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News des 14. Juli 2022

Laut BenchLife (via VideoCardz) soll nVidia offizielle Listenpreis-Senkungen für die Spitzen-Modelle des GeForce RTX 30 Portfolios in Vorbereitung haben, welche noch diese Woche verkündet und aktiv werden sollen. Hierbei soll es sich um eine regelrechte Absekung des US-Listenpreises handeln – was nachfolgend weltweite Auswirkungen haben dürfte, denn nur zu diesem Preis wird letztlich abgerechnet bzw. ergeben sich daran die regionalen Listenpreise. Preisgesenkt werden sollen GeForce RTX 3080 12GB bis 3090 Ti, sprich die kleineren Modelle des GeForce RTX 30 Portfolios gehen leer aus. Auch ist die Preissenkung nur bei der GeForce RTX 3090 Ti mit –25% wirklich stark, bei den anderen Karten mit –6% bis –13% im eher mittelmäßigen Rahmen.

US MSRP (alt) US MSRP (neu) Senkung DE UVP (bisher) DE Straße (aktuell)
GeForce RTX 3090 Ti $1999 $1499 –25% 2249€ (= $1893) ab 1718€ (= $1446)
GeForce RTX 3090 1499$ 1299$ –13% 1649€ (= $1388) ab 1349€ (= $1135)
GeForce RTX 3080 Ti $1199 $1099 –8% 1199€ (= $1009) ab 1079€ (= $908)
GeForce RTX 3080 12GB möglw. $849 $799 möglw. –6% ? ab 844€ (= $710)
gemäß der von BenchLife genannten (angeblich) kommenden offiziellen nVidia-Preissenkung; vorheriger Listenpreis der GeForce RTX 3080 12GB ist unbekannt, die notierten "$849" sind eine eigene Annahme; Umrechnungen der deutschen Preise auf Dollar unter Herausrechnung der Mehrwertsteuer

Eine gegenteilige Aussage hierzu liefern Hardwareluxx: Danach handelt es sich bei den teilweise jetzt schon anhand der GeForce RTX 3090 Ti FE zu sehenden "Preissenkungen" nur um eine temporäre Maßnahme. Sprich, es gibt zwar die entsprechenden (zeitlich begrenzten) Rabatte, aber es soll mitnichten zu einer offiziellen Listenpreis-Senkung kommen. Auch diese Auslegung wäre denkbar, denn offizielle Preissenkungen gelten je nach Gusto als "Schwäche", daneben läuft die GeForce RTX 30 Serie gar nicht mehr lange genug, um davon wirklich zu profitieren. Zudem geht man mit offiziellen Preissenkungen auch das Risiko (aus Sicht nVidias) ein, dass die Listenpreise der nachfolgenden GeForce RTX 40 Serie dann mit diesen abgesenkten Listenpreisen zur GeForce RTX 30 Serie verglichen werden.

Daneben wäre zu erwähnen, dass diese "Preissenkungen", sofern sie denn kommen sollten, eigentlich nur eine Anpassung an die Marktrealität darstellen. Rechnet man die aktuellen Bestpreise im deutschen/österreicher Einzelhandel auf Dollar-Niveau um (unter Herausrechnung der Mehrwertsteuer natürlich), dann hat der hiesige Einzelhandel diese kommenden neuen US-Listenpreise längst erreicht und oftmals schon deutlich unterboten. Demzufolge darf auch nicht erwartet werden, dass mit dieser Preissenkung sich tatsächlich die Straßenpreise entsprechend nach unten bewegen. Eine Ausnahme hiervon stellen allein die Angebote zu nVidias "Founders Edition" Karten dar, jene werden damit tatsächlich preisgesenkt. Sofern nVidia diese Preissenkung offiziell macht, geht es aber eher um den Werbewert einer solchen Maßnahme: Eine plakative Dokumentation eines niedrigeren Preistandes – zur Anlockung neuer Käufer für alte Produkte.

In die komplette entgegengesetzte Richtung soll es bei Intel gehen: Laut Nikkei Asia sind Preissteigerungen bei Intel-Prozessoren in Vorbereitung, welche in diesem Herbst aktiv werden sollen. Über die konkret betroffenen Produkte ist noch nichts genaues bekannt, es soll allerdings einen Großteil des Intel-Portfolios in einer Höhe von kleinen einstelligen Erhöhungen bis zu in der Spitze +20% Mehrpreis betreffen. Davon ist vieles natürlich für den Endkunden gar nicht sichtbar (oder zumindest aus dem Blickfeld), wie Preise für Server- und Mobile-Prozessoren oder diverser Kleinchips, die Intel noch so herstellt. Im einzigen Feld, wo man es direkt mitbekommt – bei den Desktop-Prozessoren des Consumer-Segments – müsste Intel nicht direkt zu einer Preissteigerung der bisher angebotenene Modelle greifen, sondern könnte dies einfach über höhere Launch-Preise für die im Herbst anstehende nächste Prozessoren-Generation "Raptor Lake" lösen.

