25

Hardware- und Nachrichten-Links des 24./25. September 2018

Da die Frage aufkam, ob die Launchreviews zu GeForce RTX 2080 & 2080 Ti auch Benchmarkwerte zur Titan V und anderen selten getesteten Enthusiasten-Karten enthalten, seien die hierzu aufgestellten UltraHD-Benchmarkwerte von Radeon RX Vega 64 LC, (Pascal-basierter) Titan X sowie der Titan V nachfolgend notiert. Wie zu sehen, waren jene Karten leider nur sehr selten dabei, eine Index-Erstellung für jene lohnt daher nicht wirklich. Den zu sehenden Einzelwerten fehlt somit die Normalisierung auf den Performance-Durchschnitt, womit jene eben rein Einzelwerte blieben – was sicherlich mit einer Fehlermarge von 2-5 Prozentpunkten (nicht Prozent, sondern Prozentpunkte) verbunden ist. Trotzdem lassen sich natürlich gewisse Tendenzen erkennen: Die (wassergekühlte) Radeon RX Vega 64 "Liquid Cooled" kommt zwischen +5% bis +9% besser als die normale luftgekühlte Radeon RX Vega 64 heraus, was grob dem entspricht, was man zum seinerzeitigen Launch dieser Grafikkarten gemessen hatte.

UltraHD (4K) Vega64 V64-LC 1080 1080Ti TitanX TitanXp TitanV 2080 2080Ti
Guru3D  (15 Tests) 77,2% - 76,5% 100% 100,1% 107,7% - 104,5% 132,8%
Hardwareluxx  (10 Tests) 76,0% - 75,9% 100% - - 124,6% 108,0% 134,9%
PCGH  (21 Tests) 71,8% 78,1% 73,0% 100% - 108,0% - 104,9% 136,3%
TechSpot  (35 Tests) 70,7% 74,3% 76,2% 100% - - - 101,1% 130,8%
Tom's Hardware  (13 Tests) 74,0% - 78,6% 100% 99,9% - 123,1% 107,0% 128,4%
TweakTown  (7 Tests) 79,6% ~86% 81,0% 100% - 111,8% - 118,4% 150,2%

Die (Pascal-basierte) Titan X überrascht hingegen mit einer Performance ziemlich exakt auf Höhe der GeForce GTX 1080 Ti – obwohl beide Karten doch auf Basis der Launchreviews zur GeForce GTX 1080 Ti runde 2-3% zugunsten der Ti-Karte trennen sollten. Entweder sind die nur zwei vorliegenden Meßwerte eher nur Ausreißer, würden andere Testberichte dies anders sehen (sofern jene die Titan X mittesten würden). Oder aber die Karte profitiert nunmehr von ihrem kleinen Mehrspeicher und dem gleich hohen Power-Limit stärker, als dies seinerzeit noch zu sehen war. Speziell bei der GeForce GTX 1080 Ti ist ja auch zu sehen, das sich deren gemessener Energieverbrauch über die letzten Tests jeweils leicht erhöht und damit stärker in die Nähe von deren Power-Limit gearbeitet hat. Dies deutet darauf hin, das die GeForce GTX 1080 Ti zu ihrem Launch im März 2017 noch nicht zu 100% von damaliger Software ausgenutzt werden konnte – was ja bei solcherart leistungsfähigen Karten gar nicht so unüblich ist.

Die Meßwerte zur Titan V sehen hingegen auf den ersten Blick sehr nahe aneinanderliegend aus, mit einmal einem Performancegewinn zur GeForce GTX 1080 Ti von +24,6% und einmal von +23,1%. Allerdings ist die Skalierung der hier zugrundeliegenden Testberichte grundverschieden: Bei Hardwareluxx bewertet man die GeForce RTX 2080 Ti mit gleich +34,9%, bei Tom's Hardware dagegen mit nur +28,4%. Letzterer Testbericht läuft also mit klar geringerer Skalierung, insofern ist das dort abgelieferter Ergebnis der Titan V relativ gesehen sogar etwas stärker. Eingerechnet diesen Punkt kann man sagen, das die Titan V normalisiert bei +26% zur GeForce GTX 1080 Ti und damit bei nur -6% zur GeForce RTX 2080 Ti herauskommen sollte (mit weiterhin gewisser Fehlermarge). Dieses Ergebnis beschreibt dann aber natürlich nur die auf ihre TDP von 250 Watt gezähmte Titan V, welche damit sehr viel von ihrem Potential liegenläßt. Eine vollkommen frei laufende Titan V kommt spielend auf bessere Resultate als die GeForce RTX 2080 Ti (wie kürzlich unter Final Fantasy XV zu sehen), und dürfte wahrscheinlich sogar im Vergleich "OC vs. OC" aufgrund ihres (viel) größeren Potentials weiterhin vorn liegen.

