4

Hardware- und Nachrichten-Links des 4. Dezember 2013

Fudzilla berichten in zwei Meldungen – No.1 & No.2 – über Intels 14nm-Releasepläne: So scheint die 14nm Mainstream/Performance-Architektur "Broadwell" vom bisher genannten Releasetermin im zweiten Quartal 2014 eher auf einen Auslieferungstermin drittes bis viertes Quartal 2014 verschoben zu sein – was in Einklang steht mit der früher schon berichteten Verzögerung der Massenfertigung um ein ganzes Quartal. Da Broadwell primär nur im Mobile-Segment erscheint, ist aber dennoch eine offizielle Vorstellung im Juni zur Computex anzunehmen – daß sich nachfolgend dann die Auslieferung etwas hinzieht, wird man angesichts dessen, daß die Notebook-Hersteller auch erst einmal zur Tat schreiten und ihre neuen Geräte bauen und validieren müssen, wohl kaum auffallen. Die 14nm LowPower-Architektur "Airmont" (mit dem vielverwendeten Plattform-Namen "CherryTrail") steht dagegen für Ende 2014 an, was eher denn auf das vierte Quartal hindeutet. Auch hier wird es dauern, ehe auf Basis der ersten Chiplieferungen die Gerätehersteller kaufbare Geräte ausliefern werden, so daß CherryTrail-gepowerte Tablets bestenfalls ein Thema für das Weihnachtsgeschäft 2014 sein dürften.

Die ungarische Webseite ProHarderver (maschinelle Übersetzung ins Deutsche) bringt Informationen und Folien zu den Taktraten der AMD Kaveri-APUs A10-7700K & A10-7850K. Diese decken sich nahezu mit den letzten, von AMD selber herausgegebenen Informationen: Es gibt bei Kaveri maximal 4 CPU-Kerne sowie maximal 512 Shader-Einheiten auf 720 MHz bei der integrierten GCN-basierten Grafiklösung. Abweichend ist allein die maximale CPU-Taktrate, welche AMD noch mit 3.7 GHz angegeben hatte – laut der bei ProHarderver gezeigten AMD-Folie sollen es nun aber bis zu 4.0 GHz Turbo-Takt beim A10-7850K werden. Gegenüber der mit Richland erreichten Taktraten (maximal 4.4 GHz Turbo-Takt) ist dies jedoch weiterhin ein gewisser Rückschritt, was den Architektur-Vorteil der Steamroller-Rechenkerne bei Kaveri wieder etwas mininieren sollte.

Die ersten Berichte über die Super-Malware "BadBIOS" wurden noch mit reichlich Skepsis aufgenommen, mittlerweile kristallisiert sich allerdings heraus, daß vieles von dem berichteten technisch durchaus möglich ist. Am beachtenswertesten ist sicherlich, daß der Kommunikationsweg über (für den Menschen nicht hörbare) Audiosignale in der Tat funktioniert, wie Wissenschaftler des Fraunhofer-Instituts FKIE nachweisen konnten: Dabei reichen einfaches Mikrofon und Lautsprecher zur Kommunikaton zweier Computer aus, die ansonsten überhaupt nicht miteinander verbunden sind, weder über WLAN, Netzwerke oder das Internet. Somit ist es dann möglich, (räumlich) speziell abgesicherte Computer anzuzapfen, welche bewußt nicht in einem Netzwerk oder im Internet stehen – ein solcher Computer muß nur mittels einer Audio-Verbindung über eine Kette von Computer verbunden werden, bis am anderen Ende der Kette ein Computer dann mit Internet-Zugriff steht.

Leider nicht gänzlich klar ausgedrückt wurde bislang der Punkt, ob sich dieser Zugriffsweg auch zur Erst-Infektion eines abgeschotteten Computers mit BadBIOS nutzen läßt – oder nur zur Kommunikation bei bereits installierter Malware. Wahrscheinlich trifft nur letzteres zu, da die bei Audio-Signal eingeschleusten Daten auf dem Ziel-PC normalerweise nur von einer darauf wartenden Software in Befehle umgesetzt werden können, der Ziel-PC also vorher schon verseucht sein muß. Nichtsdestotrotz ist es relevant zu wissen, daß selbst ein Rechner ohne Netzwerkzugriff Daten nach außen geben bzw. sich fernsteuern lassen kann, sofern jener Rechner einmal (beispielsweise per USB-Stick) infiziert wurde. Für abgeschottete Rechner kann dies nur bedeuten, zukünftig sicherheitshalber auf jegliche Audio-Hardware zu verzichten. Für den normalen PC-Anwender ist das ganze hingegen eher nur wissenswert, aber kaum von praktischem Belang, da sich die Schadsoftware-Entwickler unter den Normalanwendern weiterhin die am einfachsten zu knackenden "Kunden" auswählen und daher solch ausgefeilte Malware kaum zu erwarten ist.