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Hardware- und Nachrichten-Links des 3./4. Januar 2015

Zur Meldung über nVidias GM200 als (nahezu) reinen Gamerchip wäre noch die Bedeutung des ganzen für das Gamer-Segment zu würdigen: Denn obgleich der Nachteile für das professionelle Segment hat die Entscheidung nVidias, dem G200-Chip augenscheinlich keine dedizierte DoublePrecision-Hardware mitzugeben, durchaus seine Vorteile im Gaming-Segment: Schließlich muß nVidia somit keine Chipfläche rein für professionelle Zwecke opfern, jene kann nun durchgehend mit für den Gaming-Einsatz relevanten Dingen belegt werden. Zudem ergibt sich damit auch die Chance auf ansprechende Taktraten, nachdem die letzten Enthusiasten-Chips von nVidia diesbezüglich immer etwas zurücklagen und einiges an Potential durch ihre niedrigeren Taktraten verloren. Am Ende wurde sich im Gamer-Umfeld schon des längerem ein reiner (großer) Gamer-Grafikchip gewünscht – und nVidia scheint selbigen nunmehr bedingt durch die Umstände zu liefern.

In der Diskussion über die kürzliche Meldung zu Intels Management Engine wurde der Punkt erwähnt, daß gemäß früheren Berichten die Management Engine relevant für die Hardware-Beschleunigung für Videos sei, darunter auch Intels QuickSync-Feature. Nach entsprechenden Tests kann allerdings bestätigt werden, daß dem nicht so ist: Trotz deaktivierter Management Engine, sparsamer Treiberinstallation und deaktivierter Intel-Dienste funktioniert die Hardware-Beschleunigung für Videos inklusive auch QuickSync einwandfrei. Möglicherweise war dies früher einmal miteinander verbunden, möglich war dies auch ein einfacher Bug zu Anfangszeiten der Management Engine. Unsere Erfahrung lautet jedenfalls darauf, daß eine Deaktivierung keinerlei Featureverlust im Normalbetrieb nach sich zieht – irgendwelche Tweaktools, welche (unnötigerweise) nur mit der Management Engine zusammen funktionieren, natürlich ausgeschlossen.

Noch nachzutragen aus dem Jahr 2014 ist die jüngste Ausführung des Rücklaufquoten-Reports von Hardware.fr (maschinelle Übersetzung ins Deutsche). Die ganz großen Veränderungen hat es hierbei nicht gegeben, selbst über mehrere der halbjährig erstellten Reports bewegt sich bei den RMA-Quoten der einzelnen Geräte-Klassen recht wenig. Mit einer Ausnahme allerdings: Die RMA-Quoten von SSDs sind zuletzt konstant gesunken, derzeit liegt man mit 0,44% Rücklaufquote sogar niedriger als reguläre Festplatten mit derzeit 0,82% Rücklaufquote. Der früher beobachtete Effekt, daß die SSDs der Anfangszeiten teilweise viel höhere RMA-Quoten als andere Hardware-Bauteile hatten, kann also wirklich als ausgestanden und damit Teil der Vergangenheit betrachtet werden.

Passend zum letzten Gedanken gibt es auf Wikibon eine Ausarbeitung, welche sich mit der Weiterentwicklung von Flash-Speicher im Vergleich insbesondere zu herkömmlichen Festplatten beschäftigt. Ziemlich am Ende des Artikels findet sich dazu auch eine Grafik, welche eine Projektion der Herstellungskosten für die nächsten 10 Jahre enthält – an deren Ende man eine Preis-Parität zwischen Flashspeicher-basierten SSDs und Magnetspeicher-basierten Festplatten vorhersagt. Und in der Tat läßt sich eine solche Vorhersage immer machen, wenn einfach nur die Kosten für die eine Sache stärker sinken als die Kosten für die andere Sache. Die Grundvoraussetzung dafür, daß eine Preis-Parität irgendwann erreicht sein wird, liegt dabei jedoch darin, daß die jährliche Kostenreduktion auch in der Zukunft in jedem Jahr in voller Höhe stattfindet. Eine langfristige Garantie über jährlich große Kostensenkungen kann man dabei eigentlich gar nicht abgeben – selbst wenn eine gewisse Chance existiert, daß es in diesem Fall so oder ähnlich eintreten wird. Ob die SSD die herkömmlichen Festplatten wirklich ablöst, ist in jedem Fall ferne Zukunftsmusik, für die absehbare Zeit sind wir im Zeitalter der Koexistenz beider Technologien.