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Hardware- und Nachrichten-Links des 11. August 2017

Laut Fudzilla wird AMDs Navi-Generation über extra Schaltungen und damit Hardware-Teile zugunsten der Ausführung von künstlicher Intelligenz ("AI") beinhalten – womit AMD in diesem Punkt nVidia folgen würde, welche diesen Schwerpunkt bei seinen HPC-Chips ebenfalls setzen. Wie dies konkret bei AMD ausgeführt wird, ist noch nicht ganz klar – wenn es aber wenigstens halbwegs dem Prinzip von nVidia folgt, ist damit eine Trennung von Gamer- und HPC-Chips auch bei AMD zumindest in Sichtweise. Denn gerade nVidias letzter HPC-Chip GV100 setzt derart viel Transistoren und Chipfläche allein für HPC-Funktionalität an, das man die Gaming-Chips derselben Grafkchip-Architektur glatt als davon deutlich getrennt betrachten kann. Ob bei AMD die Trennung zwischen Gaming- und HPC-Chip schon innerhalb der Navi-Generation erfolgt, wäre zwar zu bezweifeln, dafür ist dieser Ansatz für AMD noch zu frisch – am Ende wird es aber doch auf dieses Schema hinauslaufen. Etwas unklar ist allerdings, wieso AMD das ganze nicht einfach bereits in den Vega-20-Chip integriert, welcher sowieso primär nur für das HPC-Segment gedacht ist und im Gaming-Segment nur aufgrund des doppelten Speicherinterfaces punkten könnte, ansonsten jedoch die prinzpiell selbe Hardware (64 Shader-Cluster) mit sich bringt.

Die PC Games Hardware berichtet zu Overclocking-Rekorden der neuen Vielkern-Prozessoren: Erstens war ein Ryzen Threadripper 1950X auf 5.2 GHz zu bringen, erreicht natürlich nur mittels flüssigem Stickstoff als Kühllösung. Dabei konnte ein Cinebench-R15-Wert von immerhin 4122 Punkten erzielt werden, was gute 37% oberhalb der durchschnittlich ~3000 Punkte mit dem default-Takt liegt. Und zweitens kam ein Core i9-7960X auf 5.6 GHz unter flüssigem Stickstoff, dabei wurden gleich 4931 Punkte unter dem Cinebench R15 erzielt. Wie jener Benchmark unter default-Taktraten ausgeht, ist (für diesen erst im September kommenden Prozessor) unklar und läßt sich anhand dieser Overclocking-Messungen auch nicht herleiten, da die default-Taktung des Core i9-7960X mit 2.8/4.2 GHz doch sehr weit unterhalb dieses maximal erreichten Overclocking-Takts liegt. Allenfalls läßt sich sagen, das Intel auch weiterhin bei diesen größeren Modellen der Core-X-Serie ein höheres (maximales) Taktraten-Potential für sich hat – mit allerdings geringeren Unterschieden als von den gewöhnlichen Consumer-Modellen her gewohnt. Wie die Übertaktung im Hausgebrauch abseits von flüssigem Stickstoff ausgeht, ist dann noch einmal ein ganz anderes Feld, hierzu sind die entsprechenden Tests abzuwarten.

Unser Forum diskutiert anhand einiger SiSoft-Werte die Leistungsfähigkeit der Raven-Ridge-APU im Grafikbereich. Wie bekannt, wird AMD bei der zum Jahreswechsel erwarteten Raven-Ridge-APU einen Ryzen-Vierkerner mit einer Vega-basierten Grafiklösung mit 11 Shader-Clustern bringen, von dieser Kombination erwartet man sich herzhaft leistungsfähige APUs im CPU- wie im GPU-Bereich. Dabei dürfte jene Raven-Ridge-iGPU mit bis zu 768 Shader-Einheiten (+50% gegenüber AMDs letzten APUs), Vega-Architektur und wohl auch generell höheren Taktraten rein von der Rechenleistung her sehr potent für eine integrierte Grafik herauskommen. Als Problem wird generell die Speicherbandbreite angesehen, welche schon bei den letzten APUs ein wenig ein Stolperstein war – bzw. wo man durch höhere Speichertakte sehr viel an GPU-Leistung hinzugewinnen konnte, was auf eine unzureichende Speicherbandbreite im Normalbetrieb schließen läßt. Für Raven Ridge hat AMD die höheren Taktraten von DDR4-Speicher, aber aller Wahrscheinlichkei nach noch keinen HBM-Speicher – über jenen wird im APU-Bereich gern und häufig diskutiert, jener dürfte für diesen Einsatzzweck aber noch viel zu teuer sein. Im Endeffekt müssen es hiermit also die Bandbreite-schonenden Maßnahmen der GCN5-Architektur richten – welche aber zumindest bei den Vega-10-basierten Grafikkarten bislang noch keinen besonderen Effekt zeigen.

Die neuesten Zahlen zur weltweiten Betriebssystem-Verteilung für den Monat Juli 2017 bei StatCounter ergeben mal wieder einen eher abflauenden Trend: Windows 7 gewann (angeblich) sogar um +0,03% auf nunmehr 38,62%, Windows 10 gewann hingegen um 0,33% auf nunmehr 31,20%. Im Sechsmonates-Vergleich verlor Windows 7 um nur -1,07% (monatlich -0,18%), während Windows 10 um +2,76% (monatlich +0,46%) hinzugewann. Gemessen an dieser mittelfristigen Veränderungs-Geschwindigkeit benötigt Windows 10 noch ziemlich exakt ein Jahr, um sich im Juli 2018 mit Windows 7 irgendwo bei grob 36,6% zu treffen. Die Zahlen des konkurrierenden Statistikdienstes NetMarketShare sind wegen deren ungewöhnlichen Schwankungen in letzter Zeit leider kaum wertbar – wobei NetMarketShare nach wie vor einen sehr erheblichen Verbreitungs-Unterschied zwischen Windows 7 & 10 sieht und dort die Annäherung beider Betriebssysteme auf den gleichen Verbreitungsgrad weitaus später als im Juli 2018 passieren wird. Eine leider weiterhin offene Frage ist, welcher der beiden Statistikdienste nun näher an der Realität zum Verbreitungsgrad von Windows 7 & 10 liegt – gerade angesichts des mittlerweile erheblichen Unterschied der notierten Werte zwischen StatCounter und NetMarketShare wird diese Frage sogar immer wichtiger.