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News des 23. Februar 2022

Seitens Twitterer Greymon55 kommt ein erneuter, starker Hinweis auf hohe Wattagen bei Lovelace. Danach sollen GeForce RTX 4080, 4080 Ti und 4090 Wattagen von 450W, 650W & 850W tragen. Twitterer Kopite7kimi bestätigt dies indirekt – fügt allerdings auch an, dass dies derzeit nur ein unbestätiges Gerücht darstellt. Und angesichts der Höhe der genannten Wattagen sollte man dies durchaus im Hinterkopf behalten: Denn hier könnte durchaus etwas in den falschen Hals geraten sein, sprich eine tatsächlich existierende Ursprungs-Information womöglich schlicht falsch transportiert und/oder falsch ausgelegt worden sein. Denkbar ist beispielsweise die einfache Auflösung, dass es sich bei den höheren Wattagen nur um Peak-Werte handelt, welche nur im Millisekunden-Bereich erreicht werden. Nach den Ampere-Erfahrungen könnte nVidia durchaus versucht sein, in dieser Frage (der Peak-Werte) zukünftig genauere Vorschriften zu machen, damit die Versorgungssicherheit der eigenen Grafikkarten gewährleistet bleibt.

If you buy an ad102, have a 1500W power supply ready.
Quelle:  Greymon55 @ Twitter am 23. Februar 2022
 
I am not clear at the moment whether one model has three TGP ranges or whether it has three models but the TGP number of the AD102 is 450W-650W-850W, of course this is not the final specification and there may be some deviation.
Quelle:  Greymon55 @ Twitter am 23. Februar 2022
 
That's just a rumor. I've heard 450/600/800W for 80/80Ti/90 before. But everything is not confirmed.
Quelle:  Kopite7kimi @ Twitter am 23. Februar 2022

Zudem darf die Frage gestellt werden, wo denn an dieser Stelle die bessere Energieeffizienz mittels Wechsel von Samsungs 8nm-Fertigung zu TSMCs 5nm-Fertigung zu sehen sein soll: Bei angeblich 850 Watt für eine GeForce RTX 4090 wäre die Karte kein Stück energieeffizienter als die GeForce RTX 3090 auf 350W TDP, insofern die Lovelace-Karte um 2,4fach so schnell ist (was im Rahmen der letzten Performance-Prognosen liegt). Bei den kleineren Karten ergibt sich hingegen durchaus ein besseres Effizienz-Verhältnis, trotzdem wäre es reichlich irritierend, wenn bei so einem großen Fertigungssprung kein wirklich sichtbarer Effizienzgewinn auch an der Leistungsspitze herauskommen würde. Daneben sprechen auch Praktikabilitäts-Erwägungen gegen Grafikkarten mit 850 Watt TDP: Jene wären nur noch mit extrem aufwendiger Kühlung zu beherrschen – und selbst dann wäre dies überaus grenzwertig für ein Serienprodukt. Insofern ist die Chance nicht gerade klein, dass sich dieses Gerücht letztlich doch anders auflösen läßt, als wie es auf den ersten Blick erscheint.

VideoCardz berichten über in China seitens Zotac angebotene Ausführungen der GeForce RTX 3060 Ti mit GA103-Chip – anstatt des bisher üblichen GA104-Chips. An den technischen Daten und damit der Performance der Karte ändert sich jedoch nichts, der abweichende Chip-Unterbau ergibt für den Käufer erst einmal keinerlei Vor- oder Nachteil. Augenscheinlich handelt es sich hierbei um eine Salvage-Aktion, bei welcher GA103-Grafikchips, welche sich nicht als "GeForce RTX 3080 Ti Laptop" eignen, mittels größeren Hardware-Abspeckungen vor der Halde gerettet werden – und damit gleichzeitig die Auslastung in der Chipfertigung des GA103-Chips hochhalten. Interessanterweise kennzeichnet Zotac die GA103-basierten Kartenmodelle tatsächlich mit einem zusätlichen "X" im Grafikkarten-Namen, womit man gezielt nach diesen GA103-basierten Karten im Einzelhandel Ausschau halten könnte.

Twitterer Eric Jhonsa zeigt Gegenüberstellungen zu den durchschnittlichen CPU-Verkaufspreisen bei AMD und Intel in den Segmenten Desktop, Notebook & Server. Es handelt sich hierbei augenscheinlich nicht um Einzelhandelspreise (wäre sowieso Quatsch bei einem OEM-dominierten Geschäft), sondern allem Anschein nach um die realen Absatzpreise der CPU-Entwickler, nach allen Rabatten. Das Zahlenmaterial hierzu stammt wohl von Mercury Research, welche sich seit einigen Jahren auf die Ermittlung der CPU-Marktanteile spezialisiert haben. Danach hat sich AMD bei den durchschnittlichen CPU-Verkaufspreisen die letzten Jahre hinweg überaus gemausert: Im Desktop einen großen Rückstand egalisiert, im Notebook einen noch größeren Rückstand nahezu aufgeholt und bei Servern seit einiger Zeit sogar mit den höheren Durchnitts-Preisen. Ein guter Teil des Umsatz-Anstiegs bei AMD dürfte somit letztlich auf diesen Effekt der höheren CPU-Durchschnittspreise zurückzuführen sein.

