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Hardware- und Nachrichten-Links des 2. Juni 2017

WinFuture haben eine Intel Prozessoren-Roadmap in den Händen, welche klar abweichend von bisher bekannten Stand ist. Leider wird jene Roadmap nicht gezeigt – zumindest bestätigt man bei Golem jedoch deren Existenz. Die entscheidende Differenz liegt in der Positionierung von Intels Coffee-Lake-Generation, welche laut WinFuture (auch für den Desktop) nun wieder erst im Februar 2018 starten soll. Ob dies so korrekt ist, darf allerdings zweifelt werden, dies würde schließlich ein ziemlich "Hü & Hott" bei Intel ergeben: Coffee Lake wurde einstmals im zweiten Quartal 2018 vermeldet, wurde dann erst kürzlich massiv (aber mit sehr solider Quelle) auf den August 2017 vorgezogen – und soll nunmehr wieder nach hinten geschoben werden? Dies beißt sich zudem mit einer erst am 23. Mai 2017 von Intel höchstselbst gezeigten Roadmap, welche Coffee Lake nunmehr klar für August/September 2017 ansetzt. Gut möglich, das die bei WinFuture aufgetauchte Intel-Roadmap schlicht älteren Datums ist – und daher noch den Stand vor der Termin-Neuansetzung von Coffee Lake wiedergibt. Im Zweifelsfall vertrauen wir da (vorerst) lieber jener im Mai gezeigten Roadmap, da sich bei dieser Herkunft und Veröffentlichungszeitpunkt exzellent belegen lassen.

Golem und PC Games Hardware bringen Aussagen von "AMDs Partnern" (üblicherweise Mainboard- und PC-Herstellern), wonach die kommenden Ryzen Threadripper Enthusiasten-Prozessoren auf eine TDP von 180 Watt wenigstens beim Spitzenmodell kommen würden. Dies mag nach viel klingen, ist aber bei 16 CPU-Kernen, die dann auch nicht gerade niedrig getaktet werden sollen, eigentlich schon zu erwarten gewesen, wenn der normale Ryzen 7 Achtkerner bis zu 95 Watt TDP aufweist (und jene unter Volllast meistens sogar etwas überbietet). Besser ist es zudem, wenn die Hersteller in dieser Frage lieber ehrliche Angaben abgeben, anstatt irgendwelche "Mittelwerte", welche dennoch keinerlei bessere Praxisaussage bieten. Intel denkt selber wohl über bis zu 165 Watt für die Vielkern-Modelle von Core X nach, aber da jene nun wohl doch erst viel später erscheinen und sich deren finale Taktraten erst noch ergeben werden, ist da noch einiges in der Schwebe. Terminlich wurde Ryzen Threadripper seitens der AMD-Partern im übrigen mit Ende Juli bis Anfang August genannt – was einwandfrei auf AMDs bisher einzige offizielle Aussage in Form von "Sommer 2017" zutrifft.

Keine wirkliche Nachricht sind hingegen die angeblich 849$ Listenpreis für das kleinere 16-Kern-Modell von Ryzen Threadripper, welches einige Webseiten aus einem Tweet seitens Bits 'n' Chips deuten wollen. Schon das zweite nachfolgende Twitter-Postings sagt jedoch klar aus, das dies eine Spekulation darstellt – genauso wie wir an dieser Stelle bereits über mögliche Threadripper-Preislagen spekuliert hatten. Daraus läßt sich jedoch keinerlei Aussage oder gar eine komplette Meldung dazu ableiten, daß irgendjemand bereits Threadripper-Listenpreise in der Hand hält. Daneben kommt derzeit auf einigen Seiten wieder das Gerücht über die angeblich gleich 8-9 Threadripper-Modelle hervor – welche in der Basis aus dem Baidu-Forum stammt, dort aber schnell gelöscht wurde und in Kopie noch in unserem Forum zu sehen ist. Besondere Glaubwürdigkeit hat die Sache (trotz minimalen Änderungen) allerdings nach wie vor nicht, da es eher unwahrscheinlich erscheint, das AMD überhaupt irgendwelche 10- und 14-Kerner veröffentlichen würde – selbige können nur durch unsymetrische Teildeaktivierungen der einzelnen CCX-Module erreicht werden, was AMD zumindest beim originalen Ryzen schon klar ausgeschlossen hatte.

Eine Reddit-Diskussion dreht sich um eine (potentielle) Sicherheitsschwäche in AMDs Chipsatz-Treibern, welche einen IP-Port im lokalen Netzwerk öffnen und dort auf Eingaben wartet. Laut AMDs Statement passiert dies zwar nur im lokalen Netzwerk – in den Kommentaren hierzu bezweifelt man dies allerdings bzw. merkt an, daß dies keinen echten Schutz bieten würde. Ganz generell gesprochen sollten sich die Treiber-Hersteller endlich einmal aufraffen und ihre Treiber in diese Richtung hin grundsolide gestalten. Heutige Treiber installieren schon wieder zu viele Systemprozeße sowie Autostart-Anwendungen mit und versuchen sich in Firewalls als "gut" einzutragen – für meistens lächerliche Funktionalitätsgewinne, die überhaupt nichts mit der Grundfunktion des Treibers zu tun haben. Da die Hersteller das ganze wohlweislich nicht dokumentieren, liegen dann diese Sollbruchstellen auf Millionen PCs offen herum – und jeder, der weiß, wie man das ausnutzt, hat somit seinen ersten Angrifsspunkt gefunden. Wenn es denn unbedingt sein muß, dann sollten solcherart Nebenfunktionalitäten bei der Installation und auch im Nachhinein problemlos abwählbar sein – so daß man den Treiber notfalls auch nur in seiner Grundfunktion bekommt.