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News des 12. März 2024

Twitterer & Leaker Kopite7kimi weist auf die kommende nVidia-Messe "GTC 2024" hin, welche vom 18. bis 22. März laufen wird und mittels welcher eigentlich irgendetwas zu nVidias nächster Hardware-Generation "Blackwell" erwartet werden kann. Für alles, was Consumer-Chips und damit Gaming-Grafiklösungen betrifft, dürfte es allerdings (deutlich) zu früh sein, nVidia hat da keinerlei Tendenzen, zu frühe Teaser zu setzen. Allerdings sollte eigentlich "HPC-Blackwell" vorgestellt werden, wenngleich derzeit noch unklar ist, wie breit diese Vorstellung erfolgt. Vor zwei Jahren hatte nVidia zu diesem Termin die "Hopper-Generation" samt des GH100-Chips bereits ziemlich umfassend vorgestellt – ungehindert des Punkts, dass entsprechende Produkte erst Richtung Jahresende ausgeliefert wurden. Allerdings ist diese Vorgehensweise im Profi-Bereich recht normal, da gibt es keine festen Launchtermine und somit festnagelbare Datumsangaben.

GTC2024 is coming. Let's see if there is a GB100.
Quelle:  Kopite7kimi @ Twitter am 12. März 2024

Interessant wird auf seiten der Technik vor allem werden, ob nVidia beim GB100-Chip tatsächlich ein MultiChip-Kontrukt aus zwei GB102-Chips realisiert, so wie es der Twitterer oftmals (und auch zuletzt) vorhersagte. Damit würde die Einzelchips auf eine kleinere, beherrschbarere Chipgröße kommen – was zum einen günstig für die Fertigungsausbeute ist, zum anderen sogar Platz läßt für noch mehr an Architektur-Verbesserungen. Jene sind gerade bei den HPC-Chips von nVidia der bedeutendere Teil der Gleichung, denn rein von der Anzahl der Shader-Clustern her ist die Entwicklung zuletzt eher langsam (GA100: 128 SM, GH100: 144 SM, GB100: 160 SM). Nachteiligerweise dürften sich aus den Verbesserungen von "HPC-Blackwell" nur geringfügige Rückschlüsse auf "Gaming-Blackwell" ziehen lassen, da sich die HPC- und Consumer-Architekturen bei nVidia inzwischen doch stark auseinander entwickelt haben.

I don't think any Blackwell GPUs will go MCM.
Quelle:  Shmitapz @ Twitter am 11. März 2024
 
GB100 will. I don't think GB202 will.
Quelle:  Kopite7kimi @ Twitter am 11. März 2024

Gemäß WCCF Tech erreichen schnelle AMD-Prozessoren derzeit in einigen Cryptowährungen (bei niedrigen Strompreisen) bereits wieder Mining-Profitabilität – womit sich erklärt, wieso beispielsweise der Ryzen 9 7950X in den USA teilweise schwer erhältlich ist. Möglich ist dies allerdings nur bei Cryptowährungen mit Hang zu AVX-Berechnungen – was auch erklärt, wieso Intel-Prozessoren und Grafikkarten generell hiervon nicht betroffen sind. Zudem handelt es sich durchgehend um kleine Cryptowährungen, welche normalerweise weit unterhalb dem Radar laufen und diese Mining-Profitabilität eigentlich auch nur im Zuge des steigenden Bitcoin-Kurses (welcher üblicherweise die anderen Cryptowährungen mit hochzieht) erlangt haben. Sobald sich da jetzt eine größere Flut an Hardware-Rechenkraft in diese Cryptowährungen ergießen würde, dürfte dies über kurz oder lang die Mining-Profitabilität oder/und den Kurs jener Cryptowährungen senken. Jene Theorie muß natürlich nicht Praxis werden, auch das Ethereum-Mining hat sich bekannterweise trotz des Effekts einer ständig steigenden Mining-Schwierigkeit bis zur echten Abschaffung des Minings gehalten.

Zudem könnte der Bitcoin auch noch weiter steigen und dieses Problem somit verschärfen bzw. auf andere Cryptowährungen ausdehnen. Zugleich droht mittels der verbesserten AVX-Fähigkeiten von AMDs Zen 5 auch noch die genau passende Hardware hierfür im kommenden Sommer zu erscheinen. Eine gewisse Chance auf einen Ausgang mit Nachlieferschwierigkeiten und damit einhergehenden Preissteigerungen ist somit nicht von der Hand zu weisen. Derzeit ist das Problem zumindest noch nicht so groß, dass es global wirkt: Denn in Ländern mit hohen Strompreisen wie eben Deutschland ist der Ryzen 9 7950X nach wie vor erstklassig und mit normalem Preispunkt erhältlich – hier lohnt sich das Mining noch (lange) nicht. Steigen allerdings Bedarf & Preislage in Ländern mit niedrigem Strompreis, besteht durchaus die Gefahr der Umleitung der Warenströme dort hin, wo es mehr zu verdienen gibt. Es bleibt schlicht zu hoffen, dass dies nur eine Episode ist, sich dieses Risiko nicht materialisiert und AMD somit nicht zu einer LHR-Variante von Zen 5 gezwungen ist – welche Twitterer Kepler_L2 andeutet.

