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Hardware- und Nachrichten-Links des 10. Februar 2017

Die PC Games Hardware hat ein paar erste Grafikkarten-Benchmarks zu Ghost Recon Wildlands mittels der Beta des OpenWorld-Shooters angefertigt. Das Spiel mag sehr hübsch anzusehen sein, hat aber doch noch einige Performance-Probleme und Engine-Bugs aufzuweisen, welche Publisher Ubisoft bis zum Spielrelease am 7. März 20147 tunlichst fixen sollte. Denn auf dem zweithöchsten Grafik-Preset "Very High" verschleudert Ghost Recon Wildlands schon Grafikkarten-Rohleistung wie verrückt, eine (werksübertaktete) GeForce GTX 970 kommt unter FullHD gerade einmal bei ~27 fps heraus, bei einer Radeon RX 470 sind es auch nur ~28 fps. Schöne Frameraten ab 40 fps gibt es erst ab einer GeForce GTX 1070 – dies allein unter FullHD ist schon ziemlich harsch, denn unter WQHD muß es somit für 40 fps schon eine (gut werksübertaktete) GeForce GTX 1080 sein und unter UltraHD erreicht selbst eine Titan X nur ~37 fps. Aufgrund der gut erkennbaren Engine-Bugs gibt es allerdings die Hoffnung, das die Spieleentwickler sich noch einmal ins Zeug legen und bis zum Release diese Bugs dann gelöst haben, wovon man sich auch eine Steigerung der allgemeinen Performance unter Ghost Recon Wildlands erhoffen kann.

In einem Forumsthread wird derzeit diskutiert, wie gut eine stark übertaktete GeForce GTX 1080 der Titan X (Pascal) nahekommen kann – gerade, weil es zur GeForce GTX 1080 schließlich auch gute Werksübertaktungen bzw. Eigendesigns gibt, welche gerade zum Übertakten einladen. Damit hofft man dann die 40% mehr Shader-Einheiten der Titan X bestmöglich egalisieren zu können, setzt teilweise auch auf den (nominell) niedrigeren Takt der 1200-Dollar-Karte. Doch in der Praxis kann man die Titan X natürlich genauso hochziehen, selbst die angestrebten 2 GHz Chiptakt sind mit jener erreichbar – womit es beim alten Abstand zwischen GeForce GTX 1080 und Titan X bleibt, welcher mit ~40% mehr Rechenleistung und 50% mehr Speicherbandbreite nun nicht unerheblich ist und durch Taktspielereien nicht wirklich überbrückbar ist. Zu erwähnen sind noch die umfangreichen hierzu geposteten Benchmarks zu GeForce GTX 1080, Titan X und Titan X SLI auf ihren default-Taktraten, welche folgendes Performance-Bild ergeben:

GeForce GTX 1080 Titan X (Pascal) 2x Titan X (Pascal)
28 Spieletitel @ UltraHD, MaxedOut-Settings 73,4% 100% 155,6%
3DCenter UltraHD Performance-Index 132% 173% -

Das hierbei unter immerhin 28 Spieletiteln aufgestellte Performance-Bild entspricht nahezu dem unseres Performance-Indexes – es kommt auf default-Taktraten eine grob 30-35%ige Performancedifferenz zwischen GeForce GTX 1080 und Titan X heraus. Unter Übertaktung kann dies etwas zusammenrücken, da sich die GeForce GTX 1080 sicherlich einfacher übertakten läßt – aber wenn man alle Übertaktungsreserven auch auf der Titan X (dann mitels besserer Kühlung) aktiviert, dürfte das Ergebnis auch unter starker Übertaktung kaum anders ausfallen. Zu erwähnen wäre noch das vergleichsweise gute Abschneiden der SLI-Kombination aus gleich zwei Titan X Karten, welche trotz fehlenden SLI-Supports in 5 der 28 angesetzten Testtitel noch einen Performancegewinn von +55,6% gegenüber einer Einzelkarte erzielen konnte. Ganz ohne diese 5 "störigen" Spiele gerechnet liegt der SLI-Gewinn im übrigen bei immerhin +70,3%, was keine schlechte SLI-Effizienz ergibt.

