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Hardware- und Nachrichten-Links des 13. September 2013

Intel hat auf seinem IDF jede Menge an interessanten Sachen vorgestellt, eigentliches Hauptthema für Intel dürfte aber sicherlich gewesen sein, wie man in der langfristigen Zukunft bestehen kann und will. Die Grundfrage bei Intel ist schon seit einiger Zeit, wohin die viele gebotenen Rechenleistung überhaupt gehen soll und wo dann noch das Mengenwachstum herkommen soll, welches eine so große Firma wie Intel benötigt. Intels Antwort auf diese Fragen ist bei der PC Games Hardware skizziert: Computing soll noch viel mehr allgegenwärtig werden – sowohl in viel mehr Gerätschaften als auch in viel mehr Nutzungsformen. Interessant für Intel ist dabei insbesondere der Versuch, Computing gegenüber dem Nutzer als "intelligenten" Lebensbegleiter erscheinen zu lassen – einfaches Beispiel wäre das Handy, welches sich automatisch bei einem laufendem Termin laut Terminplaner stumm schaltet oder aber einen ausgehenden Anruf verwehrt, wenn der Angerufene gerade Auto fährt. Ein anderes Beispiel ist der vom Handy ermittelte Vorschlag für einen Kinofilm, welcher zu den Interessen aller Personen in der Gruppe passt.

Dafür und für noch viel mehr an kleinen Alltagshilfen werden zwei Dinge notwendig: Viel Rechenleistung zumeist in der Cloud – und natürlich die totale Datenkontrolle, weil nur mit möglichst vielen Daten lassen sich gerade die nutzerspezifischen Funktionen wirklich zielgenau realisieren. Dies ergibt in der heutigen Zeit sicherlich Anlaß für kritische Widerworte – andererseits, wenn die Gerätehersteller es schaffen, solcherart Funktionen gut zu vermarkten, wird sich dies sicherlich blendend verkaufen lassen. Die Grundvoraussetzung in Form dessen, daß die Nutzer alle Rechte mit dem Kauf eines entsprechenden Geräts abgeben, ist schon geschaffen – die Nutzer also schon längst vorkonditioniert. Interessant dürfte eher werden, ob diese Funktionalitäten wirklich den hohen Rechenbedarf schaffen, welchen Intel sich erhofft: Große Datenbanken zu verwalten und zu durchsuchen ist sicherlich eine hohe Aufgabe, aber heruntergerechnet auf den einzelnen Nutzer ist der Bedarf an Rechenleistung eher klein. Ein Personal Computer, welcher ohne Zugriff auf die Cloud genügend Rechenleistung für alle wichtigen Programme offline zur Verfügung stellen muß, ist da weit ineffizienter – und damit wirtschaftlich eigentlich viel interessanter für Intel.

Der Heise Newsticker vermeldet eine Analyse der Marktforscher von IDC, wonach zum Jahresende die Verkaufszahlen von Tablets erstmals jene von Desktop-PCs und Notebooks überholen werden. Auf das Gesamtjahr 2013 bezogen liegen letztere aber noch (vermutlich letztmals) vorn: Geschätzt sollen es dieses Jahr 315 Millionen Desktop-PCs & Notebooks gegenüber 227 Millionen Tablets werden. Aufgrund des Anstiegs der Tablet-Verkaufszahlen zum Jahresende hin könnten die Tablets im kommenden Jahr allerdings erstmals in der Gesamtmenge zum Desktop-PC & Notebooks aufschließen oder diese gar überflügeln. Wie schon öfters an dieser Stelle betont, haben die Verkaufszahlen allerdings wenig mit dem damit generierten Umsatz zu tun, bei welchem Desktop-PCs & Notebooks weiterhin solide vorn liegen: Gerade der Verkaufsboom der Tablets wird derzeit wie auch zukünftig durch stark fallende Stückzahlen-Preise vorangetrieben.

Shortcuts: Golem berichten über eine Pressmaschine, welche dreilagige Blu-Ray-Disks mit insgesamter Kapazität von 100 GB herstellen kann – ausreichend für 4K-Material. Bisher gibt es noch keinen Standard für 4K-Disks, aber angesichts der Verfügbarkeit dieser Technologie ist es durchaus denkbar, daß solcherart Blu-Ray-Disks mit 100 GB Kapazität das Rennen machen und dann vielleicht sogar schon in absehbarer Zeit auf den Markt kommen werden. Nochmals Golem berichten über die Fortschritte bei der Shingled Magnetic Recording (SMR) Festplatten-Technologie: Danach werden demnächst Festplatten mit 1,25 TB pro Pattern möglich, sprich bei den derzeit maximal 4 Pattern pro kompletter Festplatte also maximal 5 TB pro Festplatte. Zukünftige Festplatten gemäß dieser Technologie sollen allerdings bis zu 25 TeraByte pro Festplatte erreichen – die Größen-Entwicklung von Festplatten scheint also noch lange nicht am Ende zu sein.

Gegenüber Fudzilla hat Intel nochmals bestätigt, daß es auch weiterhin gesockelte Prozessoren bei Intel geben wird. In der Vergangenheit gab es hierzu einige Falschmeldungen, wo aus dem Fehlen von gesockelten Broadwell-Prozessoren auf das Ende des Sockels bei Intel geschlossen wurde. Korrekt ist allerdings, daß Broadwell generell nicht im Desktop-Bereich antreten wird, in diesem Marktbereich von Intel aber auch weiterhin gesockelte Prozessoren angeboten werden. Der Heise Newsticker berichtet über die Schwierigkeiten von USB 3.1: Danach wird es nicht vor Mitte 2014 erste USB 3.1 Controllerchips in einer Sample-Fertigung geben, während die finale Compliance-Spezifikation nicht vor Ende 2014 bereitstehen wird. Vor dem Ende 2014 wird es daher kaum etwas kaufbares in Richtung USB 3.1 geben – womit Thunderbolt 2, welches teilweise dieses Jahr schon verfügbar sein soll, eventuell doch einen erheblichen zeitlichen Vorteil vorweisen kann. Laut der Tagesschau testet der Verfassungsschutz schon seit Juli die NSA-Suchmaschine "XKeyscore". Interessant ist, daß man sich gegenüber der NSA verpflichtet hat, alle aus XKeyScore gezogenen Erkenntnisse mit der NSA zu teilen – und im Gegensatz zu den USA wird sich Deutschland sehr wohl an solcherart Verpflichtungen halten.