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Hardware- und Nachrichten-Links des 24. September 2013

Gemäß dem Planet 3DNow! sind die Preise der FX-9370 & FX-9590 Prozessoren von AMD übers Wochenende massiv gefallen: Der kleinere FX-9370 fiel von 275 auf 215 Euro, der größere FX-9590 dagegen heftig von rund 700 Euro auf 290 Euro und erreichte damit mehr als eine Preishalbierung. Auch wenn es auf den ersten Blick kundenfreundlich aussehen mag, ist dies allerdings eher als Tritt gegen die bisherigen Käufer dieser Prozessoren zu sehen, welche im Fall des FX-7590 bisher 700 Euro und mehr investieren mussten. Freunde macht sich AMDs Prozessorensparte mit solchen Aktionen sicherlich nicht – zuerst einen nur halbgaren Prozessor für einen überzogenen Preis anzubieten und dann diesen Preis innerhalb eines Wochenendes mehr als zu halbieren. Es bleibt zu hoffen, daß dies nach den jüngsten Umbesetzungen bei AMDs Marketing ein einmaliger Ausrutscher ist.

Laut Fudzilla hat Auftragsfertiger TSMC im zweiten Quartal (leicht) mehr Umsatz mit Halbleiter-Chips gemacht als Intel – was schon bemerkenswert ist, da Intel in der Vergangenheit über viele Jahre der mit Abstand größte Halbleiter-Hersteller der Welt war. Dabei sind Intels Umsätze auch in der jüngeren Vergangenheit gestiegen – TSMC hat jedoch augenscheinlich viel stärker zugelegt. Dies wird allgemein auf das boomende Geschäft mit ARM-Chips zurückgeführt, an welchem TSMC seinen guten Anteil hat. TSMC ist jedoch deutlich vielschichtiger und vor allem ist mit ARM-Chips alleine nicht wahnwitzig viel Staat zu machen (x86-Prozessoren sind nach wie vor der Haupt-Umsatzträger des gesamten Prozessoren-Marktes) – bei TSMC ist es vor allem der Vorteil gegenüber anderen Auftragsfertigern, daß man in der Fertigungstechnologie Intel am nächsten steht und somit die meisten anderen Auftragsfertiger technologisch deutlich abhängen kann.

Im Interview mit der australischen PC PowerPlay schiesst nVidia energisch gegen die NextGen-Konsolen, unter anderem mit der Aussage "es ist nicht länger möglich für eine Konsole, eine bessere Grafik als der PC zu zeigen". Damit bezieht man sich natürlich primär darauf, daß die beiden NextGen-Konsolen eine Hardware nur im oberen Mainstream- bzw. unterem Performance-Segment unter der Haube haben und daß HighEnd-Hardware auf dem PC schon länger viel leistungsfähiger ist als die bislang noch nicht veröffentlichten NextGen-Konsolen. Üblicherweise in solchen, sich auf Roh-Daten wie eine thereotische maximale Rechenleistung in TeraFlops verlassenden Vergleichen vergessen wird allerdings der Punkt, daß sich die Spieleentwickler tief in die exakte vorliegende Konsolen-Hardware einarbeiten werden und damit viel mehr an Optimierungspotential ausnutzen können als auf dem PC möglich, wo man dieselbe Arbeit für dutzende bis hunderte Grafikchips jedesmal neu machen müsste – was einfach zu viel Aufwand für zu wenig Gewinn wäre.

Es ist daher durchaus möglich, mit einer nominell schwächeren Konsole dieselbe Grafikpracht wie ein sagen wir doppelt so schneller PC zu erzeugen. Allerdings hat nVidia am Ende doch Recht durch den Umstand, daß die PC-Grafik derzeit schon drauf und dran ist, (nominell) mehr als doppelt so schnell wie die NextGen-Konsolen herauszukommen. Bezogen auf den platten Vergleich mit der theoretischen maximalen Rechenleistung kommt Sonys PS4 auf 1,84 TeraFlops, während schon eine normale Radeon HD 7970 ihre 3,78 TeraFlops und damit etwas mehr als das Doppelte hinlegt. Mittels GeForce GTX Titan (Ultra) sowie den kommenden Hawaii-Grafikkarten geht der PC-Bereich dann schon in die Richtung von bis zu 5,7 TeraFlops, was glatt das Dreifache der PS4 wäre. Die Situation, daß ein Konsolen-Spiel die bessere Grafik gegenüber einem PC-Spiel bietet, werden wir in der Tat kaum mehr sehen – dafür ist der Hardware-Ansatz der NextGen-Konsolen viel zu sehr "Mainstream", werden diese es nicht schaffen, überhaupt einen technologischen Vorsprung gegenüber dem PC aufzubauen.

Bei Hartware hat man den scheinbar ersten Test eines Haswell-Mainboards zu bieten, welches nicht auf dem Z87-Chipsatz basiert: Das Asus H87-Pro benutzt den H87-Chipsatz und bietet somit keine Aufteilung der PCI Express Lanes für ein MultiGrafikkarten-System an, SSDs können nicht als reiner Festplatten-Cache genutzt werden und es fehlt die Möglichkeit, K-Prozessoren zu übertakten. Der Chipsatz ist somit ideal für Anwender, welche weder übertakten noch zwei Grafikkarten einsetzen wollen – was eigentlich sogar die Mehrheit sein sollte. Dabei sind die Mainboard-Preise dann deutlich freundlicher mit im allgemeinen knapp unter 100 Euro, während Z87-Mainboards derzeit runde 150 Euro kosten. Leider werden H87-Platinen kaum getestet, sondern sich immer nur auf die Z87-Modelle konzentriert – dabei ist nach hunderten Tests von Z87-Mainboards nunmehr ziemlich klar, was jene können und interessiert eher der Punkt, wie gut die H87-Modelle mithalten können. Laut dem Test von Hartware funktioniert das getestete Asus-Modell ziemlich gut – und sollte somit Anlaß geben, zukünftig mehr in diese Richtung hin zu testen.