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Hardware- und Nachrichten-Links des 23. Juni 2021

Komachi @ Twitter vermeldet mal wieder ein paar Einträge zur Radeon RX 6600 Serie beim eurasischen Wirtschaftsverbund EEC. Selbiges hatte es in der Vergangenheit auch schon gegeben und manchmal enthalten EEC-Daten eben auch reine Platzhalter-Daten, welche sich dann später nicht in real kaufbaren Produkten manifestieren. In diesem Fall dürfte die Radeon RX 6600 Serie durchaus irgendwann erscheinen, nur das Datum hierzu ist derzeit noch überhaupt nicht bekannt. Auch die Hardware-Daten sind inzwischen unzweifelhaft, denn zu den bei der EEC genannten 8 GB Speicher passt nur der für diese Grafikkarten-Serie augenscheinlich vorgesehene Navi-23-Chip – welcher über das Mobile-Segment (Radeon RX 6600M) bereits unzweifelhaft mit 128-Bit-Speicherinterface bestätigt wurde, woran letztlich nur 4, 8 oder 16 GB Speicher passen würden.

Technik Segment Terminlage
Radeon RX 6600 XT Navi 23, 32 CU @ 128 Bit, 8 GB GDDR6 Mainstream nicht vor Juli (oder später)
Radeon RX 6600 Navi 23, 28 CU @ 128 Bit, 8 GB GDDR6 Mainstream nicht vor Juli (oder später)
GeForce RTX 3060 6GB GA106, 22-26 SM @ 192 Bit, 6 GB GDDR6 Mainstream vermutlich Sommer 2021 (oder später)
Radeon RX 6700 Navi 22, 32-40 CU @ 192 Bit, 6/12 GB GDDR6 Midrange vermutlich Sommer 2021 (oder später)
GeForce RTX 3050 GA107, 16-18 SM @ 128 Bit, 4 GB GDDR6 Mainstream vermutlich Sommer 2021 (oder später)
Anmerkung: Hardware-Daten & Terminlagen zu noch nicht veröffentlichten Grafikkarten basieren weitgehend auf Gerüchten & Annahmen

Die ersten Vorab-Benchmarks zu Radeon RX 6600 & 6600 XT deuten eine Performance in Richtung Radeon RX 5700 & 5700 XT an, was für den klar kleineren Hardware-Ansatz des Navi-23-Chips (32 CU @ 128-bit) gegenüber dem Navi-10-Chips (40 CU @ 256-bit) eine gute Leistung wäre. Spruchreif ist die Hardware derzeit damit augenscheinlich, was spätestens deren Auftauchen im Mobile-Segment beweist. Allerdings werden die kommenden Mainstream-Beschleuniger zur Portfolio-Auffüllung bei AMDs RDNA2 und nVidias Ampere derzeit augenscheinlich bewußt zurückgehalten, weil man einfach keine Mainstream-Beschleuniger zu 200-300 Dollar Listenpreis in den Markt schicken kann, welche dann im Einzelhandel für 500 Euro aufwärts angeboten werden. In dieser Frage spielt derzeit die Zeit für AMD & nVidia und vielleicht ist der Grafikkarten-Markt in wenigen Wochen dann doch bereit für den Launch dieser lange geplanten Mainstream-Grafikkarten.

Bei Golem hat man sich unter der Prämisse eines eventuellen Notebook-Kaufs anstatt einer überteuerten Grafikkarte die Performance einer GeForce RTX 3070 Laptop im Vergleich zum Desktop-Pendant angesehen. Allerdings stimmen hierbei wie bekannt die Verkaufsnamen zwischen Desktop- und Mobile-Portfolio nicht überein, die GeForce RTX 3070 Laptop (40 SM @ 256-bit) entspricht unter Desktop-Gesichtspunkten viel eher einer GeForce RTX 3060 Ti (38 SM @ 256-bit) – und nicht einer GeForce RTX 3070 (46 SM @ 256-bit). Somit ist auch die Hardware-normierte Performance-Differenz durchaus kleiner als seitens Golem mit –23% ausgemessen (geometrisches Mittel): Gegenüber einer GeForce RTX 3060 Ti sollte die GeForce RTX 3070 Laptop unter FullHD eher nur noch mit ca. –15% zurückliegen.