Die ComputerBase hat sich die Grafikkarten des chinesischen Anbieters Moore Threads in einem Leistungsvergleich mit AMD- und nVidia-Hardware angesehen. Dabei schneiden sowohl MTT-S30 mit 1024 FP32-Einheiten auf 40W TDP als auch MTT-S80 mit 4096 FP32-Einheiten auf 255W TDP wie gewohnt eher unterirdisch ab – gut daran zu ermessen, dass die ComputerBase jene Grafikkarten in den Vergleich von iGPUs stellen musste, das seitens AMD & nVidia keine vergleichbar langsamen (modernen) Desktop-Grafikkarten existieren. im Durchschnitt der angetreteten FullHD-Benchmarks erreicht MTT-S80 nur 38% der Performance einer Radeon RX 6400, dies wäre im 3DC FullHD Perf-Index ein Wert von ca. ~165% – und damit die "Güteklasse" einer GeForce GT 1030 mit GDDR5-Speicher. Für den angesetzten hohen Hardware-Einsatz ist dies natürlich eher denn ein Witz, jene GeForce GT 1030 erledigt dies mit einer TDP von 30 Watt. Über die kleinere MTT-S30 wäre dann besser der Mantel des Schweigens zu decken, deren Performance liegt bei grob nur ein Viertel von MTT-S80.

Hardware CB-Perf 3DC FHD-Index
Radeon RX 6400 768 FP32 @ 64-bit, 53W TDP 112% ~440%
Moore Threads MTT-S80 4096 FP32 @ 256-bit, 255W TDP 42% ca. ~165%
Moore Threads MTT-S30 1024 FP32 @ 256-bit, 40W TDP 11% ca. ~45%
gemäß den Benchmarks der ComputerBase

Dies ergäbe im 3DC FullHD Perf-Index einen Wert von ca. ~45%, was selbst von absoluten Einsteiger-Modellen zuletzt in der Kepler-Generation mittels der GeForce GT 730 erreicht wurde. In gewissem Sinn hat jene MTT-S30 damit aber dennoch eine Markt-Berechtigung, denn nach wie vor verkaufen sich bei der Mindfactory Woche für Woche noch ein paar Exemplare von GeForce GT 710 & 730 als günstigst mögliche Desktop-Grafikkarten zur Nachrüstung von mehr Monitor-Anschlüssen oder kurzfristigem Ersatz einer ausgefallenen größeren Grafikkarte. Einen echten Markteindruck kann Moore Threads damit allerdings nicht erzielen, eher wird hiermit offensichtlich, um wieviele Dimensionen der chinesische Chip-Entwickler noch vom westlichen Standard entfernt liegt. Dies gilt sowohl für die Technik, die Performance als auch die API-Kompatibilität – denn nach wie vor beherrschen MTT-Grafikkarten kein DirectX 12 und sind somit von der Darstellung dieserart Spieletitel komplett abgeschnitten.

BornCity weisen auf aktuelle Malware-Kampagnen hin, welche mittels gefälschen Download-Seiten Trojaner-verseuchte Versionen von Skype, Zoom, Google Meet, etc. an Mann & Frau zu bringen versuchen. Interessant an der Meldung ist der halbwegs gut beschriebene Angriffsweg – welchen man schlicht damit übersetzen kann, dass der Nutzer sich zweimal dumm verhalten muß, damit das ganze überhaupt funktioniert. Zum einen muß der Nutzer auf der gefälschten Seite (erkennbar über die gefälschte URL, sofern der Browser dem Nutzer die Gnade erweist, selbige anzuzeigen) selber den Download-Button betätigen, zudem unter Windows die damit heruntergeladene BAT-Datei selber ausführen. Sicherlich fängt man damit immer noch genügend Leute ein, allerdings sollte sich die Berichterstattung für diesen Bereich eher doch angewöhnen, weniger über die "dramatische" Gefährlichkeit dieser Trojaner zu berichten – und mehr darüber, wie man jene mittels Brain 1.0 besiegen kann.

Anstatt also über diesen Fall eine weitere Ladung vermeintlicher Schutz-Software drüber zu stülpen, wäre den Nutzern schlicht beizubringen, Software nur von Original-Quellen oder alternativ vertrauenswürdigen Download-Quellen herunterzuladen (gut gepflegte deutschsprachige Download-Archive sind Chip, Computerbild, Heise & WinFuture). Genauso sollte der Nutzer zu einem gewissen grundsätzlichen Mißtrauen gegenüber plötzlich im Downloads-Verzeichnis auftauchenden Dateien erzogen werden, was mit guter Chance Malware ist, welche von Malware-Webseiten mittels der Funktion des automatischen Downloads dort abgeladen wurde. Sicherlich ist es eine Mammut-Aufgabe, die Nutzer diesbezüglich zu schulen. Andererseits könnte man auch von einem großem Potential in diese Richtung hin sprechen, schließlich wurde dies (im Endanwender-Bereich) überhaupt noch nicht versucht und selbst die Sicherheits-Experten reden genau um diesen Punkt immer herum. Die andere Methode, das Betriebssystem immer mehr zu vernageln, hilft hingegen nur in einem Bruchteil der Fälle und zieht jedoch andere Einschränkungen nach sich.