Twitterer Komachi notiert den eigentlichen Nebenpunkt, dass AMDs "Navi 33" Chip über keinen USB-Support mehr verfügen soll – und führt damit gleichzeitig die erstmalige Wortmeldung jenes Navi-33-Chips ins Feld (laut Nachfrage bei Komachi ist die "33" auch kein Schreibfehler). Jener augenscheinlich zweite RNDA3-Chip ist wegen des kolportierten Chiplet-Ansatzes bei der RDNA3-Generation umso interessanter, denn selbiger Ansatz würde in Formvollendlung die Auflage nur eines einzelnen Grafikchips für das komplette Portfolio ermöglichen (welcher dann in beliebiger Anzahl alle Performance-Bereiche abdecken kann). Bei der RDNA3-Generation ist dies augenscheinlich jedoch (noch) nicht derart perfekt gedacht, sondern wird AMD wohl doch noch mit mehreren (verschiedenen) Chips operieren müssen.
Tape-Out | Hardware | |
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Navi 31 | angeblich März 2020 | RDNA3, 80 Shader-Cluster, Chiplet-Design soll 2x 80 CU ermöglichen |
Navi 33 | unbekannt | RDNA3, derzeit unbekannte Hardware |
Praktisch ergab sich dies natürlich schon anhand der 80 Shader-Clustern von Navi 31, denn als kleinste Lösung wäre dies dann wohl etwas zu dick. An dieser Stelle benötigt man schlicht weitere Chips darunter, welche kleinere Performance- und Stromverbrauchs-Bereiche abdecken. Normalerweise wäre angesichts der Ansetzung von Navi 31 mit 80 Shader-Clustern mit mindestens zwei weiteren RDNA3-Chips zu rechnen, aber den Einsteiger-Bereich könnte man teilweise auch mit einer RDNA2-Lösung bedienen. Selbst wenn "Navi 33" keinen extra Grafikchips bezeichnen sollte, sondern nur einen der Teilchips unter AMDs Chiplet-Ansatz (eher unwahrscheinlich, aber nicht undenkbar) ist diese These aufrecht erhalten: 80 Shader-Cluster als kleinster Chip sind für eine neue Generation (unter neuer Chipfertigung) einfach zu viel, auch bei den Grafikkarten des Jahres 2022 wird es Bedarf an Einsteiger-, Mainstream- und Midrange-Beschleunigern geben. Auch die RDNA3-Generation wird somit wohl noch mit mehreren (regelrechten) Grafikchips operieren, der Chiplet-Ansatz womöglich erst in späteren Generation auf das komplette Portfolio ausgedehnt.
Deutlich früher als RDNA3 soll irgendwann im ersten Halbjahr und angeblich sogar im März 2021 der Navi-22-Chip spruchreif werden. Hardwareluxx-Autor Andreas Schilling zeigt hierzu einen Teaser zur "Radeon RX 6700 XT" im vermutlicherweise dem Vollausbau des Navi-22-Chips. Jener Teaser enthält sowohl ein augenscheinlich offizielles Grafikkarten-Logo als auch mutmaßlicherweise AMDs Vermarktungs-Eckpunkte in Form der Schlagworte "1440p Gaming" und "12 GB GDDR6". Im Prinzip sind dies natürlich alles bekannte Angaben, aber es ist nur gut, wenn sich dies wenigstens semi-offiziell bestätigen läßt. Spannend wird noch die Frage nach dem Listenpreis jener Radeon RX 6700 XT sein: Denn vermutlich reicht es für diese nicht ganz zur Performance der GeForce RTX 3060 Ti – womit AMD regulärerweise mit Verweis auf die größere Speicherbestückung (8 vs. 12 GB) jedoch trotzdem gern deren Preispunkt von 399 Dollar benutzt hätte.
Soon™ – sometime in H1 2021 or is it Q1?
