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News des 23. September 2022

PC Games Hardware und WCCF Tech berichten über eine nVidia-Demonstration der GeForce RTX 4090 unter Cyberpunk 2077. Zum Einsatz kam hierbei RayTracing – allerdings noch nicht das extra "Overdrive"-Preset, welches es nur für "Ada Lovelace" geben soll. DLSS3 war hingegen mit von der Partie, allerdings gab es auch fps-Werte ganz ohne DLSS. An dieser Stelle haben WCCF Tech dann versucht, jene Benchmark-Sequenz mit einer GeForce RTX 3090 Ti nachzustellen. Dies ist natürlich vollkommen inperfekt, weil nicht auf demselben Testsystem passierend, eventuell mit einer leicht abweichenden Szene und seitens WCCF Tech auch "nur" mit einer werksübertakteten 3090Ti abgeleistet. Dennoch ergibt sich somit ein weiteres Puzzlesteinchen bei der Vorab-Einordnung der GeForce RTX 4090 Performance – diesesmal sogar unter RayTracing in einem nVidia-Showcase wie "Cyberpunk 2077":

Cyberpunk 2077 @ 1440p & RayTracing DLSS 2/3 ohne DLSS Performance-Gewinn
nVidia GeForce RTX 4090 FE 170 fps 60 fps +178% @ DLSS2/3
+62% ohne DLSS
MSI GeForce RTX 3090 Ti Suprim X 61 fps 37 fps
gemäß der Ausführungen von WCCF Tech; gemessen auf unterschiedlichen Systemen: GeForce RTX 4090 auf nVidia-Testsystem, GeForce RTX 3090 Ti von WCCF Tech

Und so gesehen sind die +62% nicht wirklich prall, selbst wenn es gegenüber einer GeForce RTX 3090 Ti FE (anstatt der MSI Suprim X) eher Richtung +66% sein sollten. Gegenüber einer GeForce RTX 3090 FE sollten es dann ca. +80% sein, was immer noch als etwas unterdurchschnittlich für einen RayTracing-Benchmark erscheint. Eigentlich sind unter RayTracing deutlichere Performance-Vorteile als unter regulären Rasterizer-Titeln zu erwarten. Allerdings zeigt dieses Performance-Ergebnis darauf hin, dass die derzeit zur Rasterizer-Performance (anhand der zur Vorstellung gezeigten nVidia-Benchmarks) angenommenen +50-60% zwischen GeForce RTX 3090 Ti und 4090 sehr wohl Realität werden können. Logischerweise sollte man der GeForce RTX 4090 allerdings die Chance lassen, diese Annahmen & Hochrechnungen noch zu wiederlegen – mittels der für Anfang Oktober angesetzten Launchreviews (leider immer noch unklar, ob 12. Oktober oder doch vielleicht früher).

Stichwort Launchreviews und dort Betrachtung der RayTracing-Performance: Eigentlich dachte man mal, dass man RayTracing schon mit dieser Ada/RDNA3-Generation als normalen Teil des Benchmark-Parcour behandeln könnte, keine Trennung mehr zwische Rasterizer- und RayTracing-Performance machen müsste. Die Spiele-Welt hat sich allerdings nicht so schnell in diese Richtung hin entwickelt, nach wie vor ist RayTracing keine absolute Normalität und nach wie vor kann RayTracing das Performance-Bild eines Spiels drastisch verändern. Zumindest gibt es derzeit nur noch selten Fälle eines übertriebenen "Showcase-Einsatzes", wo also die Spielentwickler möglichst viele spiegelnde Elemente integrierten – nur um RayTracing plastisch aufzeigen zu können. Doch auch ohne dieserart Fälle kostet RayTracing nach wie vor in den meisten Spielen deutlich mehr fps gegenüber dem erzielten Gewinn an Bildqualität (wenngleich konkrete Zahlen-Werte wie "fps" und subjektive Bildqualitäts-Eindrücke kaum direkt miteinander vergleichbar sind).

