Twitterer HXL zeigt eine aus dem chinesischen Weibo-Forum stammende Teil-Roadmap von AMD, welche die Codenamen zu "Zen 5" offenbart: "Granite Ridge" soll sich der Desktop-Prozessor nennen, "Strix Point" hingegen die APU (letzteres war schon bekannt). Zudem notiert die Roadmap als beiderseitigen Verkaufsnamen "Ryzen 8000" sowie zu Strix Point noch die 3nm-Fertigung sowie die Verwendung von Zen5- und Zen4D-Kernen im Rahmen der kolportierten Hybrid-Architektur. In gewissem Sinne bestätigen sich somit die Zen-5-Gerüchte der letzten Wochen, ergänzt wie gesagt um den Desktop-Codenamen "Granite Ridge". Davon abgesehen gibt es allerdings auch gar nichts an neuen Informationen bzw. sind alle Felder in der Teil-Roadmap verpixelt, welche solcherart neue Informationen enthalten sollten.

AMD "Zen 5" Ryzen 8000: Granite Ridge & Strix Point

Insofern besteht hiermit auch eine Seitenchance darauf, dass diese Roadmap gar nicht von AMD selber stammt, sondern im AMD-Stil eigenkreiiert wurde. Gerade in China denkt man sich nichts dabei bzw. ergibt sich dies aus der dazugehörigen Diskussion – welcher für Westler jedoch nicht lesbar ist, denn in das Weibo-System kommt man inzwischen nur noch mit chinesischer Identifizierung hinein. Auf eine Eigenkreation deutet zudem recht stark die Angabe eines Verkaufsnamens hin – etwas, was Hersteller (wie auch AMD) gewöhnlich bei ihren Roadmaps weglassen, so etwas wird immer erst beim tatsächlichen Herannahen des Produkt festgelegt. Insofern hat auch die Eingabe von VideoCardz @ Twitter weniger Gewicht, welche aufgrund dieser Namensgebung auf eine sich daraus ergebende Ryzen-6000-Serie auf Warhol-Basis schließen. Dabei kann man darauf basierend anmerken, dass wenn Raphael (Zen 4) tatsächlich als "Ryzen 7000" verkauft wird, Zen 5 dann eher "Ryzen 9000" sein sollte – weil AMD zwischen 2022 (Zen 4) und 2024 (Zen 5) durchaus noch eine Zwischen-Generation einschieben dürfte.

Von Moore's Law is Dead @ YouTube kommt erneut ein (angebliches) Leak-Video, welches sich diesesmal mit AMDs Zen 4 beschäftigt. Dabei sieht es immer mehr so aus, als würde der YouTuber primär die aktuell herumfliegenden Gerüchte einsammeln und in ein Gesamtbild einordnen – wobei nur in seltenen Fällen mal eine wirklich neue Information, sprich ein echter "Leak" dabei ist (anderenorts sieht man es leicht härter). Ein Überblick über das gesagte ist nachfolgendem Screenshot zu entnehmen, spannend sind hieran nur wenige Dinge: Zum einen soll Zen 4 im Consumer-Bereich möglicherweise bis hin zu 24 CPU-Kernen getrieben werden, dies würde dann drei 8-Kern-Chiplets bedingen. Und zweitens die Anmerkung, dass Zen 4 derzeit noch nicht "Design Complete" ist, sprich kein Tape-Out erfolgte. Jener müsste dann allerdings baldmöglichst erfolgen, denn für den angegebenen Launch im dritten Quartal 2022 braucht man im CPU-Bereich locker fünf Quartale an Validierungs-Phase wie Vorbereitung auf die Massenfertigung.

AMD Zen 4 Mai-2021-Leak von MLID   © Moore's Law is Dead @ YouTube

Twitterer Vegeta nennt hingegen AMDs Themen auf der Computex (ab 30. Mai): Die Mobile-Lösungen der Radeon RX 6000M Serie, der DLSS-Kontrahent "FSR" sowie die Retail-Ausführungen der Desktop-Modelle zur Cezanne-APU (Ryzen 5000G) sollen hierbei im Mittelpunkt stehen. Nominell ist dies kein großartig aufsehenerregendes Programm, aber derzeit steht bei AMD auch nichts direkt in den Startlöchern und ist die Computex eher eine Messe, wo die OEM-Hersteller ihre fertigen Designs auf Basis der vorangegangenen Neuvorstellungen zeigen wollen. Offen ist gemäß des Tweets trotzdem, ob hierzu noch mehr bzw. gewisse Überraschungen hinzukommen – AMD könnte durchaus Teaser zum Produkt-Programm für die zweite Jahreshälfte fallenlassen. So soll laut nochmals Vegeta @ Twitter Ryzen Threadripper 5000 im dritten Quartal anstehen, während Coreteks @ Twitter für Navi 23 (Radeon RX 6000 Serie) hingegen den August angeben.

AMD Computex:
RX 6000M
FSR
Cezanne desktop retail version
Additional news will also be announced, perhaps new roadmap?
Quelle:  Vegeta @ Twitter am 27. Mai 2021

Damit würde AMD augenscheinlich die Mobile-Lösungen (basierend auf Navi 23 & Navi 22) den Desktop-Lösungen vorziehen, wenn erstere schon auf der Computex vorgestellt werden sollen. Dies ist allerdings angesichts der aktuellen Situation am Grafikkarten-Markt samt dessen Preisübertreibungen die sinnvollere Lösung, denn Mainstream-Grafikkarten zu in der Praxis doppelten Straßenpreisen in den Markt zu entlassen ergibt keinen großen Sinn bzw. wird von den Käufern dieses Marktsegments eher als Affront wahrgenommen werden. AMD wird an dieser Stelle sicherlich abwarten, inwiefern nVidias neue LHR-Grafikkarten eine neue Situation auslösen, vielleicht ein wenig den aufgestauten Bedarfsberg abtragen können und somit den Straßenpreisen eine neue Tendenz (nach unten hin) geben können. Ohne dieser Tendenz dürften AMD & nVidia ihre neuen Mainstream-Grafikkarten eher noch weiter zurückhalten, die entsprechenden Chip-Kontingente nimmt der Notebook-Markt sehr gern auf.