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Hardware- und Nachrichten-Links des 9. April 2019

Videocardz zeigen erste Bilder zur GeForce GTX 1650 – einmal seitens Zotac sowie einmal seitens Gainward & Palit. Jene Bilder bestätigen trotz Fehlens weiterer Daten einige Informationen zur kommenden Mainstream-Grafikkarte: Zum einen nennen die jeweiligen Verpackungen wiederum 4 GB GDDR5-Speicher, was dann (erneut) klar auf ein 128 Bit Speicherinterface beim zugrundeliegenden TU117-Chip hindeutet. Zum anderen kommen diese Karten trotz (wahrscheinlich nur leichter) Werksübertaktung jeweils ohne PCI-Express-Stromstecker aus, was die Karten-TDP auf maximal 75 Watt begrenzt. Dies ist wie bei der GeForce GTX 1050 Ti, allerdings tritt jene Pascal-basierte Mainstream-Lösung in der Realität mit einem Power-Limit von nur 60 Watt an, ist also real deutlich unterhalb ihrer TDP von 75 Watt angesiedelt. Genau jenen Spielraum dürfte nVidia bei der GeForce GTX 1650 ausnutzen, denn allein nur mittels der höheren Turing-Effizienz ist die zu zuletzt zu sehende Mehrperformance von +38% kaum zu erreichen. Von der GeForce GTX 1650 ist somit ab dem 22. April ein neues Mainstream-Niveau zu erwarten, welches nur knapp unterhalb der kleinsten Midrange-Beschleuniger á GeForce GTX 1060 3GB und Radeon RX 570 liegt.

GeForce GTX 1050 Ti GeForce GTX 1650 GeForce GTX 1060 3GB GeForce GTX 1660
Chip-Basis nVidia GP107 nVidia TU117 nVidia GP106 nVidia TU116
Architektur Pascal Turing ohne RT Pascal Turing ohne RT
Technik 2 Raster-Engines, 6 Shader-Cluster, 768 Shader-Einheiten, 48 TMUs, 32 ROPs, 128 Bit GDDR5-Interface (Vollausbau) 2 Raster-Engines, 14 Shader-Cluster, 896 Shader-Einheiten, 56 TMUs, 32 ROPs, 128 Bit GDDR5-Interface (Vollausbau) 2 Raster-Engines, 9 Shader-Cluster, 1152 Shader-Einheiten, 72 TMUs, 48 ROPs, 192 Bit GDDR5-Interface (Salvage) 3 Raster-Engines, 20 Shader-Cluster, 1408 Shader-Einheiten, 88 TMUs, 48 ROPs, 192 Bit GDDR5-Interface (Salvage)
Taktraten 1290/1392/3500 MHz (DDR)
(Ø-Chiptakt: ~1640 MHz)
1485/?/4000 MHz (DDR) 1506/1708/4000 MHz (DDR) 1530/1785/4000 MHz (DDR)
Rohleistungen 2,5 TFlops & 112 GB/sec ~3,1 TFlops & 128 GB/sec 3,9 TFlops & 192 GB/sec 5,0 TFlops & 192 GB/sec
Speicher 4 GB GDDR5 4 GB GDDR5 3 GB GDDR5 6 GB GDDR5
FHD Perf.Index 360% gesch. ~470-500% 530% 650%
TDP (GCP) 75W 75W 120W 120W
Listenpreis 139$ 179$ - 219$
Release 25. Oktober 2016 22. April 2019 18. August 2016 14. März 2019
Alle Angaben zu derzeit noch nicht veröffentlichen Grafikkarten-Modellen (GeForce GTX 1650) sind als nicht gesichert anzusehen.