Golem Hardware FullHD
GeForce RTX 3070 Desktop (220W) 100%
GeForce RTX 3070 Laptop (125-140W) Alienware M15 R4, Core i7-10980HK 76,5%
gemäß der Ausführungen von Golem unter 6 Spiele-Benchmarks

Eine Grundaussage des Golem-Artikels wird damit allerdings genauso getroffen: Die Performance-Differenz zwischen Mobile & Desktop ist doch eher maßvoll, gerade angesichts der viel größeren Differenz bei der Leistungsaufnahme. Dass, was die Desktop-Beschleuniger an Mehrperformance bieten, erzielen jene ergo über einen sehr deutlich höheren Stromverbrauch. Die andere Grundaussage des Golem-Artikels ist dagegen eher denn streitbar: Anstatt einer überteuerten Grafikkarten lieber ein ganzes Notebook zu kaufen, konnte sinnvoll sein zu Zeiten echter Verfügbarkeits-Probleme. Heuer jedoch sind alle Grafikkarten (bis auf die GeForce RTX 3060 Ti) jederzeit kaufbar, womit die Preis/Performance-Kalkulation in den Vordergrund rückt. Und da ist dann zur jeweiligen Mobile-Performance die passende Desktop-Performance zu vergleichen – und eben nicht pur nach Grafikkartenname. Die getestete GeForce RTX 3070 Laptop ist dabei vermutlich ca. 10% schneller als eine GeForce RTX 3060 (Desktop), aber dies ist der für diese Konstellation zweckmäßigste Mobile/Desktop-Vergleich – welchen die Desktop-Karte (ca. 650-750 Euro) sehr deutlich gegenüber dem Notebook (um die 2400 Euro) gewinnt.

Selbst bei den schnelleren Mobile-Lösungen funktioniert dieser Schleichweg nicht mehr, denn eine GeForce RTX 3080 Laptop dürfte niemals gegenüber einer GeForce RTX 3070 Ti (Desktop) gewinnen, gibt es diese Mobile-Lösung aber auch nur in richtig teuren Notebooks und kommt die genannte Desktop-Lösung derzeit auf Preise sogar schon unterhalb 1000 Euro herunter (ca. 950-1150 Euro). Notebooks mit GeForce RTX 3070/3080 Laptop sind wohl generell zu teuer für diesen Weg – dies funktionierte nur bei (günstigen) Notebooks mit GeForce RTX 3060 Laptop zu Zeiten, wo die (allerdings schnellere) GeForce RTX 3060 (Desktop) noch für über 1000 Euro angeboten wurde. Derzeit haben jedoch eher die Notebook-Preise angezogen und bewegen sich die Grafikkarten-Preise weiterhin auffallend nach unten – der im Frühjahr hier und da gangbare Weg des Mobile-Ersatz einer Desktop-Grafikkarte lohnt sich heute nicht mehr.

GeForce 30 Mobile GeForce 30 Desktop
GeForce RTX 3080 Laptop  GA104, 48 SM @ 256-bit, 8/16 GB GDDR6 GeForce RTX 3070 Ti  GA104, 48 SM @ 256-bit, 8 GB GDDR6X
GeForce RTX 3070  GA104, 46 SM @ 256-bit, 8 GB GDDR6
   
GeForce RTX 3070 Laptop  GA104, 40 SM @ 256-bit, 8 GB GDDR6
GeForce RTX 3060 Ti  GA104, 38 SM @ 256-bit, 8 GB GDDR6
   
GeForce RTX 3060 Laptop  GA106, 30 SM @ 192-bit, 6 GB GDDR6
GeForce RTX 3060  GA106, 28 SM @ 192-bit, 12 GB GDDR6

Aus unserem Forum kommt ein Tool, mittels welchem sich die Energieeffizienz von Prozessoren besser beurteilen lassen soll: Die "Performance Efficiency Suite" (PES) ermöglichst es, den insgesamten Prozessoren-Stromverbrauch während eines kompletten Cinebench-Durchlaufs zu erfassen. Damit wird am Ende nicht einfach nur ein Spitzenwert (welche nur für einen Sekundenbruchteil existierte) angegeben, sondern ein insgesamter Energieverbrauch in Joule bzw. Wattsekunden sowie ein Effizienz-Score, welcher den Gesamtverbrauch mit dem erzielten Benchmark-Wert in Relation setzt. Der Sinn des Ganzen besteht darin, dass auch weniger leistungsfähige Hardware somit vorn mitspielen kann – wenn jene einfach nur einen passend niedrigeren Energieverbrauch zu ihren geringeren Benchmark-Werten aufweist.