23

News des 23. Juli 2025

Laut der China Times (maschinelle Übersetzung ins Deutsche, via TrendForce) geht es bezüglich der Realisierung von DDR6-Speicher nunmehr voran: Im Jahr 2026 soll die Validierungsphase starten, im Jahr 2027 dann sogar die Markteinführung erreicht werden. Allerdings erwarten andere Quellen hierbei zuerst eine Adaption im Server- und HPC-Bereich, der Consumer-Markt sollte erst etwas später dran sein. Dies könnte somit auf den Jahreswechel 2027/28 als den Termin des Marktstarts von DDR6-Speicher im Consumer-Markt hinauslaufen. Da dies immer mit den CPU-Herstellern abgestimmt werden muß (jene müssen ihre Speicherinterface entsprechend entwickeln und verbauen), könnte man somit die Vermutung aufstellen, dass dies bei AMD dann auf "Zen 7" sowie bei Intel auf "Titan Lake" als jeweils erste DDR6-Generationen hinausläuft. Mit ziemlicher Sicherheit ist daher alles, was bis Mitte 2027 erscheint, noch auf Basis von DDR5-Speicher unterwegs, bleibt insbesondere bei AMD somit die einmal vorhandene AM5-Plattformen bis dahin aktuell.

Start AMD Intel
DDR3 2007 K10(.5), Bulldozer & dessen Derivate (Sockel AM3 & AM3+) Core 2 (ab P35-Chipsatz) Nehalem, Sandy Bridge, Ivy Bridge, Haswell, Broadwell (Sockel 775, 1366, 1156, 1155 & 1150)
DDR4 2015 Bristol Ridge, Zen 1/2/3 (Sockel AM4) Skylake, Kaby Lake, Coffee Lake, Comet Lake, Rocket Lake (Sockel 1151, 1151v2 & 1200)
DDR5 2021 Zen 4/5/6 (Sockel AM5) Alder Lake, Raptor Lake, Arrow Lake, Nova Lake, vermtl. Razer Lake (Sockel 1700, 1851 & 1954)
DDR6 mglw. 2027/28 mglw. Zen 7 (Sockel AM6) mglw. Titan Lake
Anmerkung: bezogen durchgehend auf Consumer-Hardware des Desktop-Bereichs (ohne HEDT-Modelle)

Interessant daneben, dass der Artikel der China Times auf die CAMM2-Bauform als Lösung für besonders hohe Speichertaktungen verweist – welche mit DDR6 dann natürlich nochmals steigen werden (anfänglich spezifiziert von DDR6/8800 bis DDR6/17600). Mittels der beachtbaren Vorlaufzeit könnte es eventuell passieren, dass CAMM2 bei DDR6 dann deutlich mehr genutzt wird – nachdem diese Bauform zur Computex 2024 vorgestellt wurde, seitdem aber nicht wirklich in Tritt gekommen ist. Letzteres hängt natürlich auch damit zusammen, dass unter DDR5 alles JEDEC-gerechte auch mit normaler Technik bzw. normalen Aufwand stabil zu bekommen ist, CAMM2 somit eher nur eine Spielerei zugunsten besonders hoher Taktraten sein kann. Das Ansinnen der Industrie bei CAMM2 liegt aber eher darin, dies als Standard für gewöhnliche PC-Systeme zu etablieren – und dafür ist eine neue Speichernorm (mit viel höheren Taktungen) als Startpunkt besser geeignet. Dies läuft nicht einmal entgegen der derzeit an Beliebtheit gewinnenden CUDIMMs, denn beide Technologien lassen sich wohl auch kombinieren – eventuell gibt es in Zukunft somit DDR6-CAMM2 mit diesem extra CUDIMM-Taktgeber auf der Speicherplatine.

VideoCardz vermelden einen Termin für die "GeForce RTX 5090D v2": Ab 12. August werden die chinesischen Anwender mit dieser für sie exklusiven Karte beglückt werden. Die originale GeForce RTX 5090D wird hingegen trotz des für einige HPC/AI-Beschleuniger aufgehobenen US-Exportbanns nicht wieder in China angeboten werden, augenscheinlich ist diese Entbannung sehr spezifisch bzw. war nVidia eine zusätzliche Entbannung der originalen GeForce RTX 5090D (im Gegensatz zum Geschäft mit den KI-Beschleunigern) nicht wichtig genug. Die zweite Version dieser Karte soll dieselbe Hardware mit einem großen Einschnitt bringen: Anstatt des vollen 512-Bit-Speicherinterfaces gibt es nur ein 384-Bit-Interface, mit demzufolge auch nur 24 GB Grafikkartenspeicher. Dies dürfte die interessante Situation ergeben, dass man damit austesten kann, wie sich die GeForce RTX 5090 mit nur einem 384-Bit-Speicherinterface (auf ansonsten gleicher Hardware und gleicher TDP) macht.