Die ComputerBase vermeldet eine weitere Verzögerung bei der Auslieferung der GeForce RTX 2080 Ti: Danach bekommen wohl viele (aber nicht alle) Vorbesteller beidseits des Atlantiks derzeit eine Mail von nVidia, wonach sich die reale Auslieferung ihrer Karte auf den 5. bis 9. Oktober verzögert. Da wie gesagt nicht alle Vorbesteller betroffen sind und von den Einzelhändlern wie Grafikkartenherstellern auch nichts diesbezüglich zu hören ist, geht die GeForce RTX 2080 Ti wohl weiterhin ganz offiziell am kommenden 27. September in den Verkauf. Vermutlich decken derzeit die vorhandenen Chiplieferungen den durch die Vorbestellungen ausgelösten Bedarf aber nicht ab, ergo kommt es hier zu Verzögerungen bei der Auslieferung bzw. dürften die wenigen Exemplare, welche den freien Markt erreichen, wohl umgehend ausverkauft werden. Dies erstaunt etwas angesichts einiger Meldungen über Stornierungen von Vorbestellungen, nachdem die Performance-Werte zu den Turing-Grafikkarten bekannt geworden waren – aber eventuell betrifft dies primär die GeForce RTX 2080 und weniger die GeForce RTX 2080 Ti, welche als neuer Performanceführer auch nicht direkt mittels einer Pascal-Grafikkarte ersetzt werden kann. In jedem Fall hätte nVidia diesen Launch durchaus etwas später ansetzen können, um eine bessere Verfügbarkeit direkt zum Marktstart zu garantieren.

Derzeit führt die mangelnde Marktverfügbarkeit der Turing-Grafikkarten schließlich auch dazu, das der eigentlich benötigte Preiskampf von Grafikkartenherstellern und Einzelhändlern nicht in Schwung kommt, die Turing-Grafikkarten also teuer bleiben. Dabei ist gerade bei den Straßenpreisen zur GeForce RTX 2080 die Situation zu beobachten, das es derzeit keinen Preisvorteil ergibt, wenn man eine Karte zum Referenztakt ersteht – trotz das die GeForce RTX 2080 in vielen Herstellervarianten über den Wochenanfang ganz gut verfügbar wurde. Denn von den zwei günstigsten derzeit angebotenen Karten (jeweils ab 829 Euro) kommt eine zur Referenztaktung daher, die andere hat dagegen mit 1815 MHz Boosttakt ein Taktraten-Niveau sogar leicht oberhalb der Founders Edition (1800 MHz). Die gesamte, nach Preisen sortierte Geizhals-Liste zur GeForce RTX 2080, geht noch wild durcheinander bezüglich Referenztaktung oder Werksübertaktung – teilweise kann man Referenztaktungen finden, welche für knapp 900 Euro (und damit am oberen Ende der Preise für eine GeForce RTX 2080) gelistet sind. Hier fehlt sehr deutlich ein echter Preiswettbewerb, damit sich ein beachtbarer Preisvorteil der Karten mit Referenztakt ergibt.

Liste Vorbesteller-Start 8. September 16. September 25. September
GeForce RTX 2080 Ti 999$ fast durchgehend 1259€ üblicherweise 1200-1300€
einzelne Angebote ab 1166€
üblicherweise 1230-1300€
einzelne Angebote ab 1199€
üblicherweise 1230-1300€
einzelne Angebote ab 1199€
GeForce RTX 2080 699$ fast durchgehend 849€ üblicherweise 850-950€
einzelne Angebote ab 849€
üblicherweise 850-900€
einzelne Angebote ab 805€
üblicherweise 840-900€
einzelne Angebote ab 829€
Straßenpreise jeweils gemäß Geizhals; ausnahmsweise wurden auch nicht direkt lieferbare Angebote einbezogen