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Hardware- und Nachrichten-Links des 21./22./23. Februar 2018

Bei PCGamesN (via PC Games Hardware) hat man mit nVidia über die Gerüchte zu neuen Gaming-Grafikkarten anläßlich der kommenden Messen GDC oder GTC gesprochen – und von nVidia die klare Aussage bekommen, das es zu GDC/GTC keine neuen nVidia-Grafikkarten geben würde. Leider ist der konkrete Wortlaut von Frage und Antwort nicht bekannt – denn in solchen Fällen muß man die Möglichkeit einer "kreativen" Wortwahl zur Verschleierung der eigentlichen Hersteller-Absichten immer mit einrechnen. Genauso gilt auch die grundsätzliche Annahme, das wenn ein Hersteller derzeit noch nichts zu Releaseplänen sagen will, man sich durchaus auch einmal ein Dementi einfangen kann, was sich im Nachhinein dann als Nonsens herausstellt. Schließlich legt nVidia immer noch selber fest (und dies sei den Herstellern unbenommen), wann man die Presse über Neuerscheinungen informiert – und läßt sich diesbezüglich nicht von Gerüchten treiben. Aber abgesehen von diesen grundsätzlichen Einwänden ist diese Meldung dann doch als gewichtiger Hinweis darauf zu sehen, das die bisher genannte Release-Planung zu nVidias Ampere-Generation vielleicht zu optimistisch war. Dabei wurden die vorgenannten Messen gegen Ende März allerdings sowieso nur als mögliche Vorstellungstermine ins Gespräch gebracht – einfach, weil es terminlich passen würde.

Mit dem bislang kolportierten GA104-Launchtermin vom 12. April 2018 muß das ganze nichts zu tun haben – es sei denn natürlich, nVidia hätte gänzlich andere Zeitpläne als bislang angenommen. Dies ist nicht gänzlich auszuschließen – am Ende ist selbst der Anfang aller Gerüchte in Form der Meldung über die Produktionseinstellung des GP102-Chips derzeit vollkommen unbestätigt. An der Gerüchtefront ist derzeit zudem nichts weiter passiert – wobei dies kein sicheres Zeichen darstellt, die ersten Gerüchte und Hinweise zu konkreten Pascal-Produkten (außerhalb des GP100-Chips) gab es auch erst im März 2016 – gerade zwei Monate vor dem GP104-Launch. Allerdings wird nVidia sicherlich zu überhaupt nichts gedrängt – vielmehr wäre es für nVidia sogar sinnvoller, jetzt noch so viele wie möglich Pascal-Chips zu verkaufen, ehe mit Ampere etwas neues kommt, was die Karten (speziell bezüglich der Cryptominer) neu mischt und damit auch (anfänglich) neue Unsicherheiten über Bedarf und benötigte Produktionskapazitäten schafft. Andererseits muß man auch anmerken, das nVidia sich mit einem Ampere-Launch erst später als in diesem Frühling dann definitiv sehr lange Zeit zwischen zwei Grafikkarten-Generationen lassen würde – der April-Launch ergäbe schon 23 Monate nach Pascal und damit die längste Zeit zwischen zwei nVidia-Generationen. So oder so ist derzeit nichts fest, kann von einem April-Release bis hin zu einer Verschiebung in den Herbst noch alles passieren.