Radeon RX 6700 XT
– 1440p Gaming
– 12 GB GDDR6
Quelle: Andreas Schilling @ Twitter am 30. Januar 2021
Wahrscheinlich genau deswegen hat nVidia nun jedoch die GeForce RTX 3060 bereits standardmäßig mit 12 GB Grafikkartenspeicher angesetzt, womit diese Rechnung nicht mehr aufgeht und AMD vermutlich einen etwas niedrigeren Preispunkt zur Radeon RX 6700 XT wählen muß. Jener könnte dann allerdings auch die Preispunkte der nachfolgenden Radeon RX 6500/6600/6700 Karten nach unten drücken, dies will also gut überlegt sein. Es bleibt zu hoffen, dass AMD sein höchstes Augenmerk jedoch eher darauf legt, nicht noch weitere nicht lieferbare Grafikkarten zu launchen (gilt genauso für nVidia bei der GeForce RTX 3060). Gerade die Radeon RX 6700 XT als neue Midrange-Lösung mit besserem Speicherangebot als bei nVidia zieht einiges Interesse auf sich, womit man sich vor dem Markteintritt bei AMD darüber im klaren sein sollte, wieviel wirklich lieferbar ist und ob dies dem zu erwartenden Ansturm standhalten kann. Etwaige Launch-Verschiebungen kommen in diesem Fall vermutlich besser, als wenn man sehenden Auges nochmals ein derartiges "Trockenschwimmer"-Angebot auflegt (gilt wiederum auch für nVidia).
Chip | Hardware | Speicher | Listenpreis | Status | Release | |
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Radeon RX 6900 XT | Navi 21 XTX | 80 CU @ 256 Bit | 16 GB GDDR6 | $999 | veröffentlicht | 8. Dezember 2020 |
Radeon RX 6800 XT | Navi 21 XT | 72 CU @ 256 Bit | 16 GB GDDR6 | $649 | veröffentlicht | 18. November 2020 |
Radeon RX 6800 | Navi 21 XL | 60 CU @ 256 Bit | 16 GB GDDR6 | $579 | veröffentlicht | 18. November 2020 |
Radeon RX 6700 XT | Navi 22 XT | 40 CU @ 192 Bit | 12 GB GDDR6 | $329-399 | Indizien | März 2021 |
Radeon RX 6700 | Navi 22 XL | 32-36 CU @ 160-192 Bit | 10-12 GB GDDR6 | $279-329 | Gerücht | Frühling 2021 |
Radeon RX 6600 XT | Navi 23 | 28-32 CU @ 128 Bit | 8 GB GDDR6 | $199-249 | Gerücht | Frühling/Sommer 2021 |
Radeon RX 6500 XT | Navi 24 | 20-24 CU @ 128 Bit | 8 GB GDDR6 | $149-199 | Gerücht | Sommer/Herbst 2021 |
Anmerkung: Hardware-Daten & Preise zu noch nicht veröffentlichten Grafikkarten basieren weitgehend auf Gerüchten & Annahmen |
Kürzlich schon einmal verlinkt, ist zur Einordnung der zuletzt erneut genannten "GeForce RTX 3080 Ti" sowie den vermutlichen bis vermeintlichen Hardware-Spezifikationen weiterer GeForce RTX 30 Lösungen noch auf einen Tweet seitens Kopite7kimi hinzuweisen, in welchem der Leaker von einer neuen Möglichkeit zur Hardware-Gestaltung jener GeForce RTX 3080 Ti spricht: Danach könnten es auch 10'240 FP32-Einheiten sein – was auf 80 Shader-Cluster und damit etwas weniger als bislang zur GeForce RTX 3080 Ti berichtet hinausläuft. nVidia könnte damit versuchen, den Performance-Abstand zur GeForce RTX 3090 besser hinzubekommen, oder vielleicht lohnt sich auch die Freischaltung von mehr Shader-Clustern angesichts des gewählten TDP-Limits schlicht nicht. Wichtiger als die konkrete Einordnung dieser Hardware-Gestaltung ist aber eher der Punkt, dass nVidia in dieser Frage weiterhin noch keine finale Entscheidung getroffen zu haben scheint, derzeit immer noch mit verschiedenen Hardare-Konfigurationen für weitere Ampere-Grafikkarten herumexperimentiert.
