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Hardware- und Nachrichten-Links des 24. April 2017

Die GeForce GTX 1080 Ti ging bei ihrem Launch mal zu einem Listenpreis von 699 Dollar und Straßenpreisen von 810-820 Euro in den Handel, was angesichts des schwachen Dollar/Euro-Kurses auch (nahezu) passend war. Inzwischen sind die Kartenpreise im Einzelhandel allerdings deutlich abgesunken, 6 verschiedene Karten von Asus, KFA2, Palit, PNY und Zotac sind bereits in einem Preisbereich von 720-740 Euro gelistet. Eine regelrechte Preissenkung nVidias scheint allerdings nicht der Grund hierfür zu sein, denn die US-Preise der GeForce GTX 1080 Ti liegen nach wie vor bei bestenfalls 699 Dollar. Vermutlich wurde mit dem Absinken der europäischen Einzelhandelspreise nur der "Launchaufschlag" abgetragen, denn der Euro-Straßenpreis der neue Enthusiasten-Karte liegt somit auch preislich nur noch minimal oberhalb von deren Dollar-Listenpreis – so wie bei anderen nVidia-Grafikkarten, wo eine ganz ähnliche Preissituation zu beobachten ist (GeForce GTX 1080: 499$ Listenpreis, 490-540€ Straßenpreis).

Gemäß Speicherchip-Hersteller SK Hynix soll Anfang 2018 eine Grafikkarte mit 384 Bit Speicherinterface unter der Nutzung von GDDR6-Speicher erscheinen – für welche SK Hynix dann diese Speicherchips liefern wird. Selbiger GDDR6-Speicher wird derzeit mit einer Datenrate von 16 Gigabit/sec beschrieben, was angesichts des vorgenannten Speicherinterfaces sowie der ebenfalls erwähnten Speicherbandbreite von 768 GB/sec einen Speichertakt von entweder 8000 MHz DDR oder 4000 MHz QDR ergibt. Welches Datenübertragungsformat für GDDR6 konkret verwendet wird, wurde (genauso wie weitere technische Einzelheiten) noch nicht bekanntgegeben – aber angesichts der vorgenannten Taktfrequenzen erscheint eine QDR-Datenübertragung (wie schon bei GDDR5X-Speicher) als naheliegend, denn die 8000 MHz wären wohl zu viel des guten (selbige liegen dann schließlich auch im Speicherinterface und damit einem Teil des Grafikchips an). GDDR6 würde somit eine (deutlich) schneller getaktete Version von GDDR5X darstellen – oder anders formuliert, wäre GDDR5X eine Vorab-Version von GDDR6. Dies bliebe aber natürlich noch weitere technische Erklärungen zu GDDR6-Speicher abzuwarten.

Da man jedoch die erreichbare Speicherbandbreite bereits angegeben hat, spielt das "wie" der Technik vielleicht sogar die untergeordnete Rolle – interessant wird eher, was sich hiermit anfangen läßt: Denn gegenüber der Titan Xp würde man (trotz gleich breitem Speicherinterface) die Speicherbandbreite um satte 40% steigern können – und dies obwohl selbige Enthusiasten-Grafikkarte nicht wirklich an ihrer Speicherbandbreite hängt. Um diesen Schritt zu GDDR6-Speicher rechtzufertigen, sollte eine entsprechende Grafikkarte schon beträchtlich mehr Rohleistung mit sich bringen: Minimal +30%, sinnvollerweise eher +50-70%. Dies könnte demzufolge auf eine Grafikkarte mit um die 6000 Shader-Einheiten hindeuten (in jedem Fall nicht unter 5000 Shader-Einheiten) – sprich, hier zeigt sich dann wohl schon der Pascal-Nachfolger, egal ob es ein Pascal-Refresh oder schon ein Volta-Abkömmling sein wird. Um welchen Grafikchip und welche Grafikkarte es konkret geht, ist allerdings spekulativ – man kann den Versuch einer Deutung waagen, muß sich dabei allerdings auf gewisse Annahmen verlassen. Sicher ist mehr oder weniger nur, das es sich um eine nVidia-Grafikkarte handelt – von AMD steht zum diesen Zeitpunkt sowieso nichts in der Roadmap, einmal abgesehen davon, das AMD (bei allen schnelleren Grafikkarten) erklärterweise auf HBM2-Speicher setzen will.

So könnte man annehmen, das SK Hynix über das kommende beste Grafikkarten-Modell (von nVidia) mit GDDR6-Speicher schreibt – und somit nicht über einen Nachfolger der GeForce GTX 1080, sondern einen Nachfolger der GeForce GTX 1080 Ti. Diese Annahme schließt allerdings die Vermutung ein, das nVidia nicht eventuell HBM2-Speicher breiter nutzt als bisher nur bei seinen HPC-Lösungen. Treffen beide Annahmen zu, hätte man dann den Nachfolger der GeForce GTX 1080 Ti mit um die 6000 Shader-Einheiten an einem 384 Bit GDDR6-Speicherinterface im Blickfeld – sprich, eine hypothetische "GeForce GTX 2080 Ti". Wahrscheinlich dürfte jene schon der Volta-Generation angehören (was den GV102-Chip ergibt), denn angesichts des nahenden GV100-Chips dürfte nVidia kaum noch einen Pascal-Refresh auflegen wollen. Unsicher ist nur die angesetzte Fertigungstechnologie: 10nm wäre natürlich optimal, könnten bei "nur" 6000 Shader-Einheiten sogar eine etwas kleinere Chipfläche als beim GP102-Chip (471mm²) ergeben. 16nm wäre aber auch noch machbar, vom GP102 ausgehend dürfte eine Aufstockung von 3840 auf ~6000 Shader-Einheiten eine Chipfläche von grob 600mm² erreichen. Hier ergeben sich sicherlich in den kommenden Monaten noch genauere Hinweise, schließlich hat SK Hynix mit dem genannten Release (der Grafikkarte) Richtung "early 2018" schon eine gewisse Terminvorgabe getätigt.

Golem berichten von einer weiteren Support-Einschränkung Microsofts mit dem Ziel, die Anwender den jeweils neuesten Software-Versionen zuzutreiben: Der integrierte Support für OneDrive & Skype wird für ältere Office-Versionen in deren Business-Ausführung im Jahr 2020 enden. Ab diesem Zeitpunkt gibt es selbigen Support nur noch für Office 365 – welches im Gegensatz zum (derzeit) Feature-gleichen Office 2016 jedoch alleinig als Abo-Modell angeboten wird. Besondere Würze erfährt diese Einschränkung dadurch, das zum einen OneDrive und Skype natürlich keineswegs eingestellt werden, und zum anderen diese Funktionalität bei einer Consumer-Ausführung von Office 2016 (und älter) weiterhin verfügbar sein wird. Insbesondere im Fall von OneDrive ist dieses Verhalten schon ziemlich abartig, denn im eigentlichen werden Onlinespeicher-Dienste je gerade mit ihrer Langlebigkeit sowie der Unabhängigkeit von Plattformen, Betriebssystemen und weiterer Software beworben – was augenscheinlich aber nicht zu den Features von Microsofts OneDrive gehört. In jedem Fall zeigt Microsoft auch mit dieser Aktion erneut klar an, das man das Unternehmen keinesfalls mit dem Merkmal einer langfristigen Verläßlichkeit in Verbindung bringen sollte – normalerweise ein K.O.-Kriterium gerade im geschäftlichen wie behördlichen Einsatz.