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News des 16. Juni 2025

Die Launch-Analyse zur Radeon RX 9060 XT enthält bereits eine Tabelle, welche sich mit dem Leistungsverlust von 16GB auf 8GB VRAM beschäftigt – allerdings auf Basis der Benchmark-Werte zu GeForce RTX 4060 Ti & 5060 Ti, da für die Radeon RX 9060 XT derzeit noch zu wenige Testberichte von deren 8-GB-Ausführung existieren. Aber generell betrachtet liefert diese Tabelle bereits gute Hinweise darauf, was hier im groben Maßstab passiert: Unter FullHD im Schnitt der Tests noch kaum merkbar, existiert hier aber durchaus schon ein Performance-Nachteil, welcher dann entweder ab FullHD mit RayTracing oder WQHD mit Raster klarer zu Tage tritt. Und wie immer gilt hierzu zu bemerken, dass ein paar Prozent Performanceverlust keine wirkliche Bedeutung haben – die damit auf jeden Fall einhergehenden Nachteile von deutlich schlechteren Minimum-Frameraten sowie in der Praxis fehlenden Texturen samt generellem Bildqualitätsverlust (durch das automatische Gegensteuern der meisten Spiele-Engines bei VRAM-Mangel) die viel gewichtigeren Argumenten sind. Die Faustregel ist dabei ganz einfach: Wenn man schon ein paar Prozent durchschnittlicher Performance verliert, sind die beiden anderen genannten Punkte längst (überaus) kräftig am Wirken.

VRAM: 8GB vs 16GB 15 Reviews: 4060Ti 15 Reviews: 5060Ti KitGuru: 4060Ti KitGuru: 5060Ti
Leistungsverlust 16GB → 8GB @ Raster FHD/1080p –1,1% –1,7% –4,3% –9,1%
Leistungsverlust 16GB → 8GB @ Raster WQHD/1440p –4,1% –4,0% –3,3% –13,5%
Leistungsverlust 16GB → 8GB @ Raster 4K/2160p –14,6% –22,5% –11,9% –41,4%
Leistungsverlust 16GB → 8GB @ RayTracing FHD/1080p –8,4% –11,6% –16,5% –30,5%
Leistungsverlust 16GB → 8GB @ RayTracing WQHD/1440p –15,0% –24,1% –25,7% –49,7%
Leistungsverlust 16GB → 8GB @ RayTracing 4K/2160p –32,2% –41,7% –46,3% –70,0%
Quellen: 15 ausgewertete Reviews und KitGuru

Um hierbei auf der halbwegs sicheren Seite zu sein, darf es also keinen VRAM-bedingten Performance-Verlust geben bzw. müsste jener weit weg sein, auf für diese Grafikkarten unrealistischen Auflösungen & Settings. Wie am Durchschnitt aus 15 Reviews zu sehen, trifft dies bei GeForce RTX 4060 Ti & 5060 Ti schon lange nicht mehr zu, die VRAM-Problematik ist faktisch bis kurz vor das Minimal-Setting von FullHD auf Raster-Rendering herangeschritten. Dabei verwischt der Durchschnitt der 15 Reviews etwas die Ergebnisse von in dieser Frage besonders stark skalierenden Testberichten. Besonders ist hierzu der Testbericht von KitGuru aufgefallen, dessen Werte hiermit noch einmal extra herausgeschrieben wurden. Jener zeigt durchgehend die höchsten Ausschläge in der VRAM-Frage – und dies wie gesagt bei durchschnittlichen Frameraten und auch schon unter schödem FullHD @ Raster. Besonders heftig wird es natürlich unter höheren Settings, bei 4K @ RayTracing verliert die GeForce RTX 5060 Ti 8GB gegenüber deren 16GB-Schwester schon satte –70% Performance – oder anders formuliert ist die 16GB-Ausführung in diesem Fall um 3,3mal so schnell unterwegs.

Daneben auffallend an diesen KitGuru-Ergebnissen ist, dass die GeForce RTX 5060 Ti 8GB unter höheren Settings zumeist sogar (absolut) schlechter als die GeForce RTX 4060 Ti 8GB abschneidet – obwohl im Vergleich der jeweiligen 16-GB-Ausführung der generelle Performance-Vorteil der neueren Karte gewahrt bleibt. Ab Raster auf 4K sowie bei RayTracing auf jeder Auflösung ist die GeForce RTX 5060 Ti 8GB gemäß dieses Reviews im Durchschnitt langsamer als die GeForce RTX 4060 Ti 8GB. Natürlich kommt dies bei anderen Hardwaretests nicht so krass heraus, das ganze ist eher als Benchmark-Anekdote zu verstehen. Aber es weist auf eine darunterliegende Systematik hin: Augenscheinlich ist die RTX50-Serie schlechter abgestimmt auf eine Verwendung von nur 8 GB VRAM – was es um so verwunderlicher macht, dass nVidia überhaupt noch neue 8-GB-Grafikkarten basierend auf "Blackwell" herausbringt. Normalerweise hätte man hier warten müssen, bis die Produktion der 3-GByte-Speicherchips von GDDR7 ausreichend für Volumen-trächtige Mainstream-Grafikkarten ist – und dann GeForce RTX 5060 & 5060 Ti mit generell 12 GB VRAM herausbringen müssen.