add a new option: 10240FP32
Quelle: Kopite7kimi @ Twitter am 28. Januar 2021
Zu einer Zeit, wo die eigene Lieferbarkeit gesichert als auch das Programm der Konkurrenz klar wäre, würde man da sicherlich eher früher als später Nägel mit Köpfen machen. Doch die aktuelle (Nicht-)Lieferbarkeitssituation verschiebt alles nach hinten, womit auch ein neues Austarieren jener einstmals geplanten Lösungen möglich wird. Genauso dürfte bei der einen oder anderen geplanten Lösung in Frage gestellt werden, ob jene unbedingt notwendig ist, wenn das Ziel für das Jahr 2021 erst einmal in der Erlangung einer guten Lieferbarkeit liegt. Gut möglich, dass nVidia alle Programmergänzungen basierend auf bereits bekannten Grafikchips auf die lange Bank schiebt und später dann gänzlich neu überdenkt. Kandidaten für eine gesicherte Vorstellung finden sich eher nur bei neu herauskommenden Grafikchips – die, wenn sie dann einmal spruchreif und in Massenfertigung sind – natürlich "raus" müssen, die hierfür angesetzten Fertigungskapazitäten wurden schließlich schon lange vorher gebucht. Summa summarum dürfte sich nVidia derzeit zuerst einmal auf GA106 & GA107 konzentrieren, Programmergänzungen auf GA102-Basis werden dagegen eher hintenanstehen.
Chip | Hardware | Speicher | Listenpreis | Status | Release | |
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GeForce RTX 3090 | GA102-300 | 82 SM @ 384 Bit | 24 GB GDDR6X | $1499 | veröffentlicht | 24. September 2020 |
GeForce RTX 3080 Ti | GA102-250 | 80-82 SM @ 320 Bit | 20 GB GDDR6X | $999 | Indizien | Frühling 2021 |
GeForce RTX 3080 Super | GA102-? | 70-72 SM @ 384 Bit | 12 GB GDDR6X | $699 | Gerücht | Sommer/Herbst 2021 |
GeForce RTX 3080 | GA102-200 | 68 SM @ 320 Bit | 10 GB GDDR6X | $699 | veröffentlicht | 17. September 2020 |
GeForce RTX 3070 Ti | GA103-300 | 58 SM @ 320 Bit | 10 GB GDDR6X | $599 | Gerücht | Frühling 2021 |
GeForce RTX 3070 Super | GA103-200 | 48-50 SM @ 256 Bit | 8 GB GDDR6X | $499 | Gerücht | Sommer/Herbst 2021 |
GeForce RTX 3070 | GA104-300 | 46 SM @ 256 Bit | 8 GB GDDR6 | $499 | veröffentlicht | 29. Oktober 2020 |
GeForce RTX 3060 Ti | GA104-200 | 38 SM @ 256 Bit | 8 GB GDDR6 | $399 | veröffentlicht | 2. Dezember 2020 |
GeForce RTX 3060 | GA106-300 | 28 SM @ 192 Bit | 12 GB GDDR6 | $329 | angekündigt | Ende Februar 2021 |
GeForce RTX 3050 Ti | GA106-200 | 22-26 SM @ 192 Bit | 6 GB GDDR6 | $229-279 | Indizien | Frühling 2021 |
GeForce RTX 3050 | GA107-300 | 18 SM @ 128 Bit | 4 GB GDDR6 | $179-199 | Indizien | Frühling 2021 |
Anmerkung: Hardware-Daten & Preise zu noch nicht veröffentlichten Grafikkarten basieren weitgehend auf Gerüchten & Annahmen |