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Hardware- und Nachrichten-Links des 12. Oktober 2020

Twitterer 'MebiuW' notiert in zwei Tweets – No.1 & No.2 – die neueste Gerüchtelage zu Intels "Rocket Lake", den für den März 2021 anstehenden nächsten Desktop-Prozessoren von Intel. Wie bekannt, wird es dort maximal Achtkerner geben, womit sowohl Core i7 als auch Core i9 vergleichsweise ähnlich ausfallen werden: Beiderseits mit acht CPU-Kernen samt HyperThreading (8C/16T) und den vollen 16 MB Level3-Cache. Die Unterschiede dürften vermutlich nur in den Taktraten sowie im Preis liegen, der Core i7 von Rocket Lake soll dabei unterhalb von 400 Dollar antreten. Dies dürfte letztlich darauf hinauslaufen, dass der Rocket Lake Core i9 gegen den Ryzen 7 5800X antritt, der Rocket Lake Core i7 gegen den noch nicht vorgestellten Ryzen 7 5700X.

i9 RKL can turbo to 5.4-5.5(ES2 5.3), I guess i7 is around 5.0-5.2.
Quelle:  MebiuW @ Twitter am 12. Oktober 2020

Rocket Lake i7 has the same 8C16T 16M L3 as i9, and the price is less than 400$. B560 supports the memory overclocking (no cpu), 16+4 pcie4.
So i7 RKL+B560 seems like a dessert.

Quelle:  MebiuW @ Twitter am 12. Oktober 2020

Die Differenz liegt in beiden Fällen primär in den Taktraten, Ryzen 7 5700X und der Rocket Lake Core i7 gehen wohl nicht ganz so hoch hinauf. Zuzüglich dürfte auf AMD-Seite noch eine TDP-Differenz dazukommen, bei Intel kann man ähnliches vermuten. Interessant sind die zu diesen Rocket-Lake-Prozessoren konkret gemeldeten (angeblichen) Taktraten: Der Rocket Lake Core i7 soll in der Spitze 5.0-5.2 GHz erreichen, der Rocket Lake Core i9 wird sogar auf 5.4-5.5 GHz vermutet. Dies betrifft dann natürlich nur den Singlethread-Takt, über die Taktraten unter Multithread-Einsatz ist noch nicht so viel bekannt. Aber dies könnte interessant werden, um mit AMD wieder genau bei dieser Singlethread-Performance zu konkurrieren – schließlich wird Rocket Lake als CPU-Unterbau ein Derivat der Ice-Lake-Architektur bzw. von deren "Sunny Cove" CPU-Kernen benutzen. Damit stehen dann also hohe IPC samt Spitzen-Taktraten Richtung 5.5 GHz an.

Sofern man dies unter Tiger Lake realisieren könnte, dürfte dies schon für den Singlethread-Thron selbst unter dem bei Intel nicht besonders beliebten Cinebench reichen. Mittels Rocket Lake, welches nicht ganz die IPC-Power von Tiger Lake anbringen dürfte, wird es knapper werden – aber dennoch hat Intel durchaus seine Chance, es reicht schließlich gegenüber dem vorhandenen Tiger-Lake-Ergebnis auf 4.8 GHz gerade einmal ein 7%iger Aufschlag, um AMDs Spitzen-Ergebnis beim Ryzen 9 5950X zu erreichen. Intel könnte, angenommen die hohen Takraten von Rocket Lake bestätigen sich in der Praxis, somit durchaus einen vernünftigen Gegenschlag im Feld von Singlethread- und Spiele-Performance anbringen. Bei der Multithread-Performance fehlen Intel hingegen die Rechenkerne wie auch die Kern-Effizienz (zu hoher Stromverbrauch pro Kern), um unter der 14nm-Fertigung sinnvoll mit AMD zu konkurrieren.

Wie Golem notieren, läuft "Star Citizen" nach einem neueren Patch nicht mehr auf Prozessoren ohne AVX-Befehlssatzerweiterung – und schließt somit beispielsweise ältere Celeron- und Pentium-Modelle aus. Bis einschließlich des Coffee-Lake-Refresh hatte Intel seinen Celeron- und Pentium-Modellen diese Befehlssatzerweiterung verweigert, obwohl jene bereits seit "Sandy Bridge" Architektur-seitig vorhanden ist. Erst mittels der aktuellen "Comet Lake" Generation haben dann auch die Celeron- und Pentium-Modelle diesen Support erhalten. Im konkreten Fall von Star Citizen macht dies allerdings kaum einen Unterschied, denn offiziell will das Spiel mindestens einen Vierkern-Prozessor sehen, was von den aktuellen Celeron- und Pentium-Modellen derzeit nicht geboten wird.

AMD Intel Celeron & Pentium
SSE4.1 ab Bulldozer & Jaguar ab 45nm Core 2 ab Sandy Bridge
SSE4.2 ab Bulldozer & Jaguar ab 45nm Core 2 ab Sandy Bridge
AVX1 ab Bulldozer & Jaguar ab Sandy Bridge ab Comet Lake
AVX2 ab Bristol Ridge & Zen ab Haswell ab Comet Lake
AVX-512 - ab Skylake-X & Ice Lake -

Generell hinkt die Spiele-Technik in dieser Frage eher den Möglichkeiten der Technik um viele Jahre bzw. CPU-Generationen hinter her: Mit der Ausnahme eben jener Celeron- und Pentium-Prozessoren, welche aber wegen ihrer nur zwei CPU-Kerne sowieso als "unmodern" einzuordnen sind, könnten die Spiele-Entwickler problemlos bereits AVX2-Support abfordern: Dies wird bei AMD ab "Bristol Ridge" (letzte Bulldozer-basierte APU) und bei Intel ab "Haswell" (Core i-4000 Serie) geboten, geht also Intel-seitig auf das Jahr 2013 zurück. Konsolen-seitig sollten es die Jaguar-basierten SoCs von Playstation 4 und Xbox One genauso unterstützen. Von den potenten PC-Prozessoren würde man somit eigentlich nur die Vierkerner von Sandy Bridge & Ivy Bridge ausschließen – deren Ersatz nach 8 bzw. 9 Jahre Laufzeit nun sicherlich auch langsam ansteht. Derzeit sind aber noch keine Spiele-Titel bekannt, welche gleich AVX2 anstreben – insofern sind die peu à peu zunehmenden Spiele-Titel mit AVX1-Anforderung absolut kein Beinbruch. Update: Man beachte die Korrektur dieser Meldung vom nächsten Tag.