KitGuru 4060Ti-8GB 4060Ti-16GB 5060Ti-8GB 5060Ti-16GB 8GB vs 8GB 16GB vs 16GB
Raster FHD/1080p 57,5 fps 60,1 fps 62,9 fps 69,2 fps +9,4% +15,1%
Raster WQHD/1440p 41,6 fps 43,0 fps 44,2 fps 51,1 fps +6,3% +18,8%
Raster 4K/2160p 20,8 fps 23,6 fps 17,3 fps 29,5 fps –16,8% +25,0%
RayTracing FHD/1080p 46,0 fps 55,1 fps 44,0 fps 63,3 fps –4,3% +14,9%
RayTracing WQHD/1440p 27,7 fps 37,3 fps 22,0 fps 43,7 fps –20,6% +17,2%
RayTracing 4K/2160p 10,2 fps 19,0 fps 7,0 fps 23,4 fps –31,4% +23,2%
gemäß der Benchmarks von KitGuru mit 12 Raster- und RayTracing-Spielen

Beim TechSpot hat man sich eingehend mit der technischen Einordnung der GeForce RTX 5060 im Lineup der Blackwell-basierten Grafikkarten beschäftigt. Das ganze basiert wohl auf der Idee der Einordnungs-Schaubilder der Quasarzone, nur eben im deutlich breiteren Umfang. Das Fazit ist letztlich dasselbe: Die GeForce RTX 5060 ist von ihrer technischen Ausgestaltung das, was man früher mal als 50er Lösung von nVidia bekommen hat. So trägt die GeForce RTX 5060 nur 18% der Shader-Cluster vom Flaggschiff, was gut zum langjährigen Durchschnitt der 50er Serie passt (21%). Für den langjährigen Durchschnitt der 60er Serie von 36% sind die vorgenannten 18% der GeForce RTX 5060 hingegen um glatt den Faktor 2 zu klein. Jene Abspeckungen ziehen sich allerdings durch das gesamte Modell-Portfolio der RTX50-Serie hindurch und sind primär darauf basierend, dass die GeForce RTX 5090 (170 SM) so viel "fetter" als die GeForce RTX 5080 (84 SM) ist bzw. nVidia zwischen diesen beiden Modellen so einen riesigen Platz läßt. Verkaufserfolge feiert man damit augenscheinlich dennoch, ergo dürfte nVidia an dieser Portfolio-Gestaltung nicht so schnell etwas ändern müssen.

Auf Steam finden sich die Systemanforderungen für "Borderlands 4", dem für den 12. September zu erwartenden Action-RPG auf Basis der Unreal Engine 5. Die hierfür aufgerufene Hardware ist guter Durchschnitt, aber nirgendwo wirklich herausfordernd. Interessant sind eher zwei Nebenpunkte: So schreibt man 8 GB VRAM für das Minimum vor, sowie 12 GB VRAM für die Hardware-Empfehlung. Da letztere sich üblicherweise auch nur auf die FullHD-Auflösung bezieht, sind somit die VRAM-Anforderungen doch ziemlich weit oben oben angesetzt. Zudem bezeichnen die Systemanforderungen auch weitere Details als "notwendig" – darunter ein 64bittiges Betriebssysten (normal), eine SSD (allgemeingängig) und eine Achtkern-CPU auch für den Einstieg. Vermutlich ist mit diesem "notwendig" bei SSD und CPU jedoch nicht gemeint, dass ohne diese Komponenten nicht einmal der Spielstart gelingen kann, sprich dies dürften keine fest codierten Einschränkungen sein (im Gegensatz zum 64-Bit-Windows). Genauer wird sich dies im kommenden Herbst herausfinden lassen, wenn Borderlands 4 von den Hardwaretestern sicherlich auch mit (potenten) Sechskern-CPUs konfrontiert werden dürfte.

offizielle PC-Systemanforderungen für "Borderlands 4"
Minimum Empfehlung
System Windows 10/11 64-Bit, 100 GB freier Festplatten-Platz, SSD durchgehend empfohlen
CPU mindestens Achtkern-CPU, Core i7-9700 oder Ryzen 7 2700X mindestens Achtkern-CPU, Core i7-12700 oder Ryzen 7 5800X
Speicher 16 GB RAM + 8 GB VRAM 32 GB RAM + 12 GB VRAM
Grafik GeForce RTX 2070 oder Radeon RX 5700 XT GeForce RTX 3080 12GB oder Radeon RX 6800 XT