Beachtbar daneben ist die absolute Höhe jener Durchschnittspreise: Bei Desktop-Prozessoren liegen AMD wie Intel derzeit im selben Rahmen, bei ~$147 bzw. ~$154. Dies zeigt darauf hin, dass CPU-Serien á Core i3 & Core i5 letztlich dominierend sein müssen, um diese Durchschnittswerte zu erzielen. Bei Notebook-Prozessoren liegt Intel hingegen bei ~$114, AMD jedoch erst bei ~$93. Augenscheinlich müssen in diesem Marktsegment die Billig-Modelle weitaus dominanter als im Desktop-Markt sein, ansonsten könnte man nicht auf diese vergleichsweise niedrigen Dollar-Beträge kommen. Hier dürften auch noch sehr viele Mobile-Rechner auf Basis der CPU-Serien Celeron, Pentium und Athlon den Durchschnitt nach unten drücken helfen. Im Server-Segment steht AMD dagegen inzwischen bei ~$940 Dollar pro CPU, Intel bei ~$670 Dollar pro CPU. Damit läßt sich auch klassifizieren, um wieviel wirkmächtiger Server-Verkäufe sind: Intel muß derzeit (etwas mehr als) fünf Consumer-Prozessoren verkaufen, um auf den Verkaufserlös eines einzelnen Server-Prozessors zu kommen (bei AMD ist es nahezu 8:1).

Von Hardwareluxx-Mitarbeiter Andreas Schilling @ Twitter kommen Angaben zur Transistoren-Menge und Chipfläche der Rembrandt-APU, in den Vergleich gestellt gegenüber den Vorgänger-APUs Renoir und Cezanne. Danach trägt Rembrandt mit 13,1 Milliarden Transistoren deutlich mehr als Renoir (9,8 Mrd.) und Cezanne (10,7 Mrd.), was wohl durch die dickere RDNA2-iGPU bedingt ist. Die Chipfläche steigt bei Rembrandt damit auf 210mm², was wiederum klar mehr als bei Renoir (156mm²) und Cezanne (175mm², gemäß anderer Quelle) ist – und geht somit wieder auf die Größe der ersten Zen-basierten APUs "Raven Ridge" und "Picasso" (beiderseits 210mm²). Da AMD den Löwenteil seines Notebook-Geschäfts mit diesen APUs bestreitet und die durchschnittlichen Abgabepreise für AMD (gemäß vorstehender Meldung) bei unter 100 Dollar liegen, scheint AMD diese mittelgroßen APUs tatsächlich günstig genug fertigen zu können, auf dass dies noch wirtschaftlich ist.

Raven Ridge Picasso Renoir Cezanne Rembrandt
Verkaufsnamen Ryzen 2000 U/H/G Serien Ryzen 3000 U/H/G Serien Ryzen 4000 U/H/G Serien Ryzen 5000 U/H/G Serien Ryzen 6000 U/H/G Serien
Fertigung 14nm GlobalFoundries 12nm GlobalFoundries 7nm TSMC 7nm TSMC 6nm TSMC
Transistoren 210mm² 210mm² 9,8 Mrd. auf 156mm² 10,7 Mrd. auf 175mm² 13,1 Mrd. auf 210mm²
Aufbau monolithisch monolithisch monolithisch monolithisch monolithisch
CPU Zen 1, max. 4C/8T (4 MB L3) Zen+, max. 4C/8T (4 MB L3) Zen 2, max. 8C/16T (8 MB L3) Zen 3, max. 8C/16T (16 MB L3) Zen 3+, max. 8C/16T (16 MB L3)
iGPU Vega, max. 11 CU (@ max. 1300 MHz) Vega, max. 11 CU (@ max. 1400 MHz) Vega, max. 8 CU (@ max. 1750 MHz) Vega, max. 8 CU (@ max. 2100 MHz) RDNA2, max. 12 CU (@ max. 2400 MHz)
PCI Express PCIe 3.0 PCIe 3.0 PCIe 3.0 x24 PCIe 3.0 x20 (?) PCIe 4.0
USB max. USB 3.1 max. USB 3.1 max. USB 3.2 max. USB 3.2 max. USB 4.0
Speicher max. DDR4/3200 max. DDR4/2400 max. DDR4/3200 oder LPDDR4/4266 max. DDR4/3200 oder LPDDR4/4266 max. DDR5/4800 oder LPDDR5/6400
Release 26. Oktober 2017 6. Januar 2019 6. Januar 2020 12. Januar 2021 4. Januar 2022

PS: Die gestrige Meldung über einen BIOS-Unlocker, welcher die Cryptomining-Bremse von nVidias Amere-Karten in kompletter Form ausbremsen kann, hat sich innerhalb kürzester Zeit selbst erledigt – nachdem sich selbiger BIOS-Unlocker als Malware-verseucht herausgestellt hat.