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Hardware- und Nachrichten-Links des 5. Dezember 2012

Die Taiwan Economic News berichtet unter Berufung auf das nVidia-Interview einer südkoreanischen Zeitung, daß nVidia auch unter 20nm bei TSMC bleiben wird bzw. derzeit schon entsprechende Aufträge festschnürt. nVidia habe auch andere Fertiger im Auge gehabt, letztlich aber TSMC als weiterhin beste Lösung angesehen. Was letztlich nicht unerwartet kommt: Alle anderen Lösungen (GlobalFoundries, IBM & Samsung) sind hochgradig unsicher, da auf dem Grafikchip-Feld überhaupt nicht erprobt – mit TSMC geht man schlicht das geringste Risiko ein, im dümmsten Fall ein hochklassiges Chipdesign daran scheitern zu lassen, daß man zu spät oder/und nicht auf passender Taktrate herauskommt. Selbst wenn die 20nm-Fertigung von TSMC hinter den Planungen zurückliegen sollte, zu teuer oder zu wenig ergiebig ist – alle diese Probleme betreffen dann immer AMD und nVidia gemeinsam, keiner würde einen Vor- oder Nachteil erzielen.

In der heutigen Zeit, wo die Chipfertigung eine immer wichtigere Größe wird und die Features verschiedener Architekturen dagegen mehr in den Hintergrund treten, ist dies ein enorm wichtiger Punkt, welcher eine hohe Planungssicherheit für nVidia bedeutet – zumindest so lange AMD ebenfalls die 20nm-Fertigung von TSMC benutzt. Daran ist allerdings kaum zu zweifeln, denn wenn dann würde AMD nur GlobalFoundries als alternativen Fertiger beauftragen – und dort existiert derzeit noch nicht einmal eine sauber funktionierende 28nm-Fertigung, ist eine 20nm-Fertigung für Grafikchips im selben Zeitrahmen wie bei TSMC eine Illusion (und zwar trotz daß GlobalFoundries laut der EETimes derzeit schon an der 14nm-Fertigung für Kleinchips bastelt). Während somit der Hauptfertiger der 20nm-Grafikchips in Form von TSMC festzustehen scheint, ist es durchaus möglich, daß AMD und nVidia innerhalb der ab Mitte 2014 zu erwartenden 20nm-Generation versuchen, Zweitfertiger zu finden, um eben doch einmal andere Auftragsfertiger auszutesten und sich langfristig etwas unabhängiger von TSMC zu machen.

Die PC Games Hardware bietet eigene Benchmarks unter Far Cry 3 an, welche allerdings anders ausfallen als die bisher analysierten seitens des Guru3D. Zwar kann man dies teilweise durch andere Testbedingungen erklären – die PCGH hat gleich mit der maximalen Bildqualität samt 4x MSAA anstatt der VeryHigh-Bildqualität samt 2x MSAA getestet, zudem kam eine andere Testsequenz zum Einsatz – dennoch ist es auffallend, daß beim Guru3D die nVidia-Karten generell vorn liegen, bei der PCGH sich dagegen ein üblicherweise ausgewogenes Bild mit jedoch einem klarem Benchmark-Sieg der Radeon HD 7970 "GHz Edition" ergibt. Wenn man einen Schnitt aus beiden Quellen zieht, kann man wohl sagen, daß Far Cry 3 keinen der Grafikchip-Entwickler deutlich bevorzugt – viel entscheidender ist jedoch der hohe Hardware-Hunger, denn unter 1920x1080 MaxQuality mit 4x MSAA erreichten bei der PCGH nur noch drei SingleChip-Grafikkarten die 35-fps-Marke.

Gegenüber dem Tech Report hat AMD klargestellt, daß man auch zukünftig noch gesockelte Prozessoren anbieten wird – und bezieht sich damit kürzliche Meldungen, Intel wolle selbige ab dem Jahr 2014 mit der Broadwell-Architektur nicht mehr anbieten. Wie aber kürzlich schon ausdrücklich dargelegt, basieren diese Intel betreffenden Meldungen auf der fehlerhaften Übersetzung einer Meldung des japanischen PC Watch und hat Intel derzeit keine bekannten Pläne, gesockelte Prozessoren generell aufzugeben. Es ist zwar nett, daß AMD noch einmal ausdrücklich bestätigt, daß man keinerlei solche Absichten hat – aber dies trifft eben auch auf Intel zu, Intel wird in derzeit absehbarer Zeit den Desktop-Markt ganz klar weiterhin mit gesockelten Prozessoren bedienen. Was langfristig passiert, kann natürlich niemand vorhersagen – aber man kann durchaus annehmen, daß der Desktop-PC wirklich komplett aus der Mode kommen müsste, ehe sich ein solcher Schritt wirklich lohnt.