Chip Hardware VRAM TDP Liste 4K-Perf. Release
GeForce RTX 5090 GB202 170 SM @ 512-bit 32 GB GDDR7 575W $1999 920% 30. Januar 2025
GeForce RTX 5090D GB202 170 SM @ 512-bit 32 GB GDDR7 575W China only ? 30. Januar 2025
GeForce RTX 5090D v2 GB202 170 SM @ 384-bit 24 GB GDDR7 575W China only ? 12. August 2025
GeForce RTX 5080 GB203 84 SM @ 256-bit 16 GB GDDR7 360W $999 610% 30. Januar 2025
GeForce RTX 5070 Ti GB203 70 SM @ 256-bit 16 GB GDDR7 300W $749 520% 20. Februar 2025
GeForce RTX 5070 GB205 48 SM @ 192-bit 12 GB GDDR7 250W $549 408% 5. März 2025
GeForce RTX 5060 Ti 16GB GB206 36 SM @ 128-bit 16 GB GDDR7 180W $429 293% 16. April 2025
GeForce RTX 5060 Ti 8GB GB206 36 SM @ 128-bit 8 GB GDDR7 180W $379 - 16. April 2025
GeForce RTX 5060 GB206 30 SM @ 128-bit 8 GB GDDR7 145W $299 - 19. Mai 2025
GeForce RTX 5050 GB207 20 SM @ 128-bit 8 GB GDDR6 130W $249 - 1. Juli 2025
Hinweis: Angaben zu noch nicht offiziell vorgestellter Hardware basieren auf Gerüchten & Annahmen

Natürlich dürfte die GeForce RTX 5090D v2 somit etwas langsamer sein, es fehlt immerhin ein Viertel der Speicherbandbreite. Aber es kann auch passieren, dass der reale Unterschied kleiner ist als erwartet, weil erstens bei höherwertigeren Aufgaben das Gewicht der reinen Rechenleistung zunimmt – und zum anderen auch, weil wegen des kleineren Speicherinterfaces ein Teil des TDP-Budgets frei wird für etwas höhere Chip-Taktraten. Ob diesbezüglich aus China exakt genug ausgeführte Tests kommen, um diesen Effekt genau herauszuarbeiten bzw. nachvollziehen zu können, bleibt allerdings abzuwarten. VideoCardz erwähnen dabei einen interessanten Zweitnutzen der GeForce RTX 5090D v2 für nVidia: Mittels der kleineren Speichermenge sinkt deren Wert für KI-Firmen – welche sich somit eher höherwertigeren Beschleuniger zuwenden müssen (ganz im Sinne nVidias). Für nVidia liegt im "Erfolg" der GeForce RTX 5090 bei KI-Firmen sicherlich auch die Erkenntnis, Consumer-Karten zukünftig nicht mehr mit zu viel VRAM auszustatten, um den Verkauf der eigenen Profi-Beschleuniger nicht zu beeinträchtigen.

WCCF Tech verweisen auf die nunmehr (zwischen AMD und Intel) ausgeglichenen Serverprozessoren-Verbreitungsanteile in der PassMark-Statistik (die dritte Grafik dieser Seite). Allerdings scheint da ein (doppelter) Schluckauf in den Daten des Jahres 2025 zu sein: Erstens einmal ist die aktuelle Grafik bei PassMark inzwischen schon wieder aktualisiert, zeigt im Gegensatz zur WCCF-Tech-Grafik noch keinen Gleichstand an. Und zweitens erscheinen die Zuwachsraten beider Grafiken als ziemlich unglaubwürdig, gerade wenn man sich den langjährigen Kurvenverlauf ansieht. So große Sprünge von 12,5% auf 36,8% innerhalb eines halben Jahres sollten in diesem Markt gar nicht möglich sein. Noch unwahrscheinlicher wird dies, wenn man einrechnet, dass es sich hierbei mitnichten um Marktanteile handelt, sondern um eine Verbreitungs-Statistik – welche also auch die Verkäufe früherer Jahre einschließt. PassMark kann schließlich keine aktuellen Verkäufe auswerten, sondern sieht nur die installierte Basis – und diese ändert sich nicht um gleich 24 Prozentpunkte innerhalb nur zweier Quartale.