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Hardware- und Nachrichten-Links des 30./31. Januar 2021

Twitterer Komachi notiert den eigentlichen Nebenpunkt, dass AMDs "Navi 33" Chip über keinen USB-Support mehr verfügen soll – und führt damit gleichzeitig die erstmalige Wortmeldung jenes Navi-33-Chips ins Feld (laut Nachfrage bei Komachi ist die "33" auch kein Schreibfehler). Jener augenscheinlich zweite RNDA3-Chip ist wegen des kolportierten Chiplet-Ansatzes bei der RDNA3-Generation umso interessanter, denn selbiger Ansatz würde in Formvollendlung die Auflage nur eines einzelnen Grafikchips für das komplette Portfolio ermöglichen (welcher dann in beliebiger Anzahl alle Performance-Bereiche abdecken kann). Bei der RDNA3-Generation ist dies augenscheinlich jedoch (noch) nicht derart perfekt gedacht, sondern wird AMD wohl doch noch mit mehreren (verschiedenen) Chips operieren müssen.

Tape-Out Hardware
Navi 31 angeblich März 2020 RDNA3, 80 Shader-Cluster, Chiplet-Design soll 2x 80 CU ermöglichen
Navi 33 unbekannt RDNA3, derzeit unbekannte Hardware

Praktisch ergab sich dies natürlich schon anhand der 80 Shader-Clustern von Navi 31, denn als kleinste Lösung wäre dies dann wohl etwas zu dick. An dieser Stelle benötigt man schlicht weitere Chips darunter, welche kleinere Performance- und Stromverbrauchs-Bereiche abdecken. Normalerweise wäre angesichts der Ansetzung von Navi 31 mit 80 Shader-Clustern mit mindestens zwei weiteren RDNA3-Chips zu rechnen, aber den Einsteiger-Bereich könnte man teilweise auch mit einer RDNA2-Lösung bedienen. Selbst wenn "Navi 33" keinen extra Grafikchips bezeichnen sollte, sondern nur einen der Teilchips unter AMDs Chiplet-Ansatz (eher unwahrscheinlich, aber nicht undenkbar) ist diese These aufrecht erhalten: 80 Shader-Cluster als kleinster Chip sind für eine neue Generation (unter neuer Chipfertigung) einfach zu viel, auch bei den Grafikkarten des Jahres 2022 wird es Bedarf an Einsteiger-, Mainstream- und Midrange-Beschleunigern geben. Auch die RDNA3-Generation wird somit wohl noch mit mehreren (regelrechten) Grafikchips operieren, der Chiplet-Ansatz womöglich erst in späteren Generation auf das komplette Portfolio ausgedehnt.

Deutlich früher als RDNA3 soll irgendwann im ersten Halbjahr und angeblich sogar im März 2021 der Navi-22-Chip spruchreif werden. Hardwareluxx-Autor Andreas Schilling zeigt hierzu einen Teaser zur "Radeon RX 6700 XT" im vermutlicherweise dem Vollausbau des Navi-22-Chips. Jener Teaser enthält sowohl ein augenscheinlich offizielles Grafikkarten-Logo als auch mutmaßlicherweise AMDs Vermarktungs-Eckpunkte in Form der Schlagworte "1440p Gaming" und "12 GB GDDR6". Im Prinzip sind dies natürlich alles bekannte Angaben, aber es ist nur gut, wenn sich dies wenigstens semi-offiziell bestätigen läßt. Spannend wird noch die Frage nach dem Listenpreis jener Radeon RX 6700 XT sein: Denn vermutlich reicht es für diese nicht ganz zur Performance der GeForce RTX 3060 Ti – womit AMD regulärerweise mit Verweis auf die größere Speicherbestückung (8 vs. 12 GB) jedoch trotzdem gern deren Preispunkt von 399 Dollar benutzt hätte.

Soon™ – sometime in H1 2021 or is it Q1?
Radeon RX 6700 XT
– 1440p Gaming
– 12 GB GDDR6

Quelle:  Andreas Schilling @ Twitter am 30. Januar 2021

Wahrscheinlich genau deswegen hat nVidia nun jedoch die GeForce RTX 3060 bereits standardmäßig mit 12 GB Grafikkartenspeicher angesetzt, womit diese Rechnung nicht mehr aufgeht und AMD vermutlich einen etwas niedrigeren Preispunkt zur Radeon RX 6700 XT wählen muß. Jener könnte dann allerdings auch die Preispunkte der nachfolgenden Radeon RX 6500/6600/6700 Karten nach unten drücken, dies will also gut überlegt sein. Es bleibt zu hoffen, dass AMD sein höchstes Augenmerk jedoch eher darauf legt, nicht noch weitere nicht lieferbare Grafikkarten zu launchen (gilt genauso für nVidia bei der GeForce RTX 3060). Gerade die Radeon RX 6700 XT als neue Midrange-Lösung mit besserem Speicherangebot als bei nVidia zieht einiges Interesse auf sich, womit man sich vor dem Markteintritt bei AMD darüber im klaren sein sollte, wieviel wirklich lieferbar ist und ob dies dem zu erwartenden Ansturm standhalten kann. Etwaige Launch-Verschiebungen kommen in diesem Fall vermutlich besser, als wenn man sehenden Auges nochmals ein derartiges "Trockenschwimmer"-Angebot auflegt (gilt wiederum auch für nVidia).

