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Hardware- und Nachrichten-Links des 16./17. Januar 2019

In einem Interview mit Venture Beat hat nVidia-CEO Jen-Hsun Huang das abzusehende Ende der Lager-Bereinigung bei nVidia sowie gleichzeitig auch das Auslaufen der GeForce GTX 1060 in Aussicht gestellt. Letztere Karte ist – im Gegensatz zu GeForce GTX 1070, 1070 Ti und 1080 – derzeit noch gut und günstig erhältlich, hat schließlich auch noch keinen Turing-Ersatz bekommen, die GeForce RTX 2060 hierfür klar zu teuer ist. Vielmehr darf diese Aussage als klarer Hinweis auf die Existenz einer "GeForce GTX 1660 Ti" und vor allem deren preisliche Einordnung bei 200-250 Dollar/Euro verstanden werden. Gemäß einer früheren Meldung soll die GeForce GTX 1660 Ti schon zum Anfang des Februars erscheinen – wofür allerdings die Gerüchteküche noch vergleichsweise ruhig ist, gerade bei diesen echten Midrange-Karten sollte da eigentlich bereits mehr im Busch sein. Da sich nVidia zudem bei der Bereinigung seines Pascal-Inventars generell auf einem guten Weg sieht, dürften im weiteren Verlauf des Frühjahrs dann noch weitere TU116- und TU117-basierte Beschleuniger erscheinen und das Turing-Portfolio somit komplett machen.

We said that it would take one to two quarters for all the channel inventory to sell out. 1080Ti has sold out. 1080 has sold out. 1070 has sold out. 1070Ti has sold out. In several more weeks 1060s will sell out.
Quelle:  nVidias CEO Jen-Hsun Huang gegenüber Venture Beat vom 14. Januar 2019

AMDs Turing-Konter "Navi" wird hingegen nach den Informationen von Red Gaming Tech irgendwann um die E3 2019 (im Juni) angekündigt werden, mit einer realen Auslieferung voraussichtlich erst einen Monat später (im Juli). Hierbei soll es sich um den kleineren Navi-Chip handeln, welcher in Richtung "low to mid-range" geht – gemäß früherer Navi-Gerüchte wäre dies also Navi 12, welcher seinerzeit auf das Performance-Potential der Radeon RX Vega Serie eingeschätzt wurde. Jene dürfte mit der weiteren Ausbreitung der Turing-Generation dann sicherlich ins Midrange-Niveau abrutschen, insofern kann ein für das gleiche bzw. ähnliches Performanceniveau angesetzter Nachfolger dann sicherlich auch als "Midrange-Lösung" bezeichnet werden. Ob es eventuell ein noch niedrigeres Performanceniveau wird, wie diese Meldung teilweise andeutet, bleibt noch abzuwarten. Der größere Navi-Chip – bislang als "Navi 10" bekannt – wird hingegen laut Red Gaming Tech erst im Jahr 2020 nachfolgen. Dies sah bei anderen Gerüchten zum Navi-Projekt dann schon einmal besser aus, da wurde Navi 10 schon im Herbst 2019 verortet.

Notebookcheck berichten über den kuriosen Fall eines Lenovo-Convertibles, welches Hersteller-seitig mit verschiedenen Intel-Prozessoren konfigurierbar ist – und wo sich am Ende ein (teurerer) Core i7-8550U als klar langsamer erwies als der standardmäßig verbaute Core i5-8250U. Beides sind Vierkern-Prozessoren mit HyperThreading auf einer TDP von 15 Watt und unterscheiden sich nur bei den Taktraten – welche im Fall des Core i7 der Kühllösung des Lenovo-Convertibles augenscheinlich zu hoch sind, womit sich der Core i7 in der Praxis maßgeblich heruntertaktete und damit letztlich langsamer lief als der Core i5. Dies dürfte natürlich normalerweise nicht passieren – sowohl das eine Kühllösung nicht für den Betrieb mit vom Notebook-Hersteller selber angebotenen Prozessoren ausgelegt ist, als auch das die thermische Steuerung zu einer solch übermäßigen Drosselung führt. Da im Notebook-Bereich allerdings nur arg wenige Webseiten entsprechend genaue Testberichte durchführen, fällt dies üblicherweise nicht weiter auf – den Nachteil haben dann die Notebook-Käufer im praktischen Einsatz.

Gemäß Tom's Hardware wurde kürzlich die Spezifikation 0.9 von PCI Express 5.0 verabschiedet – was aus Sicht entsprechender Hardware eine vergleichsweise hohe Versionsnummer sein soll, da laut Toms' Hardware die Designphase oftmals schon bei der Spezifikation 0.4 beginnt, genauso wie es bei Spezifikation 0.9 oftmals sogar schon marktreife Designs gegeben hat. Diese Erfahrung aus früheren Versionen der PCI-Express-Spezifikation wurde durch den langen Weg, welche PCI Express 4.0 bis zu seinem Marktstart zurücklegen musste, etwas aus der Bahn gebracht – aber jetzt spätestens mit PCI Express 5.0 in der Spezifikation 0.9 sollten die Gerätehersteller sich doch diesem Thema widmen. Insofern ist es denkbar, das einige jener Hersteller, welche bei PCI Express 4.0 derzeit etwas zurückliegen (speziell Intel), sich eventuell gleich auf PCI Express 5.0 konzentrieren. Andererseits wäre es auch möglich, das mit PCI Express 4.0/5.0 eine Aufteilung des Marktes stattfindet, mittels welcher dann nicht mehr jedes Gerät die höchste PCI-Express-Norm mitgeht.

Übliche PC-Prozessoren können nach mittlerweise 7 Jahren von PCI Express 3.0 sicherlich mit PCI Express 4.0 mal eine Neuerung vertragen – aber PCI Express 5.0 muß da nicht zwingend sein, dies ist dann wirklich eher nur noch für Server- und HPC-Bereiche interessant. Derzeit steht noch von keinem Hardware-Hersteller irgendeine Wasserstandsmeldung zu PCI Express 5.0 an, selbst bezüglich PCI Express 4.0 hat sich bislang nur AMD offenbart – wo jene Norm mittels Vega 20, Zen 2 und vermutlich allen nachfolgenden Produkten unterstützt wird. Bei nVidia darf man hingegen PCI Express 4.0 mit der nachfolgenden 7nm-Generation erwarten, während Intel seine ersten diesbezüglichen Schritte mit der Server-Version von Ice Lake gehen wird – beides erst im Jahr 2020. Bei allen späteren Produkten (des Jahres 2021 und nachfolgend) hat dann PCI Express 5.0 durchaus seine Chance – wenn wie gesagt die Hardware-Hersteller diese Norm überhaupt im Consumer-Bereich etablieren wollen. Zugegebenermaßen ist das ganze im Consumer-Bereich sowieso eher denn ein Checklisten-Feature, ein breitflächiger Bedarf nach mehr PCI-Express-Bandbreite existiert hier eigentlich nicht.