31

Hardware- und Nachrichten-Links des 31. Juli 2014

Laut Videocardz soll die GM204-basierte GeForce GTX 880 gegen Mitte September offiziell vorgestellt und gegen Ende September dann im Handel verfügbar werden. Der Termin ist etwas früher als bislang gedacht, liegt jedoch angesichts des guten Voranschreitens bei der GM204-Validierung durchaus im Rahmen des möglichen. Als Hardware-Daten werden seitens Videocardz nur das 256 Bit DDR Speicherinterface sowie eine default-Speicherbestückung von 4 GB GDDR5 als "sicher" genannt, der Rest liegt im Feld von Spekulationen und Hochrechnungen. Preislich erwarten Videocardz die GeForce GTX 880 bei einem Listenpreis zwischen 400 und 450 Dollar, was wir für zu optimistisch halten: Der GM204-Chip kann sich wohl knapp oder sogar vollständig mit dem GK110-Chip anlegen können, was Preislagen eher in Richtung der GeForce GTX 780 Ti nahelegt. So lange wir es nicht schwarz auf weiss sehen, erwarten wir von den kommenden Maxwell-Chips keine Preissenkungen oder bessere Preis/Leistungs-Situationen, zumindest nicht zu Launch-Preisen. Die Grafikkarten-Launches der letzten Zeit haben eigentlich nie vom Start weg Preis/Leistungs-Knaller geboten, dies ergab sich immer erst einige Zeit nach dem Launch durch absinkende Straßenpreise.

Bei der Arbeit am aktuellen Grafikkarten-Marktüberblick fiel auf, daß zu nVidias Topangebot "GeForce GTX Titan Z" derzeit immer noch nur die zwei initalen Tests vom Juni vorliegen, sich seitdem keine weiteren Performance-Messungen zu dieser Karte eingefunden haben – trotz daß jene gut bei den Händlern verfügbar ist. Irgendwie scheint das ganze Projekt seitens nVidia ein wenig gegen den Baum gegangen zu sein – und nVidia dürfte sicherlich froh sein, diese Karte mit der nächsten Chip-Generation schnellstmöglich wieder verschwinden zu lassen. Dabei gab es noch nie einen solchen Hardware-Aufwand wie mit den zwei GK110-Chips der GeForce GTX Titan Z: Allein die 480 Textureneinheiten sollten einen innehalten lassen – eine solche Zahl war vor nicht kurzer Zeit noch ein guter Standard bei der Anzahl der Shader-Einheiten. Und wer sich an den Anfang der Entwicklung von 3D-Grafikkarten zurückerinnern kann: Die allerersten 3D-Beschleuniger traten mal mit nur einer Textureneinheit an, die 3dfx Voodoo 2 war die erste Grafikkarte, wo es dann sogar zwei TMUs (als extra Chips ausgeführt) gab.

Heise Security berichten vorab über einen auf der nächsten "Black Hat" Sicherheits-Konferenz ausführlich dargelegten Angriff auf USB-Sticks, mittels welchen sich ganze Betriebssysteme komprimitieren lassen – egal ob Windows oder Linux. Dafür programmiert man die Steuerbefehle der Controller eines USB-Sticks per Software derart um, daß aus einem einfachen USB-Stick ein Hardware-Trojaner wird, welchen die Betriebssysteme in ihrem Zwang, neue Hardware automatisch einbinden zu wollen, sogar noch freiwillig ins Haus holen. Auf diesem Weg läßt sich ein Windows-Betriebssystem ziemlich sicher infizieren, welches dann gleichzeitig den USB-Trojaner auf neu angeschlossene weitere USB-Sticks weiterverteilen wird. Der Ausgangspunkt für den Angriff ist somit kein Programmier-Fehler in irgendeiner Software, sondern eine grob unzureichende Absicherung der gesamten USB-Idee.

Dabei läßt man fehlerhafterweise neue Hardware sich ihre Treiber und ihre Hardwarezugriffs-Möglichkeiten so installieren, wie es jener Hardware beliebt – ohne zu bedenken, daß damit natürlich auch aller möglicher Schabernack betrieben werden kann. Die konsumentenfreundliche Idee der automatischen Treiberinstallation zeigt hier ihre gravierenden Nachteile – denn bei früheren Microsoft-Betriebssystemen wäre so etwas natürlich gar nicht erst möglich gewesen. Leider wird Microsoft in diesem Fall höchstwahrscheinlich einfach nur auf die Hersteller von Antiviren-Software verweisen, anstatt der einfacheren Variante nachzugehen und eine sinnvolle Steuerung der automatischen Treiberinstallation in sein Betriebssystem einzubauen. Denkbar wäre in dieser Frage beispielsweise eine Option, welche die automatische Treiberinstallation nach vollzogener Computereinrichtung abschaltet und für Dinge wie neu eingesteckte USB-Sticks nur einen Microsoft-eigenen Standard-Treiber zur Verfügung stellt. (Foren-Diskussion zum Thema)

Im Zuge des derzeit beliebten Google-Bashings untersucht die EU laut einer Meldung seitens WinFuture, ob Google mit seinem Android-Betriebssystem seine marktbeherrschende Stellung im Markt der Smartphone/Tablet-Betriebssysteme dafür ausnutzt, andere Google-Angebote zu pushen. Als Exemplarbeispiel für diese Untersuchung mag die frühere Microsoft-Untersuchung der EU wegen der zwangsweisen Bündelung von Internet Explorer und Media Player mit Windows gelten. Ähnlich wie seinerzeit wird die EU nun sicherlich erst einmal Jahre benötigen, um die offen auf dem Tisch liegenden Fakten zusammenzutragen – nur um sich dann weitere Jahre mit Klage und Berufung gegen Google zu beschäftigen. Wenn dann eines fernen Tages Google rechtskräftig und nicht mehr anfechtbar zu einer Strafzahlung verdonnert wird, dürften die aktuellen Wettbewerbsverstöße durch neue Entwicklungen überholt sein und Google seinen Gewinn daraus längst realisiert haben – auch in diesem Fall läßt das Beispiel "Microsoft" grüßen.