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Hardware- und Nachrichten-Links des 20./21. Februar 2021

Twitterer Apisak hat ein überraschend durchschnittliches Geekbench-Ergebnis zum Core i5-11600K aus Intels Rocket-Lake-Generation erspäht: Der Singlecore-Wert ist zwar anständig und klar oberhalb des Core i5-10600K aus der aktuellen Comet-Lake-Riege, aber einen niedrigeren Multicore-Wert als beim direkten Vorgänger dürfte es eigentlich nicht geben. Möglicherweise gibt das benutzte Mainboard mit der vorliegenden BIOS-Version die TDP-Reserven noch nicht derart frei, wie dies Spezifikations-gerecht wäre – so dass die Rocket-Lake-CPU in diesem Fall also bei Multicore-Last frühzeitig vom Power-Limit gebremst wird. Mit dieser Erklärung würden sich keine Auswirkungen auf die Singlecore-Performance ergeben, was durch die vorliegenden Resultate erst einmal bestätigt wird.

Hardware GB5 SC GB5 MC
Core i5-11600K RKL, 6C/12T, 3.9/4.9 GHz 1565 6220
Core i5-10600K CML, 6C/12T, 4.1/4.8 GHz 1313 7007
Ryzen 5 5600X Zen 3, 6C/12T, 3.7/4.6 GHz 1614 8151
Quelle der Geekbench-Ergebnisse: Core i5-11600K @ Apisak, Core i5-10600K @ Geekbench-Datenbank, Ryzen 5 5600X @ Geekbench-Datenbank

Allerdings kommt der Rocket-Lake-Sechskerner dennoch nicht ganz auf die Singlecore-Performance eines Zen-3-Sechskerners – und wenngleich die Differenz (-3%) eher minimal ist, sollte dies doch die eigentliche Paradedisziplin von Rocket Lake darstellen. Allerdings könnte hierbei das Intel-Prinzip greifen, dass solcherart Aussagen immer nur für die absolute Leistungsspitze gelten, sprich den Core i9-11900K mit seinem hochgezogenen Takt und ausuferndem Power-Limit. Die kleineren Intel-Prozessoren erzeugen mit ihren (festen) niedrigeren Taktraten regelmäßig größere Performance-Abstände als dies bei AMD anzutreffen ist: Dort gibt es eher nur große Performance-Abstände unter Multicore-Tests, unter Singlethread-Tests gleichen sich die AMD-Prozessoren jedoch weitgehend von Vierkerner bis 16-Kerner. Es wird bei Rocket Lake also genau zu beobachten sein, ob am Ende nicht nur der Core i9-11900K seinen AMD-Kontrahenten ausstechen kann – dies auf die kleineren Rocket-Lake-Modelle dann aber vielleicht nicht mehr zutrifft.

VideoCardz berichten über einen Fall in Weißrussland, wo die GeForce RTX 3060 bereits in einem Gebrauchtmarkt aufgetaucht ist. Dass die Verpackung (angeblich) nur zu einem Karten-Check aufgemacht wurde und genauso auch die Preislage von 1080 Dollar pro Karte deuten mit guter Chance darauf hin, dass hierbei ein Miner jene vorab eingekauften nVidia-Karten noch schnell abzustoßen versucht, nachdem sich jene beim Cryptomining-Test wegen nVidias Miningbremse als ineffektiv erwiesen haben. Dies dürfte in diesem Fall aber zumindest zu dieser Preislage nicht gelingen, denn die Händlerangebote zur GeForce RTX 3060 liegen derzeit bei um die 500 Dollar, wie Coreteks eben erst aufgezeigt haben. Die gefühlte Tendenz geht dabei sogar eher nach unten, denn die letzten Vorablistungen zur GeForce RTX 3060 lagen eher bei 500-700 Dollar/Euro.

Auf einem handlungsfähigen Grafikkarten-Markt würde sich selbst diese klare Preisübertreibung (der Listenpreis zur GeForce RTX 3060 steht bei 329 Dollar) umgehend wieder einrenken – aber in diesem Fall besteht die Sondersituation, dass in breiten Teilen des Grafikkarten-Markts nichts oder selbiges nur zu überzogenen Preisen zu bekommen ist. Alles Interesse der bislang nicht zum Zug gekommenen Grafikkarten-Käufer wird sich damit ab dem donnerstäglichen 25. Februar auf die GeForce RTX 3060 konzentrieren. Dies dürfte eigentlich selbst dann zu viel an Interesse sein, wenn nVidia überragende Liefermengen in den Markt schickt und die Cryptominer ihre Vorabkäufe genauso auf den Markt werfen bzw. nichts neues an GeForce RTX 3060 Karten kaufen würden. Trotz somit günstiger Bedingungen zugunsten der GeForce RTX 3060 besteht nach wie vor ein erhebliches Risiko darauf, dass sich jene schon am Launchtag innerhalb kürzester Zeit ausverkauft – womit die derzeit aufgerufenen Preislagen keine Chance haben, in Richtung des Listenpreises abzuschmelzen.

Nochmals VideoCardz berichten über Hinweise auf einen AMD Instinct MI200 Compute-Beschleuniger, welche noch dieses Jahr erscheinen soll. Da AMD zuletzt immer die (nominelle) Rechenleistung in den Verkaufsnamen seiner Instinct-Beschleuniger angegeben hat, deutet dies auf eine Verdopplung gegenüber der aktuellen "Instinct MI100" auf Arcturus-Basis hin, welche AMD im letzten November vorgestellt hatte. Zugleich gibt es Hinweise darauf, dass "Instinct MI200" als Multi-Chip-Modul (MCM) ausgeführt wird – ob dies allerdings schon für die Einzelvariante gilt, ist noch unsicher. Zudem könnte man natürlich auch die standardmäßige Bauform mit einem Compute-Chip und vier HBM2-Chips auf einem Interposer als "MCM" bezeichnen. Aber es läßt halt auch die Seitenchance darauf zu, dass sich "Instinct MI200" aus zwei Arcturus-Chips (oder dessen Nachfolgern in der CDNA-Roadmap) aufbaut. Und damit könnten sogar alle der zuletzt offengelegten MCM-Anstrengungen bei AMD eher für diese Compute/HPC-Entwicklungen gedacht sein – und nicht primär für Gaming-Grafikchips.