Die sinnvollsten Erklärungen zur Frage, woher Intel die propgandierten 15% Mehrperformance bei einer weiteren 14nm-Generation herholen will, kommen wohl ebenfalls aus unserem Forum in Form der Diskussion zur Meldung: Aller Wahrscheinlichkeit handelt es sich bei Intels Bezugspunkt dann doch wieder nur um Mobile-Prozessoren – sicherlich nicht auf Cannon Lake bezogen (da 10nm-Fertigung), sondern auf einen Kaby-Lake-Refresh primär für Mobile-Bedürfnisse. Bei diesen Mobile-Chips hat Intel dann auch weniger das Problem zu hoher Taktraten, wenn man nochmal 15% Performance aufgrund der nochmals verbesserten 14nm-Fertigung oben drauf legen will. Zudem deuten schon die in der Präsentationsfolie notierten Datumsangaben (Kaby Lake schon im zweiten Halbjahr 2016) eher auf Mobile-Chips – wobei in dieser Frage Intel natürlich auch ziemlich "kreativ" vorgehen könnte, wie dies bei Präsentationsfolien nun einmal so üblich ist.

Nichtsdestotrotz bedingt auch die reale Existenz dieses Kaby-Lake-Refreshs eine ziemliche Umgestaltung der Intel-Roadmap, welche bislang für den Jahreswechsel 2017/18 eigentlich fest mit Cannon Lake als Zweikerner und Coffee Lake als Vier- und Sechskerner belegt war. Augenscheinlich kommt da eine oder gar beide dieser Chip-Generationen zu spät – worauf sich Intel nunmehr veranlaßt gesehen hat, doch noch einen Kaby-Lake-Refresh einzuschieben (obwohl Kaby Lake selber nichts anderes als ist ein klarer Refresh). Wie sich dies entwirren läßt, ist noch nicht ganz klar – eine Verschiebung von Cannon Lake (wegen weiteren Schwierigkeiten mit der 10nm-Fertigung) wäre eher anzunehmen, eine Verschiebung von Coffee Lake hingegen ziemlich tragisch für Intel (weil die dort gebotenenen Sechskerner die beste Option gegenüber AMDs Ryzen darstellen). In jedem Fall scheint es als gegeben, das Intel im Mobile-Segment für den Jahreswechsel 2017/18 tatsächlich nochmals Kaby Lake (und damit Skylake) auspackt – bei den Desktop-Modellen der Core iX-8000 Serie sollte es gänzlich aussehen, aber dies ist inzwischen wieder unbestimmt.

In der Frage der (offiziell) fehlenden Grafik-Treiber für Kaby Lake unter Windows 7 hilft eventuell der neueste Grafik-Treiber von Intel (v15.45.14.4590) höchstselber weiter: Jener vereint die Grafik-Treiber von Skylake und Kaby Lake in einem Treiberpaket, welche für Windows 7, 8.1 und 10 gedacht sind. Es gibt für Windows 7/8.1 zwar nur Treibereinträge für Skylake-basierte Grafikeinheiten, aber die Treibereinträge für Kaby-Lake-basierte Grafikeinheiten (für Windows 10) stehen direkt darunter – und laden somit zur Treiber-Modifikation regelrecht ein. Normalerweise sollte es ausreichend sein, jene Treibereinträge für Kaby-Lake-basierte Grafikeinheiten im Absatz von Windows 7 bzw. Windows 8.1 einzufügen sowie deren Benennung entsprechend zu verändern – zumindest sollte sich der Treiber dann auch unter Windows 7/8.1 auf Kaby Lake installieren lassen, alle benötigten Dateien sind schließlich vorhanden. Ob das ganze danach funktioniert, käme auf den Test an – aber es gibt auf den ersten Blick kein echtes Argument, wieso das nicht funktionieren sollte. Die Entscheidung Intels zur Supporteinstellung gegen Windows 7/8.1 hat letztlich ja keinerlei technische Grundlagen, sondern soll für Intel einfach nur die Support-Arbeit ein wenig erleichtern.