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Hardware- und Nachrichten-Links des 10. Oktober 2014

nVidias neues DSR Anti-Aliasing auch schon für Kepler- und Fermi-basierte Grafikkarten scheint ganz gut zu funktionieren, wie sich an der Anzahl der Postings im entsprechenden Forums-Thread belegen läßt. Derzeit benötigt das ganze natürlich eine kleine Modifikation eines Notebook-Treibers (vollständige Anleitung hierzu), ein offizieller Desktop-Treiber seitens nVidia wird noch für diesen Monat erwartet. Inzwischen diskutiert man im Forum dagegen schon DSR-Feinheiten – wie, welcher Smoothnessfaktor ideal ist (die Meinungen schwanken zwischen 20% und 33%), welches zu DSR zusätzliche Anti-Aliasing gut aussieht (FXAA oder SMAA?) und wo sich generelle Schwierigkeiten mit einigen Spielen ergeben, wie nicht mehr sichtbare Mauszeiger und ähnliche kleinere Bugs.

Letzteres dürfte sich allerdings bei noch gepflegten Spielen mittels Patches der Spieleentwickler abstellen lassen, dies sind halt kleinere Inkompatibilitäten aufgrund dessen, daß die Spieleentwickler nicht mit den mittels DSR erreichbaren hohen (internen) Auflösungen gerechnet haben. Neuere Spiele werden dies wohl ganz automatisch mit berücksichtigen – wobei DSR nur eher selten für neue Spiele nutzbar sein wird, da die Performanceanforderungen einfach sehr hoch sind. Ältere Spiele – und gerade solche, welche kein gutes Spiel-eigenes Anti-Aliasing bieten – sind der erste Anwendungszweck für DSR, und mittels heutiger neuer Hardware entsteht da dann auch kein Performance-Problem. Ansonsten läßt sich DSR gut dafür verwenden, um bezüglich der Performance grundsätzlich anspruchslose Spiele zu veredeln, davon gibt es schließlich auch eine ganze Reihe.

Die PC Games Hardware berichten von einem gewissen Preisrutsch bei der GeForce GTX 770, welche derzeit in einigen Ausführungen und bei mehreren Händlern für 230-260 Euro erhältlich ist. Gegenüber dem Stand von Ende Juli (bei seinerzeit 260-280 Euro) ist die Preisreduktion zwar nicht berauschend großartig, aber dennoch bemerkbar – und setzt damit natürlich auch die umliegenden nVidia-Karten sowie die AMD-Konkurrenz unter neuen preislichen Druck. So haben die neuen Maxwell-Grafikkarten GeForce GTX 970 & 980 letztlich nicht nur Vorteile für deren Käufer, sondern zwingen größeren Teilen des Grafikkarten-Markts eine neue Preisrunde auf, wovon dann letztlich viel mehr Grafikkarten-Käufer profitieren.

TweakPC berichten über ein erstes Mainboard mit Broadwell-Kompatibilität seitens ECS Elitegroup. Dabei wurde noch nicht einmal konkret festgelegt, welche Broadwell-Prozessoren unterstützt werden, dies soll alles erst nach Broadwell-Launch mittels BIOS-Updates erfolgen – sprich, es handelt sich schlicht eine kleine Marketing-Aktion seitens ECS Elitegroup. Denn natürlich sind die Broadwell-Prozessoren für den Sockel 1150 auch für alle derzeit verkauften Sockel-1150-Platinen gedacht, entsprechend wird es BIOS-Updates von allen Mainboard-Herstellern für mehr oder weniger alle entsprechenden Mainboards und Prozessoren geben – Sondermodelle, unbekannte Hersteller und reine OEM-Produkte einmal ausgenommen. Gleichfalls ist zu erwarten, das etwaige Broadwell-E-Prozessoren wieder im Sockel 2011-v3 von Haswell-E daherkommen und daher (nach BIOS-Update) auch auf allen jetzt verkauften Sockel-2011-v3-Platinen laufen werden.

Die Analysten von Gartner sowie IDC haben für das dritte Quartal jeweils ein kleines Minus bei der Anzahl an verkauften PC ermittelt, welches mit -0,5% bzw. -1,7% zum Vorjahresquartal jedoch sogar etwas niedriger ausgefallen ist als zu den (schlechten) Prognosen zum Jahresanfang vermutet. Dabei verstärkten sich die zuletzt zu beobachtenden Tendenzen: Das Geschäft in den Schwellen- und Entwicklungsländern lief erneut schlechter – hierbei scheint sich gerade Süd- und Ostasien mit den beiden Schwergewichten China und Indien zu einem totalem Smartphone/Tablet-Markt zu entwickeln und wirklich weg vom PC zu gehen. Dagegen gewann das PC-Geschäft in den Industriestaaten des Westens sogar leicht hinzu, entgegen des insgesamten Trends. Primär wird dies erklärt über immer noch anhaltende größere PC-Käufe im Unternehmensbereich nach dem Supportende von Windows XP.

Allerdings dürfte wohl auch der Punkt mit hineinspielen, daß viele Nutzer ihre PCs wegen der Langlebigkeit der Geräte (aus Performance-Sicht) und wegen des Tablet-Booms in den letzten Jahren nicht aktualisiert haben, diese aufgeschobenen Investitionen nunmehr nachgeholt werden. Und selbst wenn dies das derzeitige Marktgeschehen vielleicht noch nicht so stark bestimmt, darf man annehmen, das ein solcher Trend auf jeden Fall kommen wird. Das nächstes Jahr erscheinende Windows 10 dürfte – wenn Microsoft es schafft, auf die Nutzerrückmeldungen zu hören – sicherlich auch einen gewissen PC-Boom auslösen, allerdings wiederum primär nur in der westlichen und weniger in der östlichen Welt. Anzumerken wäre allerdings noch, daß es sich bei diesen Statistiken immer nur um die Anzahl an verkauften PCs & Notebooks handelt – weder werden Umsätze berechnet, womit auch ansteigende Durchschnittspreise nicht einfließen können, noch wird das im PC-Segment sehr breite Nachrüst- und Zubehörgeschäft irgendwie berücksichtigt. Die Aussagekraft dieser Zahlen ist daher – gerade wenn man daran die Gesundheit des gesamten PC-Markts ermessen will – arg beschränkt.

Spielepublisher Ubisoft hat sich mit seinen Aussagen pro 30 fps bei Konsolenspielen ziemlich hereingeritten – selbst wenn man jetzt im konkreten Fall von "Assassin's Creed: Unity" wieder zurückrudert. Dabei steht in der ursprünglichen Aussage sicherlich viel wahres: Dauerhaft 60 fps anzustreben, ist auf beschränkter Hardware mehr als doppelt so schwierig, wie 30 fps anzustreben – und im Sinne der Optik sind dauerhaft 30 fps vorzuziehen, wenn keine anderen Möglichkeiten als 30 fps oder 60 fps zur Auswahl stehen. Im eigentlichen sagt man damit durch die Blume schließlich nur, daß die Hardware der nunmehr aktuellen Konsolen-Generation einfach zu limitiert ist, um keinerlei Performance-Sorgen zu haben. Die Hardware der aktuellen Konsolen-Generation wurde konsequent auf Mainstream-Ansprüche ausgelegt – und da sind 60 fps einfach überflüssiger Luxus, gemessen an dem Bildqualitätsgewinn, welcher unter 30 fps möglich ist. Dies war schon angesichts den ersten Meldungen zur Hardware der seinerzeitigen NextGen-Konsolen erkennbar und manifestiert sich nun halt nur in der Praxis.