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Hardware- und Nachrichten-Links des 28./29. Mai 2012

Bei OCaholic hat man sich an einem Performance-Preview zum nVidia GK110-Chip versucht – wobei es beim Versuch geblieben ist, das Ergebnis sowohl in Testausführung als auch Testresultat nicht überzeugen kann. Zum einen ist überhaupt nicht erklärt, wie man die zur Verfügung stehenden GeForce GTX 680 Grafikkarten umgetaktet hat, um auf die angenommene GK110-Grafikkarte zu kommen: Zwar ist dies theoretisch mit halbwegs passender Genauigkeit (die andere Anzahl an GPCs beim GK110-Chip lassen sich jedoch nicht simulieren) machbar, aber wie man mit einem Chip von bestenfalls 77% mehr Rechenleistung und angenommen 50% mehr Speicherbandbreite auf klar höhere Performance-Werte als bei einer GeForce GTX 680 SLI kommen will, läßt sich kaum erklären. Unsere letzte Performance-Prognose zum GK110-Chip von +35% bis +45% gegenüber der GeForce GTX 680 ist da weitaus vorsichtiger, gehen wir schließlich auch nicht von gleich 1000 MHz Chiptakt beim GK110-Chip aus.

Und am Ende ist vielleicht sogar jene Performance-Prognose zum GK110-Chip zutreffend, welche unabhängig aller Hardware-Daten nur vorrechnet, wieviel nVidia bieten muß, um sich einen 28nm Refresh-Chip von AMD aus der Central-Islands-Generation vom Hals zu halten: Da AMD nächstes Jahr auch weiterhin nur die 28nm-Fertigung zur Verfügung hat und sicherlich kaum in Diefläche-Größenordnungen von über 400mm² gehen will (AMD R1000/Tahiti: 365mmm²), ist die Performance einer spekulativ "Radeon HD 8970" genannten 28nm Refresh-Lösung durchaus auf bestenfalls +30% gegenüber der Radeon HD 7970 eingrenzbar – den Hauptteil wird AMD hierbei sogar nicht einmal durch mehr Ausführungseinheiten als vielmehr durch eine bessere Auslastung der vorhandenen Ausführungseinheiten einfahren können (sprich, man dürfte das primäre Problem des R1000/Tahiti angehen). In jedem Fall muß nVidia mit dem GK110-Chip letztlich nicht mehr im Gamer-Markt anbieten als diese geschätzten +30% – womit eine GK110-basierte Grafikkarte auch nicht mehr bieten wird, selbst wenn der GK110-Chip vielleicht zu mehr in der Lage wäre.

ExtremeTech haben sich die Festplatten-Preise über einen größeren Zeitrahmen hinweg angesehen und müssen konstatieren, daß die Festplatten-Krise letztes Jahr nicht nur einen einmaligen Preisschock ausgelöst hat, sondern eben auch dauerhaft höhere Preise. Diese mögen nicht ganz so hoch sein wie zu den Hochzeiten der Festplatten-Krise, aber dennoch sehr deutlich oberhalb der Preise vor der Festplatten-Krise – und zwar so hoch, daß selbst monatelanger Wettbewerb der Händler diese Preise nicht so schnell wieder abschmelzen lassen wird. Letztlich bedeutet die Festplatten-Krise so etwas wie einen glatten Reset in einem Markt, wo es seit Jahren nur abfallende Preise für immer größere Datenträger gegeben hatte – der Zustand von "vorher" ergibt sich demnach nicht einfach so bei Erreichen guter Lieferbarkeit, dafür wird es erneut Jahre beinharten Wettbewerbs geben müssen.