Doch unter Umständen fällt diese Preissteigerung bei der 13. Core-Generation nicht einmal besonders auf, denn zuletzt kamen alle neuen Intel-Generationen immer mit leichten Preissteigerungen gegenüber ihren Vorgänger daher. Für Intel eher interessant (als der verschwindend kleine Anteil des Retail-Markts am weltweiten Prozessoren-Verkauf) ist die Breite seines Angebots-Portfolios, wo sich auch um wenige Prozentpunkte höhere Preise am Ende zu einem gewaltigen Haufen Geld in der Intel-Kasse summieren. Begründet werden die Preissteigerungen im übrigen mit steigenden Fertigungskosten – einem Argument, welchem man angesichts der Meldungen der letzten Quartale kaum etwas entgegensetzen kann. Die Frage ist eher, ob Intel sich jene Preissteigerungen leisten kann – oder ob man hierdurch nicht vielleicht Aufträge an die Konkurrenz verliert. Denkbarerweise existiert bei Intel aber eher die Hoffnung, dass auch die Konkurrenz die Preise anzieht (welche schließlich die gleichen Kostensteigerungen verkraften muß) und sich somit im Wettbewerb nichts ändern – nur dass Intel wieder standesgemäß verdient.

Twitterer Rogame zeigt einen vergleichsweise niedrigen Benchmark-Wert zur Arc A770M: Unter dem 3DMark13 TimeSpy kommt die Intel-Lösung sogar etwas langsamer als eine GeForce RTX 3060 Laptop heraus (8249 zu 9172 Graphics-Punkten). Dabei hatte die A770M hier durchaus einen Malus zu verkraften: Die nVidia-Lösung lief auf 140W TGP, während die Intel-Lösung offenbar ziemlich Power-limitiert agierte – angezeigt durch einen vergleichsweise niedrigen Real-Takt von nur 1976 MHz im Benchmark. Allerdings ist der TimeSpy auch Intels Vorzeige-Benchmark, wo man mittels diverser Optimierungen gern ca. +40% mehr Performance erzielt als unter realen Spielen. APO war bei diesem Benchmark (auf Intel-Seite) aktiv, ist aber nicht allein für diese enorme Performance-Differenz verantwortlich. Interessant hierzu der Einwurf von Löschzwerg @ Twitter, wonach es APO nur für Time Spy, Mesh und Port Royal gibt – und nicht für die anderen 3DMark-Einzeltests Fire Strike, Night Raid und Wild Life.

Intel hat seinen nächsten "Intel Innovation" Event für den 27. September festgesetzt. Dies könnte (und sollte) dann der Tag sein, an welchem die 13. Core-Generation mit Codenamen "Raptor Lake" offiziell vorgestellt wird. Gleichlautend dazu hatte Intel im letzten Jahr am 27. Oktober 2021 die 12. Core-Generation vorgestellt, während der eigentliche Launch eine Woche später am 4. November 2021 vollzogen wurde. Demzufolge kann man nach der offiziellen Vorstellung am 27. September den eigentliche Raptor-Lake-Launch für Anfang/Mitte Oktober erwarten – was wiederum gut zur bisherigen Gerüchte-Lage passt. AMD soll wie bekannt mit seinem Zen-4-Launch am 15. September etwas früher dran sein, die offizielle Vorstellung erwartet Twitterer Greymon55 dagegen bereits Mitte/Ende August, um die "HotChip"-Konferenz herum.

AMD Intel nVidia
15. September:
Ryzen 7000 Serie  (Zen 4)
September/Oktober:
GeForce RTX 4090  (AD102)
Oktober:
Core i-13000 Serie  (Raptor Lake)
Ende Oktober bis Mitte November:
RDNA3  (Navi 33?)
Oktober/November:
GeForce RTX 4080  (AD103)
November/Dezember:
GeForce RTX 4070  (AD104)
Anmerkung: Alle diese Termin-Angaben basieren derzeit rein auf Gerüchten.