17

News des 16./17. Juli 2022

Von Extreme Player @ Bilibili (via VideoCardz) kommen nun auch noch Spiele-Benchmarks zum Core i9-13900K aus Intels Raptor-Lake-Generation, wieder im Vergleich zu einem Core i9-12900KF aus der aktuellen Alder-Lake-Generation. Die Bewertung selbiger fällt je nach Betrachtungsweise recht unterschiedlich aus: Denn die durchschnittlichen Frameraten steigen nur um einstellige Prozentwerte, während gleichzeitig der Stromverbrauch unter Spiele beachtbar zwischen diesen beiden Intel-Prozessoren anzieht. Allerdings sind durchschnittliche Frameraten unter Spielen nun einmal ein schlechter Indikator zur CPU-Performance, da selbst unter der FullHD-Auflösung üblicherweise zu 80-90% eine Grafikkarten-limitierte Sequenz abläuft.

Core i9-12900KF vs Core i9-13900K FullHD/1080p WQHD/1440p 4K/2160p
12900KF → 13900K — average fps +4,4% +6,8% +3,2%
12900KF → 13900K — minimum fps +25,7% +19,3% +10,9%
12900KF → 13900K — Stromverbrauch 115W vs 137W (+19%) 102W vs 123W (+21%) 82W vs 103W (+26%)
gemäß den Benchmarks von Extreme Player @ Bilibili; PS: wahrscheinlich reine Minimum-fps, keine Perzentile

Der Blick auf die Performance unter Minimum-Frameraten zeigt schließlich auch ein ganz anderes, sehr hoffnungsvolles Performance-Bild: Unter FullHD präsentiert sich der Core i9-13900K hierbei gleich um satte +26% besser (Zahl leicht abweichend gegenüber dem Report von VideoCardz wegen eigener Durchschnittsberechnung unter Anwendung eines geometrischen Mittels). Dies wäre exzellent im Bereich der Spiele-Performance, welche wie bekannt nur arg schwierig zu steigern ist. Allerdings kann einem diese Zahl auch leicht zu hoch vorkommen, schließlich liegt die Steigerung der Multithread-Performance beim Core i9-13900K gemäß gleicher Quelle bei "gerade einmal" +32%. Aller Vermutung nach wurden hierbei klassische Minimum-Werte benutzt, welche jedoch kaum eine solide Performance-Aussage bilden können. Besser wäre die Benutzung eines Perzentils, hiermit bekommt man niedrigere, dafür jedoch eher verlässliche Werte.

Und somit kann man dieses Video-Preview leider nur als Andeutung einer starken Spiele-Performance von Raptor Lake ansehen. Wahrscheinlich ist jene gutklassig, primär vorangetrieben durch große Performance-Sprünge unter einzelnen Spielen, weniger mittels durchgehender Performance-Gewinne. Aber dass es unter seriösen Benchmarks ebenfalls +26% werden, ist eher unwahrscheinlich, dazu passt auch die Ausgangslage bei Raptor Lake wenig: Mehr Spiele-Performance dürfte hier vorwiegend über den (maßvollen) Mehrtakt sowie die größeren Caches generiert werden, was mangels beachtbarer IPC-Zuwächsen kaum zu einem großen Performance-Durchbruch führen sollte. Hoffentlich verspricht also dieses Performance-Preview letztlich nicht zu viel, als was dann letztlich wirklich realistisch ist (Rahmen 10-15% mehr Spiele-Performance).

VideoCardz berichten über den Test von inoffiziellen BIOS-Varianten zur GeForce RTX 3090 Ti mit 192-Bit-Interface für 12 GB VRAM sowie 320-Bit-Interface für 20 GB VRAM. Ersteres entspricht einer Halbierung der Speicherbandbreite, was unter den angestellten 3DMark/Spiele-Tests auch mit einem Performance-Verlust von 15-24% bestraft wurde. Das BIOS mit 320-Bit-Interface kam dagegen mit nur 4-5% Performance-Verlust deutlich besser weg. Hinzu gab es noch ein BIOS für die GeForce RTX 3060 mit nur 128-Bit-Interface für 8 GB VRAM – ergo die Interface/Speicher-Konfiguration der ebenfalls AD106-basierten GeForce RTX 3050. Dies bestrafte die GeForce RTX 3060 dann allerdings mit 18% weniger Performance. In allen Fällen dürfte es bei diesen BIOS-Versionen um Eigenkreationen aus Cryptominer-Kreisen handeln, welche hiermit ausgefallenen Speicher-Bausteinen begegnen und somit jene Karten trotzdem lauffähig halten.

Auf Twitter hat Intel-Mitarbeiter Ryan Shrout klargestellt, das es keine Arc A780 geben wird – demzufolge bleibt die Arc A770 das Flaggschiff der Intel Arc A-Serie. Durchaus geteilter Meinung kann man die zweite Aussage betrachten, wonach auch niemals eine Arc A780 geplant gewesen sei. Dies widerspricht ziemlich eindeutigen Gerüchten (die in anderen Punkten vollkommen korrekt lagen) und geht auch gegen die von Intel selbst gewählte Numerologie, wonach die x80er Lösung das jeweilige Top-Modell darstellt – belegt durch Intels eigene Arc A380 und Arc A580. Dies ist sicherlich kein finaler Beweis, aber man kann somit ernsthafte Zweifel an diesem Intel-Statement anbringen. Vielerorts wird bei der Wiedergabe dieser Intel-Aussage dann auch nicht beachtet, dass der Job eines Marketing-Sprechers mitnichten darin besteht, eine gerichtsfeste Wahrheit zu verkünden – sondern vielmehr das, was das Unternehmen bestmöglich dastehen läßt.

Despite some rumors to the contrary, there is no Intel Arc A780 and there was never planned to be an A780. Let’s just settle that debate.
Quelle:  Intel-Mitarbeiter Ryan Shrout @ Twitter am 17. Juli 2022