Im übertragenen Sinn steht RayTracing derzeit ähnlich dem Stand des früheren 8x Multisampling Anti-Aliasings gegenüber 4x MSAA da: Der Effekt zwischen 4x und 8x MSAA ist nachweisbar und vorteilhaft, aber der Bildqualitäts-Zugewinn steht keinem guten Verhältnis zum Performance-Nachteil. Und obwohl seinerzeit alle Grafikkarten durchaus 8x MSAA konnten, lief die Performance-Bewertung maßgeblich über 4x MSAA ab – weil 8x MSAA einfach wenig Sinn ergab, zudem je nach Grafikkarte auch sehr unterschiedliche Ergebnisse auswerfen konnte. Aktuell macht es für RayTracing genauso weiterhin Sinn, deren Performance-Messungen gesondert von den anderen Benchmarks zu betrachten. Noch scheint es demzufolge zu früh, die RayTracing-Performance in allgemeine Performance-Indizes zu übernehmen (sicherlich eine Zielsetzung für die Zukunft) – was allerdings natürlich aufgrund der Bedeutung der Technologie dazu herausfordert, derzeit extra RayTracing-Indizes zu bilden.

Die ComputerBase hat hierfür eine interessante Lösung gefunden, bei welcher die Performance-Werte eines Launchreviews in 3 Indizies überführt werden: Ein Rasterizer-Index, ein RayTracing-Index – und ein gemischter Index, wo für alle Spieletitel mit RayTracing-Feature dann selbiger Benchmark-Wert einfloß. Damit ist – im Rahmen von Hardwaretests & Launchreviews – ein guter, fliessender Übergang möglich (wobei andere Ideen und Ansätze genauso willkommen sind). Ein noch ungeklärter Punkt liegt allerdings im Umgang mit RayTracing-Titeln, wo der Performance-Verlust durch RayTracing in einem wirklich schlechten Verhältnis zum Bildqualitäts-Gewinn steht. Bis jetzt wurden solche Titel allesamt mit zur Beurteilung der RayTracing-Performance herangezogen. Dies sollte allerdings besser in Frage gestellt werden, denn in der Praxis würde man bei Frameraten-Sorgen in einem solchen Titel schlicht RayTracing deaktivieren. Mit der Zunahme an RayTracing-Spielen sollte man sich zukünftig vielleicht eher auf jene Titel mit sinnvollem RayTracing-Einsatz konzentrieren.

Die Twitterer Greymon55 und Kepler_L2 geben einen Ausblick auf die weiteren RDNA3-Grafikchips, nachdem AMD am kommenden 3. November sicherlich erst einmal nur "Navi 31" herausbringen (oder auch nur vorstellen) wird. So ergibt sich augenscheinlich die Release-Abfolge "N31 → N33 → N32", denn Navi 32 soll nicht mehr dieses Jahr erscheinen und Navi 33 kommt zur CES Anfang Januar 2023 oder im Desktop eventuell sogar leicht früher. Interessant dürften die Auswirkungen dieser AMD-Zeitpläne auf nVidia sein, denn speziell Navi 33 sollte eine entsprechende nVidia-Antwort erfordert: Denn Navi 33 geht bei (angeblich) nur 203mm² Chipfläche (unter TSMC N6) in Kosten- und somit Preisregionen, welche nVidia mit den offiziell vorgestellten Ada-Grafikchips keineswegs bedienen kann.

navi31 is in November, and since the mobile version of navi33 will debut at CES on January 4th, I think the desktop version of navi33 will be around the same time or earlier.
Quelle:  Greymon55 @ Twitter am 23. September 2022
 
N32 isn't coming this year. If you want more power just get a 3x 8-pin AIB card.
Quelle:  Kepler_L2 @ Twitter am 23. September 2022

Da derzeit die Pressmeldungen über eine (angeblich) offizielle Radeon RX 6000 Preissenkung regelrecht überhandnehmen, sei hiermit auf das bereits am 15. September gesagte hingewiesen: Es gibt keinerlei offizielle Listenpreis-Preissenkungen bei AMD. Vielmehr hat AMD nur mittels eines (inzwischen wieder aktualisierten) Blogposts auf die Situation der US-Straßenpreise hingewiesen. Alle von AMD hierbei notierten Preise stellen also keineswegs einen neuen Listenpreis-Stand dar – sondern nur das Preisbild beim US-Händler 'Newegg' zum bewußten Tagesdatum. Natürlich kann man darauf aufbauend Berichte über günstigere Grafikkarten-Preise erstellen, nur sollte man dabei nicht von einer "Listenpreis-Senkung" schreiben und sich zudem bezüglich der konkreten Straßenpreise besser auf hiesige Quellen stützen. Dort gibt es zwar grundlegend das gleiche Preisbild – jenes sieht allerdings wegen MwSt-Aufschlag und miesem Währungskurs rein optisch bei weitem nicht so gut aus.