschiebt. Wie bekannt bringt Comet Lake neben dem neuen Sockel 1200 sowie der 400er Chipsatz-Serie primär einen Zehnkerner ins Consumer-Segemnt sowie mehr CPU-Threads für alle Marktsegmente durch die breitflächige Re-Aktivierung von HyperThreading. Thread-normiert dürften damit dann auch indirekte Preissenkungen anstehen – wenn beispielsweise das, was früher ein Core i7-8700K war, zukünftig in Form eines Core i5-10600K (zum entsprechend niedrigeren Preis) vermarktet wird. Platz für etwaige Preissteigerungen hat Intel hingegen sicherlich nicht, denn zum einen gibt es den harten Wettbewerb mit AMDs Zen 2, zum anderen setzen die (abgesenkten) Preislagen der eigenen HEDT-Generation Cascade Lake X hierzu den Rahmen.

Stichwort Intels Chipfertigung: AnandTech zeigen hierzu eine neue Fertigungsverfahren-Roadmap seitens Intel mit teilweisen Ergänzungen seitens Halbleiter-Ausrüster ASML. Letzterer hat zu den Intel-offiziellen Ausführungen schlicht die jeweiligen Prozeß-Nodes hinzugefügt – womit die Roadmap nunmehr viel klarer wird. Prinzipiell gesehen will Intel somit wieder zur früheren schnellen Roadmap-Ausführung zurückkehren, sprich aller zwei Jahre ein neues Fertigungsverfahren auflegen: 7nm im Jahr 2021, 5nm im Jahr 2023, 3nm im Jahr 2025, 2nm im Jahr 2027 und 1.4nm im Jahr 2029 (die Namen geben natürlich schon lange nicht mehr die tatächliche Strukturbreite an). Dabei plant man generell mit zwei Verbesserungsstufen pro Prozeß-Node und läßt sich sogar die Option zu Backports durchgehend offen – sprich der Möglichkeit, einen Chip doch noch auf einem älteren Fertigungsverfahren aufzulegen als ursprünglich gedacht. Augenscheinlich ist Intel in dieser Frage nunmehr deutlich vorsichtiger geworden und will vor allem bei der Prozessoren-Entwicklung nicht mehr so gravierend von seiner Chipfertigungs-Roadmap abhängig sein, wie bislang zu sehen. Ob man die angestrebten 2-Jahres-Sprünge zukünftig wieder erreichen kann, bleibt dann die Praxis abzuwarten – Auftragsfertiger TSMC hat dies faktisch nur dadurch realisieren können, das man die Höhe der Sprünge zwischen zwei Fertigungsverfahren deutlich reduziert hat.

AMDs neuer "Adrenalin 2020" Grafikkarten-Treiber bringt mit "Radeon Boost" ein vielbeachtetes Feature mit sich, welches schlicht die Frameraten in Bewegung hochhalten soll. Hierzu wird in Bewegung die gerenderte Auflösung dynamisch reduziert, was logischerweise deutlich zugunsten der Framerate und genauso auch gegen die Bildqualität geht. Die Grundidee hierbei ist, das man in Bewegung typischerweise weniger von der Bildqualität sieht und demzufolge auch mit einer geringeren nominellen Bildqualität denselben optischen Eindruck erzielen kann. Jene Erklärung zieht allerdings nur teilweise, denn bei einer langsamen Bewegung ohne irgendwelche Action im Bild dürften die meisten Spieler eher auf einer vollständigen Bildqualität bestehen. Interessanter wäre das Feature somit erst, wenn es alleinig in Szenen mit großer Action und sehr schnellen Bewegungen aktiv werden würde – wo in der Tat eine dynamisch abgesenkte interne Rendering-Auflösung kaum auffallen würde und zudem die höheren Frameraten auch wirklich gebraucht würden. Dies könnte natürlich in einfachen Standard-Tests kaum größere fps-Vorteile aufzeigen und daher möglicherweise schlechter bewertet werden, obwohl es praktisch nutzvoller wäre. Zum jetzigen Stand ist "Radeon Boost" somit nur etwas für Gamer mit ernsthaften Performance-Problemen, für den normalen Anwendungsfall aber wohl deutlich zu "grob" angesetzt.

Mit dem 10. Dezember 2019 hat Spieleentwickler "Piranha Games" (fast zwei Jahrzehnte nach dem letzten MechWarrior-Spiel) nunmehr MechWarrior 5: Mercenaries in den Handel entlassen. Der Epic Games Store notiert die offiziellen PC-Systemanforderungen zum auf der Unreal Engine 4 basierenden Spiel, welche durchaus gehaltvoll ausfallen: Minimal will man Core i3-7100 oder Ryzen 3 1200 samt GeForce GTX 770 oder Radeon R9 280X sehen, was insbesondere CPU-seitig mit das höchste ist, was jemals für einen Spiele-Einstieg abgefordert wurde. Die Empfehlung ergeht dann zugunsten von Core i7-6700K oder Ryzen 7 1700X samt GeForce GTX 1070 oder Radeon RX Vega 56, was Grafikkarten-seitig wiederum am oberen Ende der Skala steht – keineswegs neue Rekordwerte, aber wie gesagt "gehaltvoll". Ob der neue MechWarrior-Titel wirklich diese kräftige Hardware benötigt, dürfte dann um so interessanter für die bekannten Hardwaretester nachzuprüfen zu sein.

offizielle PC-Systemanforderungen zu "MechWarrior 5: Mercenaries"
Minimum Empfohlen
OS Windows 7 64-Bit, DirectX 11, 55 GB Festplatten-Platzbedarf
CPU Core i3-7100 oder Ryzen 3 1200 Core i7-6700K oder Ryzen 7 1700
Speicher 8 GB RAM 16 GB RAM
Gfx GeForce GTX 770 oder Radeon R9 280X GeForce GTX 1070 oder Radeon RX Vega 56