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Hardware- und Nachrichten-Links des 2. Juli 2014

Laut den SweClockers (maschinelle Übersetzung ins Deutsche) soll es schon nächste Woche eine kleine Preissenkungs-Runde zur Radeon R9 280 & 280X geben, in deren Folge diese Karten um ca. 10% günstiger angeboten werden sollen. Dies wird begründet mit der benötigten Lagerbereinigung vor dem kommenden Launch des Tonga-Chips – welche offenbar stark genug ist, um sowohl Radeon R9 280 (erwartet) als auch Radeon R9 280X (nicht überall so erwartet) ablösen zu können. Der Tonga-Chip wurde kürzlich für einen Launch-Termin schon im August vermeldet, insofern ist dies ein ziemlich passendes Gerücht mit demzufolge hoher Wahrscheinlichkeit auf Korrektheit. Die Preissenkungen schon vor dem Launch deuten zudem an, daß der Tonga-Chip zwar keine neuen Performance-Offensive mit sich bringen wird, aber wahrscheinlich dieselbe Performance zu einem besseren Preispunkt anbietet – höchste Zeit also, die Läger an Radeon R9 280 & 280X Grafikkarten zu leeren.

Laut der neuesten Betriebssystem-Statistik von Netmarketshare gab es im Juni 2014 kaum große, dafür aber eher unerwartete Entwicklungen bei den weltweit für den Internet-Zugriff verwendeten Desktop-Betriebssystemen (nicht ans Internet angeschlossene PCs können bei dieser Statistik nicht gezählt werden): So verlor Windows 8/8.1 minimal um 0,1%, während Windows XP minimal um 0,04% und Windows 7 gut um 0,5% zulegen konnten. Windows 7 liegt bei Netmarketshare im übrigen seit dem Mai oberhalb der magischen 50-Prozent-Marke, während Windows XP derzeit immer noch die 25-Prozent-Marke halten kann. Nach dem Umstiegs-Schwung zum Jahresanfang ist nunmehr der Abstieg von Windows XP sowie der Aufstieg von Windows 8/8.1 wieder deutlich gebremst – und bei Windows 8/8.1 darf angesichts dieser Zahlen (derzeit nur 12,54% Anteil an der installierten Basis) sogar die Frage aufgestellt werden, ob das aktuelle Microsoft-Betriebssystem überhaupt jemals den besten Wert von Windows Vista (~25% zum Release von Windows 7) erreichen kann.

Die neueste Browser-Statistik von Netmarketshare zeigt hingegen für den Juni 2014 gegenüber dem Mai 2014 einen unerwartet großen Zuwachs für Chrome und zugleich einen erstaunlich großen Abfall zuungunsten von Firefox an, während sich beim Internet Explorer sowie den anderen Browsern kaum etwas ändert. Im großen Maßstab ändert sich allerdings recht wenig: Der IE tänzelt bei oberhalb 55%, Chrome und Firefox jeweils zwischen 15% und 20%. Diese weltweit geltenden Zahlen dürften im Firefox-Land Deutschland allerdings maßgeblich anders aussehen: Auf der 3DCenter-Hauptseite waren es im Juni 2014 im übrigen 41,5% für Firefox, 19,6% für Chrome und nur 12,6% für den Internet Explorer, im 3DCenter-Forum dagegen im gleichen Zeitraum wiederum 41,5% für Firefox, dafür aber 28,5% für Chrome und nur noch 8,8% für den Internet Explorer.

Heise Security berichten über neue Sicherheitsrisiken von Smartphones bzw. deren hochauflösender Kameras: Insbesondere die rückseitigen Kameras einiger Modelle sind inzwischen hochauflösend genug, um selbst Fingerabdrücke erfassen zu können – was die gerade erst aufkommenden Biometrie-Sicherheitsverfahren entscheidend angereift. Noch gefährlicher sind aber die Angriffe über die üblicherweise nur mit 2 oder 3 MPixel aufgelösten Frontkameras: Über Reflexionen des Smartphone-Displays in den Augen oder Brillen der Benutzer konnte man recht problemlos Passwort-Eingaben mitschneiden. Da viele Apps Kamera-Zugriff verlangen, würde eine solche Attacke auch nicht unbedingt sofort auffallen. Hier liegt sicherlich ein gewaltiges Mißbrauchs-Potential – welches allerdings auch durch den eher sorglosen Umgang vieler Nutzer mit Smartphones provoziert wird. Denn normalerweise sollte man einem per default nicht wirklich unter eigener Kontrolle stehendem System mit dazu hohem Diebstahlrisiko niemals irgendwelche kritischen Daten & Passwörter anvertrauen.

Die Tagesschau hatte teilweisen Zugriff auf den Code von XKeyscore – die Daten-Suchmaschine der NSA. Aus dem Quellcode ergibt sich, daß die NSA offenbar alle Nutzer von TOR und ähnlichen Verschlüsselungs-Diensten sowie auch alle, welche im Internet nach solchen per Suchmaschine suchen, als "Extremist" kennzeichnet und demzufolge weiterer Beobachtung aussetzt. Dabei ist die politische Ansicht des Überwachten völlig egal, das Kennzeichen "Extremist" leitet sich allein aus dem Interesse an Verschlüsselungs-Diensten ab. Nicht völlig unerwartet zeigt sich hier ganz praktisch, daß sich die Totalüberwachung eben nicht nur auf (vermeintliche & echte) Missetäter konzentriert, sondern immer auch auf Gegner der Überwachung. Dabei ist dies nur der Lauf der Welt angesichts der zur Verfügung stehenden Mittel: Wenn man ein totalitäres Machtinstrument in der Hand hält, wäre man auch schön blöd, jenes nicht auch als erstes gegen die Gegner dieses Totalitarismus einzusetzen.