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Hardware- und Nachrichten-Links des 30. März 2014

Videocardz zeigen aus einem chinesischen Review zur GeForce GTX Titan Z stammende erste Benchmarks zu dieser von nVidia zurückgezogenen Karte – wobei es so ausschaut, als wären dies keine unabhängigen Benchmarks, sondern nur eine andere Darstellungsform der nVidia-eigenen Messungen zu dieser Karte. In jedem Fall sprechen diese Zahlen von einer 60%igen Mehrperformance der GeForce GTX Titan Z gegenüber der GeForce GTX Titan Black – was viel weniger ist als wir zuletzt hochgerechnet hatten. Andererseits gewinnt auch die Radeon R9 295X2 mit 116% mehr Rechenleistung gegenüber der Radeon R9 290X nur ca. 75% an Performance hinzu – demzufolge stellte unsere bisherige Hochrechnung eine Illusion dar und ist jener augenscheinlich von nVidia selber angegebene 60%ige Performance-Gewinn (bei ca. 84% mehr Rechenleistung gegenüber der GeForce GTX 780 Ti) wohl eher schon das beste, was machbar ist.

In der Realität von sich durch die Temperatur-Entwicklung oder das Power-Limit heruntertaktenden Grafikkarten dürften kaum jene 60% Mehrperformance gegenüber der GeForce GTX Titan Z herausgekommen, sondern wahrscheinlich sogar noch weniger. Nun überarbeitet nVidia seine DualChip-Grafikkarte also dementsprechend – doch da der neue Launchtermin angeblich schon auf den 8. Mai steht, kann es kaum um ganz große Änderungen gehen. Ein neues Kartenlayout erscheint nahezu ausgeschlossen, möglich sind diverse Anpassungen an frei einstellbaren Optionen – wie Chip-Spannung, Temperatur- und Power-Target oder der Lüfterdrehzahl. Ganz bedeutende Dinge kann nVidia damit aber kaum noch aus dem einmal vorhandenen Design herausholen, so daß die GeForce GTX Titan Z selbst in der Neuauflage sich wahrscheinlich kaum bedeutsam von der Radeon R9 295X2 absetzen kann. Damit dürfte nVidia auch eine Preisanpassung seiner DualChip-Grafikkarte gut zu Gesicht stehen, der bisher aufgerufene Preis war sowieso immer schon jenseits von Gut und Böse.

Zum neuen "Australis"-Layout von Firefox 29 bringt der Heise Newsticker einen Kommentar, welcher zwar beide Seiten betrachten will, letztlich aber doch wieder nur die lahme Mähre vom Abwarten, Setzenlassen und Drangewöhnen bemüht. Auffällig ist eher, wie oft man diese Spruchfolge in den letzten Jahren bei wichtiger Consumer-Software bringen musste – Microsoft ist hier auf jeden Fall "Stammkunde". Dabei mißachtet der Kommentar und auch die Hersteller einen gewichten, sehr grundsätzlichen Punkt: Insbesondere bei Browsern (aber auch anderer Software) ist die Oberfläche das eigentliche Produktfeature. Was die Software unter der Haube jeweils anders machen, bleibt den meisten Anwendern verschlossen und ist daher kein Auswahl-Merkmal. Die Oberfläche ist letztlich das, was den Erstbenutzer dazu bewegt, zu bleiben oder sich etwas anderes zu suchen. Eine grundsätzlich neue Oberfläche vergrault also per se erst einmal alle vorhandenen Nutzer – es ist reines Glück, wenn jene die neue Oberfläche auch mögen, mehr aber auch nicht.

Oder knapper formuliert: Mozilla hat für viele Nutzer mit "Australis" exakt das abgeschossen, wofür diese Nutzer beim Firefox-Browser gelandet sind. Dabei liegt die Lösung für solcherart Differenzen sogar noch auf der Hand: Ein Software-Produkt kann problemloserweise mit mehreren Oberflächen daherkommen – sogar mit völlig voneinander abweichenden. Diese auch längere Zeit simultan zu unterstützen, kann ebenfalls nicht das Problem sein – denn wenn man die Kapazitäten hat, sich nicht dem eigentlichen Produkt, sondern einer neuen Oberfläche zuzuwenden, dann existieren auch die Zeitreserven für mehrere Oberflächen. Insbesondere im Fall Windows wäre dies die Lösung aller Probleme und würde Microsoft sogar einen sichtbaren Vorteil gegenüber anderen Betriebssystemen geben. Aber dazu gehört natürlich zuerst einmal, daß man von dem (totalitärem) Gedankenmodell wegkommt, den Nutzern per Zwang eine Einheitslösung diktieren zu wollen (und nächstes Jahr dann eine neue, wiederum total abweichende Einheitslösung).

News-Korrektur zu AMD Mullins: In den letzten Meldungen an dieser Stelle wurden die offiziellen Verkaufsnamen der Mullins-APUs unvollständig angegeben, da AMD jenen nunmehr noch den Namenszusatz "Micro" mitgegeben hat und ohne diesen Namenszusatz eine Verwechslungsgefahr mit diversen anderen AMD-APUs besteht. So ist der "A10-6700T" eine Richland-APU für den Desktop-Einsatz, nur der "A10 Micro-6700T" stellt eine Mullins-APU für den Tablet-Einsatz dar. Dies wurde nunmehr in den betreffenden Meldungen samt aller dazugehörigen Tabellen entsprechend korrigiert – natürlich auch für die anderen Mullins-Modelle, welche ebenfalls durchgehend diesen Namenszusatz "Micro" tragen.