Chip Hardware Speicher Listenpreis Status Release
Radeon RX 6900 XT Navi 21 XTX 80 CU @ 256 Bit 16 GB GDDR6 $999 veröffentlicht 8. Dezember 2020
Radeon RX 6800 XT Navi 21 XT 72 CU @ 256 Bit 16 GB GDDR6 $649 veröffentlicht 18. November 2020
Radeon RX 6800 Navi 21 XL 60 CU @ 256 Bit 16 GB GDDR6 $579 veröffentlicht 18. November 2020
Radeon RX 6700 XT Navi 22 XT 40 CU @ 192 Bit 12 GB GDDR6 $329-399 Indizien März 2021
Radeon RX 6700 Navi 22 XL 32-36 CU @ 160-192 Bit 10-12 GB GDDR6 $279-329 Gerücht Frühling 2021
Radeon RX 6600 XT Navi 23 28-32 CU @ 128 Bit 8 GB GDDR6 $199-249 Gerücht Frühling/Sommer 2021
Radeon RX 6500 XT Navi 24 20-24 CU @ 128 Bit 8 GB GDDR6 $149-199 Gerücht Sommer/Herbst 2021
Anmerkung: Hardware-Daten & Preise zu noch nicht veröffentlichten Grafikkarten basieren weitgehend auf Gerüchten & Annahmen

Kürzlich schon einmal verlinkt, ist zur Einordnung der zuletzt erneut genannten "GeForce RTX 3080 Ti" sowie den vermutlichen bis vermeintlichen Hardware-Spezifikationen weiterer GeForce RTX 30 Lösungen noch auf einen Tweet seitens Kopite7kimi hinzuweisen, in welchem der Leaker von einer neuen Möglichkeit zur Hardware-Gestaltung jener GeForce RTX 3080 Ti spricht: Danach könnten es auch 10'240 FP32-Einheiten sein – was auf 80 Shader-Cluster und damit etwas weniger als bislang zur GeForce RTX 3080 Ti berichtet hinausläuft. nVidia könnte damit versuchen, den Performance-Abstand zur GeForce RTX 3090 besser hinzubekommen, oder vielleicht lohnt sich auch die Freischaltung von mehr Shader-Clustern angesichts des gewählten TDP-Limits schlicht nicht. Wichtiger als die konkrete Einordnung dieser Hardware-Gestaltung ist aber eher der Punkt, dass nVidia in dieser Frage weiterhin noch keine finale Entscheidung getroffen zu haben scheint, derzeit immer noch mit verschiedenen Hardare-Konfigurationen für weitere Ampere-Grafikkarten herumexperimentiert.

add a new option: 10240FP32
Quelle:  Kopite7kimi @ Twitter am 28. Januar 2021

Zu einer Zeit, wo die eigene Lieferbarkeit gesichert als auch das Programm der Konkurrenz klar wäre, würde man da sicherlich eher früher als später Nägel mit Köpfen machen. Doch die aktuelle (Nicht-)Lieferbarkeitssituation verschiebt alles nach hinten, womit auch ein neues Austarieren jener einstmals geplanten Lösungen möglich wird. Genauso dürfte bei der einen oder anderen geplanten Lösung in Frage gestellt werden, ob jene unbedingt notwendig ist, wenn das Ziel für das Jahr 2021 erst einmal in der Erlangung einer guten Lieferbarkeit liegt. Gut möglich, dass nVidia alle Programmergänzungen basierend auf bereits bekannten Grafikchips auf die lange Bank schiebt und später dann gänzlich neu überdenkt. Kandidaten für eine gesicherte Vorstellung finden sich eher nur bei neu herauskommenden Grafikchips – die, wenn sie dann einmal spruchreif und in Massenfertigung sind – natürlich "raus" müssen, die hierfür angesetzten Fertigungskapazitäten wurden schließlich schon lange vorher gebucht. Summa summarum dürfte sich nVidia derzeit zuerst einmal auf GA106 & GA107 konzentrieren, Programmergänzungen auf GA102-Basis werden dagegen eher hintenanstehen.

Chip Hardware Speicher Listenpreis Status Release
GeForce RTX 3090 GA102-300 82 SM @ 384 Bit 24 GB GDDR6X $1499 veröffentlicht 24. September 2020
GeForce RTX 3080 Ti GA102-250 80-82 SM @ 320 Bit 20 GB GDDR6X $999 Indizien Frühling 2021
GeForce RTX 3080 Super GA102-? 70-72 SM @ 384 Bit 12 GB GDDR6X $699 Gerücht Sommer/Herbst 2021
GeForce RTX 3080 GA102-200 68 SM @ 320 Bit 10 GB GDDR6X $699 veröffentlicht 17. September 2020
GeForce RTX 3070 Ti GA103-300 58 SM @ 320 Bit 10 GB GDDR6X $599 Gerücht Frühling 2021
GeForce RTX 3070 Super GA103-200 48-50 SM @ 256 Bit 8 GB GDDR6X $499 Gerücht Sommer/Herbst 2021
GeForce RTX 3070 GA104-300 46 SM @ 256 Bit 8 GB GDDR6 $499 veröffentlicht 29. Oktober 2020
GeForce RTX 3060 Ti GA104-200 38 SM @ 256 Bit 8 GB GDDR6 $399 veröffentlicht 2. Dezember 2020
GeForce RTX 3060 GA106-300 28 SM @ 192 Bit 12 GB GDDR6 $329 angekündigt Ende Februar 2021
GeForce RTX 3050 Ti GA106-200 22-26 SM @ 192 Bit 6 GB GDDR6 $229-279 Indizien Frühling 2021
GeForce RTX 3050 GA107-300 18 SM @ 128 Bit 4 GB GDDR6 $179-199 Indizien Frühling 2021
Anmerkung: Hardware-Daten & Preise zu noch nicht veröffentlichten Grafikkarten basieren weitgehend auf Gerüchten & Annahmen