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Hardware- und Nachrichten-Links des 18. Juli 2016

Mit dem Dienstag ist gegen 15 Uhr deutscher Zeit mit dem Launch der GeForce GTX 1060 6GB zu rechnen. Die Daten zu jener neuen Midrange-Lösung von nVidia sind schon weitestgehend bekannt, auch deren Performance läßt sich aufgrund diverser Vorabmeldungen bereits ganz gut einkreisen: Zwischen 5-13% mehr als bei der Radeon RX 480, ergo durchaus noch in deren Dunstkreis und damit als direkter Kontrahent auftretend. Zu beachten wäre allerdings der etwas höhere Preispunkt der nVidia-Lösung zu gleichzeitig einer kleineren Speichermenge – was laut der aktuell laufenden Umfrage für einige Anwender ein Unterscheidungsmerkmal darstellt, für andere hingegen nicht. Die genauen Abständen der Karten untereinander dürften dann die Launchreviews ermitteln, wobei mit jenen dann auch eine neue Performance-Festsetzung zur Radeon RX 480 ansteht, nachdem neue Treiber die AMD-Karte gegenüber ihren Launchtests zumindest etwas vorangebracht haben.

Gleichzeitig dürften sich im Laufe des Dienstags dann auch die Straßenpreise zur GeForce GTX 1060 ergeben, wobei laut der ComputerBase sogar schon mit einigen Listungen zu Herstellerdesigns zur GeForce GTX 1060 zu rechnen ist. Dies ist letztlich sogar notwendig, da das Referenzdesign ("Founders Edition") nur über nVidias eigenen Onlineshop verfügbar sein wird, nicht aber von den Grafikkartenherstellern selber vertrieben wird. In dieser Frage scheint sich nVidia zudem nun auch noch einen zeitlichen Vorsprung gegenüber der Radeon RX 480 zu erarbeiten, deren Herstellerdesigns zwar für Mitte Juli angekündigt wurden, augenscheinlich aber erst Anfang August spruchreif werden. AMDs Anstregungen, zuerst im Markt zu sein, haben sich damit als mehr oder weniger Fehlschlag erwiesen. Allerdings kann man der Radeon RX 480 immer noch zu gute halten, das die Karte zumindest in preislicher Sicht den Ton vorgibt und damit auch nVidia bei der GeForce GTX 1060 dazu zwingt, preislich nicht über die Stränge zu schlagen.

Mittels eines Postings im Overclock.net-Forum wird heftige Kritik am neuen TimeSpy-Test des 3DMark13 und dessen (angeblicher) Nutzung von Asynchonous Compute laut. Laut dem fundierten und damit ernst zu nehmenden Posting benutzt der TimeSpy-Test gar nicht wirklich Asynchonous Compute, sondern nur ein intensives Context-Switching – und weil jenes auf den Pascal-basierten Beschleunigern verbessert wurde, ergibt sich damit ein augenscheinlicher Performance-Gewinn unter "Async ON" auch für nVidias aktuelle Beschleuniger. Echte Spiele mit Asynchonous Compute würden jedoch eben auch wirkliches Asynchonous Compute einsetzen und nicht nur einen billigen Context-Switch – insofern kann TimeSpy also (leider) gerade nicht zeigen, wie die Performance unter Asynchonous Compute aussieht. Dies entwertet natürlich alle bisherigen Aussagen hierzu und führt damit noch mehr zum Resümee, das TimeSpy ein überaus synthetisch angelegter DirectX-12-Test ist, welcher aber wenig mit der Performance unter realen DirectX-12-Spielen zu tun hat.

Golem vermelden die Verfügbarkeit von HBM2-Speicher seitens Speicherchiphersteller Hynix noch im laufenden dritten Quartal. Konkret sind hierbei HBM2-Speicher mit den Geschwindigkeiten 800 MHz und 1000 MHz in jeweils einem 4 Gigabyte großem Package (Stack) gemeint. An einem 2048 Bit breiten Speicherinterface sind hiermit Speichermengen von 8 GB HBM2 möglich (ideal für HighEnd-Karten), an einem 4096 Bit breiten Speicherinterface dann Speichermengen von 16 GB HBM2 (ideal für Enthusiasten-Karten). Noch größere Stacks mit 8 GB Speicher pro Stack sind dann für das vierte Quartal geplant – dies wäre dann für HPC-Lösungen interessant, welche mit 32 GB HBM2-Speicher an einem 4096 Bit breiten Speicherinterface erscheinen könnten. Kleinere Stacks mit nur 2 GB Speicher pro Stack stehen zwar auch in der Spezifikation, werden aber augenscheinlich derzeit nicht hergestellt – interessant wären diese sowieso nur dann, wenn HBM2 auch bei LowCost-Produkten zum Einsatz kommen würde, wovon wir allerdings noch weit entfernt sind. Derzeit ist der HBM2-Einsatz auf nVidias GP100-Chip sowie die kommenden Vega 10 & 11 Chips von AMD beschränkt. Aber zumindest sollte die praktische Verfügbarkeit von HBM2-Speicher diesen Planungen keinen Strich durch die Rechnung machen können.