Wie Intel bekanntgegeben hat (PDF), sind die Microcode-Fixes für Spectre 2 nunmehr auch für die Intel-Generationen Skylake-X, Kaby Lake und Coffee Lake vorliegend. Dies bedeutet konkret, das die PC- und Mainboard-Hersteller jene bei Intel beziehen und nachfolgend in ihre BIOS-Updates integrieren können. Selbiger Vorgang dürfte immer noch eine gewisse Zeit (üblicherweise wenigstens ein paar Tage) benötigen – aber danach ist ein größerer Schwung an BIOS-Updates zu erwarten, was dann auch medial für ein gewisses Echo sorgen sollte. Immerhin wird Intel damit dann seine aktuellen CPU-Generationen gegenüber Spectre 2 abdichten. Die älteren CPU-Generationen (bis hinunter zu den 45nm-basierten Core-2-Prozessoren) folgen dann nach – wobei bei dieser "Altware" dann nicht mehr sichergestellt ist, ob die PC- und Mainboard-Hersteller aus den vorliegenden Microcode-Fixes dann auch wirklich in jedem Fall entsprechende BIOS-Updates zimmern. Insbesondere die eher im OEM-Geschäft befindlichen Hersteller könnten geneigt sein, dies bei älteren und wirklich alten Produkten nicht mehr zu tun – aber vielleicht werden wir ja vom Gegenteil überrascht und Intel macht hinter den Kulissen entsprechenden Druck. Die zweite Welle von Coffee Lake wird somit nunmehr wohl noch nicht mit Microcode-Fixes ab Werk ausgeliefert (da diese Prozessoren teilweise schon im Handel sind), dürften beim kommenden offiziellen Launch dann aber vermutlich auf Mainboards treffen, welche schon durchgehend die entsprechenden BIOS-Updates eingespielt haben.

Die PC Games Hardware beschäftigt sich mit der Frage, wieviel teurer ein (hypothetischer) monolithischer 32-Kern-Epyc-Prozessor kommen würden. AMD hat hierzu auf der ISSCC 2018 genauere Angaben gemacht, da man sich bei AMD natürlich auch damit beschäftigt hatte, was der wirtschaftlichste Weg zur Herstellung von Epyc wäre. Ein monolithischer 32-Kern-Epyc-Prozessor könnte nominell durch wegfallende (kleinere) Chipteile eine etwas kleinere Chipfläche belegen – anstatt derzeit 852mm² (4x 213mm²) schätzt AMD dies auf 777mm² (-9%). Der reale Produktionsvorteil wäre allerdings noch kleiner, da sich vier 213mm² große Dies besser auf einem Wafer plazieren lassen als ein großes 777mm² großes Die – jenes erzeugt automatisch einen etwas größeren Verschnitt. Die größeren Punkte liegen allerdings wo anders: Die Fertigungsausbeute des großen Dies wäre geschätzt um -17% geringer – damit hätte sich der Flächenvorteil auch schon wieder erledigt. Hinzu würde ein eigenes Epyc-Die auch noch die "Manifacturing/Test"-Kosten um +40% anheben – derzeit spart man sich diesen Posten nahezu komplett, weil ja einfach die schon vorhandenen Zeppelin-Dies aus der Ryzen-Fertigung benutzt werden.

In der Summe geht AMD bei einem monolithischer 32-Kern-Epyc-Prozessor von einer Kostensteigerung um satte +70% aus – womit der derzeit gewählte Ansatz aus wirtschaftlicher Sicht geradezu zwingend ist, selbst wenn ein monolithischer Prozessor hier und da kleinere Performance-Vorteile haben kann. Für AMD kam seinerzeit bei der Planung der Zen-Architektur noch hinzu, das natürlich niemand deren Erfolg vorab planen konnte, daher ein möglichst kostensparender technologischer Ansatz für AMD automatisch die beste Wahl war. Je nach benötigten Stückzahlen kann es sich natürlich trotzdem irgendwann für AMD mal lohnen, Epyc auf einem eigenen Die herzustellen – so wie Intel für seine Server-Prozessoren inzwischen sogar drei verschieden große Dies auflegt, sich dies für Intel augenscheinlich rechnet. Aber Intel liefert Server-Prozessoren auch in rauen Stückzahlen aus – ganz im Gegensatz zu AMD, wo bei allem Ryzen-Erfolg die erste Epyc-Generation mehr oder weniger nur ein Testballon ist, um bei den entsprechenden Abnehmern erst mal wieder an Bekanntheit und Vertrauen aufzubauen. Gerade aus diesem Grund heraus durfte Epyc keine hohen Kostenlagen produzieren – und wurde demzufolge derart konstruiert wie nun gebaut.