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News des 14. November 2022

AMD hat PC Games Hardware und Tom's Hardware neue Präsentationsfolien zu RDNA3 und Radeon RX 7900 XT/XTX Grafikkarten zur Verfügung gestellt. Darunter sind auch zwei neue Performance-Folien, welche erstmals die kleinere Radeon RX 7900 XT beinhalten. Der Vergleich unter RayTracing wurde zudem korrekterweise nunmehr auch ohne FSR durchgeführt – woran sich nachweisen läßt, dass sich an der Performance-Skalierung bei FSR on/off (unter RayTracing) nichts ändert, einfach nur die erzielten Frameraten (deutlich) freundlicher aussehen. Jene neuen AMD-Benchmarks ordnen erst einmal die größere Radeon RX 7900 XTX um +54,5% schneller unter Raster-Spielen sowie um +66,4% schneller unter RayTracing-Spielen gegenüber der Radeon RX 6950 XT ein. Hiervon ist dann immer ein gewisser Hersteller-Offset abzuziehen, denn AMD wird sich sicherlich nicht die am schlechtesten skalierenden Spiele-Titel ausgesucht haben.

Demzufolge geht die bisherige Performance-Vorhersage zur Radeon RX 7900 XTX weiterhin in Ordnung, jene zur RayTracing-Performance konnte sogar leicht angehoben werden. Die kleinere Radeon RX 7900 XT sieht AMD hingegen mit einem deutlichen Abstand zur größeren XTX-Lösung: Unter Raster-Spielen sind es –16,2% weniger, unter RayTracing-Spielen dann noch –13,0% weniger. Dementsprechend kann die Performance-Prognose zur Radeon RX 7900 XT nunmehr etwas präziser gefasst werden, auch hier wieder mit einer leichten Anhebung der RayTracing-Prognose (auf Basis dieser klar besseren RayTracing-Benchmarks sowie des geringeren Performance-Abstands zum XTX-Modell unter RayTracing). Der nunmehr offensichtliche, beachtbar Performance-Abstand zwischen XT- und XTX-Modell von –13-16% bzw. +15-19% läßt allerdings Fragen nach der Preisgestaltung aufkommen: Eigentlich müsste das XT-Modell einen Listenpreis von $799 tragen, denn bei den aktuellen $899 Listenpreis für das XT-Modell spricht das Preis/Leistungs-Verhältnis jederzeit automatisch für das größere XTX-Modell.

Was AMD zu diesen seltsamen Preisgestaltung getrieben haben mag, ist unklar – in jedem Fall wird das ganze als Push-Aktion zugunsten der größeren Radeon RX 7900 XTX verstanden. Selbst "nur" $799 für die kleinere Radeon RX 7900 XT würde allerdings immer noch keinen echten Preisabstand zum Spitzen-Modell ergeben, so wie es innerhalb der vorhergehenden Radeon RX 6000 Serie mit Radeon RX 6800 XT für $649 und Radeon RX 6900 XT für $999 der Fall war. AMD geht hier augenscheinlich nVidias Weg des Hochreißens der Grafikkarten-Preise nicht für das jeweilige Spitzen-Produkt, sondern vielmehr für das nachfolgende Angebots-Portfolio. Wenn man dies tatsächlich innerhalb der Ada/RDNA3-Generation durchziehen wollte, dann kommt man allerdings auf Preislagen oberhalb 500 Dollar/Euro für klassische Mainstream-Beschleuniger der 60er Klasse heraus, sprich Radeon RX 7600 und GeForce RTX 4060. Und ob die Grafikkarten-Käufer jener Preissegmente dies durchgehen lassen, darf doch bezweifelt werden.

Liste 4K Raster 4K RayTr
GeForce RTX 4090 $1599 640% 100%
Radeon RX 7900 XTX $999 ~530-560% ~60-65%
GeForce RTX 4080 $1199 ~450-500% ~70-80%
Radeon RX 7900 XT $899 ~440-480% ~50-55%
GeForce RTX 3090 Ti $1999 410% 59%
Radeon RX 6950 XT $1099 368% 38%
4K Raster-Performance gemäß 3DC 4K Perf-Index, 4K RayTracing-Performance gemäß RTX4090 Launch-Analyse; Werte der noch nicht veröffentlichten neuen Karten spekulativ hochgerechnet

Vorstehende Tabelle enthält zudem eine leicht verbesserte Performance-Prognose zur GeForce RTX 4080 gemäß des ersten chinesischen Video-Reviews bei Bilibili, über welches VideoCardz berichten. Hierbei wurden gemittelte Performance-Differenzen von +19% zwischen GeForce RTX 3090 Ti und GeForce RTX 4080 sowie +30% zwischen GeForce RTX 4080 und GeForce RTX 4090 erzielt. Dies deutet auf ein leicht höheres (maximales) Performance-Potential der GeForce RTX 4080 hin, trotzdem aber näher zur GeForce RTX 3090 Ti als zur GeForce RTX 4090 liegend. Wirklich genau werden dies die kommenden Launch-Reviews ermitteln, welche entweder am 15. oder 16. November online gehen werden, entweder 14 oder 15 Uhr deutscher Zeit. Später als am 16. November wird dies nicht passieren, denn dann ist der Marktstart dieser Karten angesetzt – trotz der noch schwebenden Affäre um die verschmorenden 12VHPWR-Stromstecker der GeForce RTX 4090 (welche schließlich auch bei der GeForce RTX 4080 verbaut sind).

Zu dieser Problematik des 12VHPWR-Stromsteckers kommt ein weiterer erhellender Artikel seitens Igor's Lab. Danach kristallisiert sich so etwas wie eine Verkettung unglücklicher Umstände samt (einigen) Nachlässigkeiten bei Konstruktion und Fertigung als Ursache der Problematik heraus. Damit ist es für den Endanwender vergleichsweise einfach, die Steckverbindung nicht 100%ig kontaktierend herzustellen, was dann einen erhöhten Widerstand auf den restlichen Verbindungen ergibt und somit zu einem verschmorenden Adapter führen kann. Interessanterweise soll die jetzt diskutierte Änderung der PCIe-Spezifikation dem Problem wenigstens derart entgegenwirken, dass die Signal-Pins etwas zurückgesetzt werden sollen. Damit funktionieren jene nur bei einer wirklich 100%igen Verbindung, ansonsten startet die Karte einfach nicht. Dies löst zwar noch nicht das eigentliche technische Problem, gibt dem Nutzer jedoch die klare Rückmeldung "Stecker nicht sauber eingesteckt" – und verhindert den möglichen Schadensfall.