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Hardware- und Nachrichten-Links des 15./16. Mai 2018

Hardwareluxx berichten über die Ankündigung der Vorstellung der PowerColor Radeon RX Vega 56 "Nano Edition" auf der kommenden Computex (5. bis 8. Juni in Taipei, Taiwan). Die beim Ryzen-2000-Launchevent schon einmal (als Vorserien-Modell) gezeigte Karte schafft es damit tatsächlich zur Serienreife – dies allerdings nicht als offizielles Nano-Modell seitens AMD, sondern nur als "Nano Edition" speziell von PowerColor. Wie stark man sich dabei an die ursprüngliche Idee der Radeon R9 Nano hält, bleibt die Bekanntgabe genauerer Daten bzw. entsprechende Tests abzuwarten – bislang ist nur sicher, das die Kartenlänge passend kurz ausfällt. Das Interesse an einer solchen Karte ist sicherlich (in Maßen) vorhanden – allerdings wird PowerColor mit der Karte vor die Schwierigkeit gestellt, sowohl eine hohe Energieeffizienz zu liefern als auch bei der Performance konkurrenzfähig zu sein. Dies alles dann noch zu einem vernünftigen Preispunkt zu erreichen, dürfte wirklich nicht einfach werden – an dieser Stelle hätte ein Referenzmodell seitens AMD seine Vorteile, denn da kann der Preispunkt eher denn marktpolitisch passend gewählt werden.

Golem vermelden die Veröffentlichung der MSI Radeon RX 570 & 580 "Mech 2" Grafikkarten. So wie es ausschaut, kommt hiermit doch noch MSIs GPP-Entsprechung daher – denn das Kartendesign der "Mech 2" Modelle entspricht doch weitgehend dem der früheren "GAMING"-Grafikkarten, welche MSI wie bekannt durch den Druck seitens nVidias "GeForce Partner Program" vor gut zwei Monaten aus dem Portfolio genommen hatte. Aller Wahrscheinlichkeit nach war diese Produkt-Vorstellung seitdem in Planung und ließ sich nunmehr auch nach der GPP-Einstellung nicht mehr zurückpfeiffen – GPP ist also zumindest als Zombie immer noch sehr aktiv. Die sich hieraus ergebende Frage ist natürlich, inwieweit GPP tatsächlich im vollem Umfang eingestellt ist. nVidia kann da viel erzählen, wird Wahrheiten aber sowieso nur dann kundtun, sofern es eigenen Interessen nützt (und dies ist natürlich bei allen anderen Herstellern ganz genauso). Bislang fehlt somit der klare Beweis, das GPP tatsächlich vom Tisch ist – während es dagegen nunmehr weitere klare Beweise für das Wirken von GPP gibt, selbst nach dessem offiziellen Ende.

Heise weisen auf die Produkt-Spezifikationen eines ersten Cannon-Lake-Prozessors hin: Der Core i3-8121U kommt mit zwei CPU-Kernen (zuzüglich HyperThreading) auf Taktraten von 2.2/3.2 GHz ohne integrierte Grafiklösung für eine TDP von 15 Watt daher. Diese Spezifikationen sind maßgeblich unspannend, denn ein Core i3-8130U aus dem dieses Jahr noch veröffentlichten Kaby-Lake-Refresh bietet Taktraten von 2.2/3.4 GHz mit integrierter UHD Graphics 620 zu einer TDP von nur 10 Watt an. Welche Taktraten hier jeweils unter Last anliegen, ist damit natürlich noch nicht gesagt – aber die höhere TDP des Cannon-Lake-Prozessors darf durchaus als Hinweis darauf verstanden werden, das Intel klare Probleme mit der Energieeffizienz der 10nm-Fertigung hat. Womöglich deswegen gibt es von Cannon Lake auch keine höherwertigeren Produkte als bestenfalls Zweikerner – bei größeren Cannon-Lake-Prozessoren könnte Intel die notwendigen Taktraten wahrscheinlich nur unter erhöhter TDP liefern, was dann nochmals deutlicher auffallen würde.

Interessanterweise ist auch das Package dieses Cannon-Lake-Prozessors etwas größer ausgefallen als das bei vergleichbaren 14nm-Prozessoren. Normalerweise hätte man davon ausgehen können, das Intel über die 10nm-Fertigung die Chipfläche maßgeblich nach unten drücken kann, so das auch ein beachtbar kleineres Package möglich wird. Eine exakte Aussage zur Chipfläche von Cannon Lake in der 10nm-Fertigung ist diese Package-Größe allerdings nicht, hier liegt durchaus Potential für eine Fehlinterpretation (sprich, das die Chipfläche tatsächlich kleiner ist, Intel aus anderen Gründen ein etwas größeres Package gewählt hat). In der Summe entsprechen diese Daten jedoch sicherlich nicht dem, was sich Intel mit der 10nm-Fertigung vorgenommen hatte – andererseits muß man dies nicht überbewerten, Intel war hier einfach nur als erster dran. Es zeigt nur die (erheblichen) Schwierigkeiten an, mit welchen nunmehr selbst Intel fertigwerden muß, wenn es in der Halbleiter-Fertigungstechnologie kleiner als 14nm geht. Zu beachten wäre, das die 10nm-Fertigung bei Intel technologisch mit dem konkurriert, was bei GlobalFoundries, Samsung & TSMC deren 7nm-Fertigung sein wird.