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Hardware- und Nachrichten-Links des 2. Juni 2021

Laut Twitterer Vegeta tritt der Zen-3-Refresh erst im ersten Quartal 2022 an, war also AMDs Aussage zur Vorstellung von "3D V-Cache" etwas zu optimistisch angelegt. Die im Tweet getroffenen Namenswahl "Zen 3 XT" deutet möglicherweise darauf hin, wie AMD dieses Konstrukt aus Architektur- und Generations-Sicht bezeichnen wird – was dann im Bereich der Verkaufsnamen passiert, bleibt noch offen. Denkbarerweise dürfte man bei AMD hierzu ein System wählen, welches den 3D V-Cache klar erkennbar macht, welches aber gleichzeitig auch für spätere Ryzen-Generationen adaptierbar ist. Denn auch bei Zen 4 und nachfolgenden Prozessoren-Generationen dürfte der 3D V-Cache kaum bei allen Modellen verbaut werden, sondern üblicherweise nur bei den Spitzenmodellen. Das System der jeweils extra Chips wird es AMD sehr einfach machen, entsprechend dem jeweiligen Zielmarkt passgenaue Produkte zu erstellen.

ZEN3 XT 2022 Q1
Note that time may change.

Quelle:  Vegeta @ Twitter 2. Juni am 2021

Videocardz zeigen die Spezifikations-Liste zu einem kommenden Lenovo-Laptop, welches als GPU-Option bereits "GeForce RTX 3070 Super" & "GeForce RTX 3080 Super" enthält. Inwiefern hierbei wirkliches Wissen ob der Existenz solcher Mobile-Lösungen vorliegt, darf allerdings bezweifelt werden – ein klein wenig an überschüssiger Fanatasie (oder gar bewußtem Marketing) ist in jedem Fall einzurechnen. Denn erstens stimmt schon die Lenovo-Angabe zur GeForce RTX 3060 nicht, welche mit 6 GB Grafikkartenspeicher anstatt der notierten 8 GB antritt. Und zweitens dürfte nVidia eine SUPER-Serie im Mobile-Bereich sicherlich nicht so schnell nachfolgen lassen – innerhalb der Turing-Generation gab es den SUPER-Refresh erst im April 2020, ein dreiviertel Jahr nach dem entsprechenden Desktop-Launch. Das konkrete Lenovo-Notebook dürfte zum Erscheinen etwaiger SUPER-Refreshes somit womöglich schon vor der eigenen Ablösung stehen, was die Chance auf eine Nebelkerze oder ein Mißverständnis erheblich nach oben schraubt.

Twitterer Bullsh1t Buster hat hingegen eine Reihe von Tweets abgesetzt, welche die Existenz eines sinnbildlichen China-spezifischen nVidia GPP in den Raum stellt. Zielsetzung soll dabei sein, AMDs Radeon RX 6000M Serie aus in China verkauften Laptops herauszuhalten – augenscheinlich realisiert zum einen über AMD ausschließende Rabatte, zum anderen über sanften Druck. Dies ist sicherlich beachtbar anders als beim seinerzeitigen "GeForce Partner Program", in gewissem Sinne sogar weitaus aggressiver und damit viel weniger mit westlichen Verbraucherschutz- und Wettbewerbs-Regularien vereinbar – weswegen man dies auch allein im (großen) chinesischen Markt macht. Klar muß allerdings auch sein, dass diese Meldung derzeit eine reine Gerüchte-Basis hat und damit nicht als "Fakt" in entsprechenden Diskussionen taugt – wie auch der Twitterer selber anmahnt, dies durch eigene Recherche zu bestätigen, sofern man hieraus eine große Story machen wollte.

Bei WCCF Tech hat man sich mit dem vorliegenden Bildmaterial zu AMDs FSR beschäftigt, welches in den zu sehenden Ausschnitten trotz der YouTube-Komprimierung (welche ja auch für das native Rendering anliegt) ein klares Blurring zeigen – Folge eines Upscalings, welches über nicht ausreichend Informationen zur Rekonstruktion des originalen Bildes verfügt. Augenscheinlich ist FSR darauf auch nicht ausgerichtet, hierfür fehlt primär die temporale Komponente von DLSS 2.x – mittels welcher nVidia genau jenes "Mehr" an Informationen erhält, um mit DLSS2 nahe an der nativen Bildqualität herauszukommen. Bezüglich der Bildqualität darf man also keine Wunderdinge von FSR erwarten – wobei natürlich auch nVidias DLSS diesbezüglich durch einen Lernprozess gegangen ist, DLSS2 unterscheidet sich sowohl von der Technik als auch dem Ergebnis doch stark von DLSS1.

Jetzt kann FSR dennoch in der aktuellen Zeit ein nutzvolles Feature darstellen, da derzeit schließlich viele Gamer einen geplanten Grafikkarten-Wechsel angesichts der Preissituation zurückstellen – und demzufolge diverse "Alt"-Beschleuniger einfach noch länger durchhalten müssen. Allerdings wird AMD das FSR-Feature unbedingt weiterentwickeln müssen, denn auf diesem Stand erreicht man (voraussichtlich) keinen optischen Gleichstand zu nVidia – was insbesondere dann, wenn es um einen Performance-Boost zugunsten von RayTracing geht, AMD definitiv nachhängen wird (Performance-Ziel erreicht, aber unter schlechterer Qualität). Daneben wird nun auch etwas klarer, wie dies mit dem FSR-Support fremder Grafikkarten gemeint ist: AMD stellt FSR zwar unter OpenSource und eingebaut werden muß es durch die Spieleentwickler, eine Architektur-bezogene Optimierung bleibt jedoch Sache der jeweiligen Grafikchip-Entwickler. AMD wird also nicht zugunsten von nVidia-Hardware optimieren – während Intel hingegen bereits angekündigt hat, sich die Sache zugunsten der eigenen DG2-Grafikkarten anzusehen.

Damit ergibt sich auch, wie die Sache zugunsten der Radeon RX 400 Serie ausgehen dürfte, welche offiziell keine FSR-Unterstützung durch AMD erhält, obwohl jene größtenteils Chip-gleich zur (offiziell unterstützten) Radeon RX 500 Serie ist: Die von AMD vorgenommene Polaris-Optimierung wird faktisch beide Grafikkarten-Serie abdecken. Danach liegt es an den Spieleentwicklern, wie breit jene die FSR-Option anbieten wollen: Basierend nur auf AMDs offizieller Empfehlung, so weit entsprechende Treiber-Optimierungen vorliegen oder einfach ganz ohne jede Grafikchip-Abfrage. Jede dieser Möglichkeiten dürfte unterschiedliche Stufen an Performance-Verbesserungen und erreichter Grafikqualität ergeben, aber generell sollte wohl jede halbwegs potente Grafikchip-Architektur das FSR-Feature durchführen können – sogar ohne Treiber-Optimierung (wie von AMD anhand einer GeForce GTX 1060 demonstriert). Die Spieleentwickler dürften dies sicherlich von Projekt zu Projekt unterschiedlich handhaben – eine Gewähr für das Vorhandensein (und Funktionieren) von FSR auf offiziell nicht unterstützten Grafikkarten wird es somit nicht geben.