Aus unserem Forum kommt die hochinteressante These, das es sich bei der kommenden neuen nVidia-Grafikkarte eventuell nicht um eine GeForce RTX 2070 Ti, sondern vielmehr um eine "GeForce GTX 1670 Ti" handeln könnte – oder jede andere Namenskonstruktion, welche innerhalb der "GeForce 16" Serie an Turing-Grafikkarten ohne RayTracing liegt. Grundlage hierfür könnten dann sowohl der TU104-Chip der GeForce RTX 2080 als auch der TU106-Chip der GeForce RTX 2060/2070 sein – letzterer hat zwar nicht mehr Hardware-Einheiten zur Verfügung, würde allerdings durch die Deaktivierung von RT- und Tensor-Cores ein wenig Power-Budget freibekommen, was man dann in höhere Taktraten und damit (etwas) Mehrperformance investieren könnte. Natürlich widerspricht eine potente Grafikkarte ohne RayTracing ein wenig nVidias fortwährender Anstrengungen pro RayTracing – allerdings wird dieser Fall garantiert nicht schon mit der Turing-Generation gewonnen, ist eher eine Anlegenheit vieler Jahre und mehrerer Grafikkarten-Generationen.

Zumindest würde eine "GeForce GTX 1670 Ti" keine direkte Haus-eigene Konkurrenzu zu GeForce RTX 2070/2080 aufbauen, könnte demzufolge durchaus auch ähnliche Preispunkte besetzen – oder gar niedrigere Preispunkte, selbst dies wäre in dieser speziellen Konstruktion denkbar. Zwar würde nVidia damit dann sein durchschnittliches Preisniveau deutlich absenken, müsste dies aber nicht im Rahmen einer allgemeinen Preissenkung tun, sondern könnte seine Premium-Produkte mit vollem Featureset (aka RayTracing) zu unverändert hohen Preisen anbieten. Diese preisliche Flexibilität könnte letztlich notwendig sein, denn bei der GeForce RTX 2070 Ti oder GeForce GTX 1670 Ti schreit alles nach einem "Navi-Konter" – ansonsten muß nVidia eine solche Grafikkarte wirklich nicht bringen, zumindest nicht so früh im Turing-Lebenszyklus. Von den ersten Navi-Angeboten wird nach wie vor oberes Midrange-Niveau erwartet, sprich ein Performance-Niveau ähnlich wie bei Radeon RX Vega 56/64 zu allerdings Preislagen klar unterhalb von 300 Euro. In diesem Performance-Feld stehen bei nVidia allerdings teilweise viel teurere Beschleuniger, insofern wird nVidia da durchaus reagieren müssen – sofern AMDs Navi-Generation tatsächlich wie beschrieben antritt.

Die ComputerBase berichtet über Intels Ankündigung von "Compute Express Link" (CXL), welches bei Intel als Nachfolger bzw. Verbesserung von PCI Express geplant ist. Das ganze ist terminlich zeitgleich zu PCI Express 6.0 grob für das Jahr 2022 angesetzt, insofern könnte es auch noch passieren, das große Teile von Intels CXL letztlich in PCI Express 6.0 einfließen. Bei CXL will sich Intel vor allem dem Punkt der Skalierbarkeit bzw. der Skalierungs-Effizienz annehmen – wo PCI Express inzwischen doch seine Schwächen hat, gerade im Server-Bereich jedoch durchaus der Ruf nach "Mehr" existiert. Aus den Intel-Ausführungen schließen WCCF Tech im übrigen, das hiermit auch die technische Grundlage für in einem gemeinsamen Speicherbereich arbeitende Multi-GPU-Konstruktionen geschaffen wird. Hierfür ist neben dem gemeinsamen Speicherbereich natürlich auch eine sehr niedrige Speicherlatenz vonnöten – wo CXL entscheidende Verbesserungen bieten soll, aber derzeit natürlich noch keiner sagen kann, ob jene in der Höhe für Multi-GPU wirklich ausreichend sind. Derzeit sieht dies erst einmal nur nach einer (gewagten) Spekulation seitens WCCF Tech aus – aber man kann es ja durchaus im Hinterkopf behalten.