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News des 24. Februar 2023

In einem kleinen Vorgriff auf die zum Montag zu erwartenden Launch-Reviews zu Ryzen 9 7900X3D & 7950X3D sind bei HD-Tecnologia die AMD-eigenen Benchmarks zum Ryzen 9 7950X3D aus dessen "Reviewers Guide" geleakt. Hierbei gibt sich AMD selber einen Performance-Vorteil des neuen Gaming-Spitzenmodells von +16% zum regulären Ryzen 9 7950X sowie um +6% zum Core i9-13900K. Aufgestellt wurden die Benchmarks jeweils unter FullHD mit durchschnittlichen Frameraten, wobei erstaunlich oft Spiele-Titel ohne bekanntem CPU-Hunger zum Einsatz gekommen sind. Sofern man sich hierzu auf stärker skalierende Settings und Spiele-Titel konzentrieren würde, wäre es zumindest denkbar, noch (etwas) größere Performance-Differenzen herauszuarbeiten.

Andererseits entsprechen die hiermit durch AMD höchstselbst angedeuten +10% Spiele-Performancedifferenz zwischen Core i9-13900K und regulärem Ryzen 9 7950X sehr wohl dem, was sich seinerzeit gemittelt durch die Launch-Reviews zum Raptor-Lake-Start ergeben hatte. Insofern sind deutlich größere Sprünge als mit AMDs eigener Performance-Angaben zum Ryzen 9 7950X3D doch wieder eher unwahrscheinlich. Damit würden die X3D-Prozessoren sich letztlich kaum vom Raptor-Lake-Spitzenmodell absetzen können, womit auch der dafür angesetzte Preispunkt wieder ins Spiel kommt. Auf diesem geringen AMD-Vorteil kann es auch gut und gerne passieren, dass der – erst in Monats-Frist anstehende – Ryzen 7 7800X3D sogar leicht unterhalb des Intel-Niveaus herauskommt, da bei diesem wie bekannt die Spitzen-Taktrate gesenkt werden musste bzw. nicht durch das zweite CCD hochgehalten werden kann. Zumindest zum Ryzen 7 7800X3D wird es dann natürlich einen Preispunkt geben, welcher klar unterhalb Intels Spitzen-Modellen liegt, darüber könnte sich dies dann wieder ausgleichen. Der fast totale Triumph, wie mit dem Ryzen 7 5800X3D erzielt, scheint sich hier allerdings nicht anzudeuten.

Zur weiteren Absatz-Befeuerung seiner Ryzen-7000-Prozessoren wird AMD laut Tom's Hardwarer in Zusammenarbeit mit diversen Einzelhändlern ab nächster Woche preisgesenkte AM5-Bundles aus Prozessor, Mainboard und Speicher anbieten. Hierbei sollen sich Preisvorteile von 75-125 Dollar ergeben, wobei AMD hierin augenscheinlich auch das parallel laufende aktuelle Ryzen-7000-Spielebundle einrechnet, welches gut und gerne die Hälfte dieses Preisvorteils ausmachen könnte. Bislang sind nur US-Händler bekannt, welche an dieser Aktion teilnehmen, offiziell soll jene allerdings weltweit laufen. Hier wird man sich überraschen lassen müssen, ob und in welcher Form davon etwas auf dem mitteleuropäischen Markt ankommt. Bislang erstreckt sich diese Aktion nur auf die regulären Ryzen-7000-Modelle, die X3D-Prozessoren werden nicht genannt – was sich natürlich auch noch ändern könnte, dies bleibt abzuwarten. Generell ist jede Rabatt-Aktion zu AM5-Systemen zu begrüßen, denn jene kranken nach wie vor den den vergleichsweise hohen Plattform-Kosten.

Die von Twitterer TechEpiphany ermittelten Grafikkarten-Absätze der Mindfactory für die 7. Woche 2023 zeigen an, dass die vorhergehenden Ergebnisse der 6. Woche eher nur einen Ausrutscher darstellten: Bei sehr ähnlicher Absatz-Menge ist der Umsatz wieder deutlich gestiegen, zu sehen perfekt an den wieder auf vorherigem Niveau angelangten Durchschnittspreisen. Der vorherige Trend zu Mainstream-Modellen ist damit schon wieder gebrochen, in der aktuellen Verkaufsstatistik sind mit GeForce RTX 4070 Ti auf Position 1 sowie GeForce RTX 4080 auf Position 3 zwei sehr hochpreisige Grafikkarten ganz vorn mit dabei. Augenscheinlich akzeptieren große Teile der Grafikkarten-Käufer die mit der neuen Generation angesetzten hohen Preislagen – bzw. orientieren sich auch an der Nachrichten-Lage, welche derzeit mitnichten eine substantielle Preissenkungen in der Zukunft erwarten läßt.

Grafikkarten-Verkäufe der Mindfactory im Jahr 2023
Absatz Anteile Umsatz Anteile ASPs
3. Woche 2023 3940 Stück 42,3%   57,2%   0,5% 2,92M € 37,5%   62,3%   0,2% 656€   807€   270€
4. Woche 2023 3750 Stück 40,8%   58,4%   0,8% 2,83M € 34,5%   65,3%   0,2% 639€   845€   210€
6. Woche 2023 3955 Stück 43,6%   56,1%   0,3% 2,48M € 39,5%   60,3%   0,2% 568€   673€   354€
7. Woche 2023 3975 Stück 43,0%   56,2%   0,8% 2,88M € 35,6%   64,1%   0,3% 600€   825€   270€
alle Daten basierend auf den Erhebungen von @TechEpiphany auf Twitter; Wochenkonvention: Sonntag zu Samstag

Logischerweise kann die Mindfactory immer nur einen Ausschnitt aus dem Verkaufsgeschehen im deutschen Retail-Segment liefern, welches dann auch nur einen gewissen Teilbetrag des weltweiten Retail-Handels darstellt und dies dann nur einen Teil des insgesamten Grafikkarten-Absatzes (welcher zudem noch über Hersteller von Komplett-PCs sowie Systemintegratoren fließt). Damit sind die Mindfactory-Zahlen natürlich kein Hinweis auf das weltweite Marktgeschehen, weil im deutschen Retail-Segment ein ganz anderer Käuferkreis angesprochen wird als im weltweiten Grafikkarten-Geschäft. Allerdings wird gern auch bezweifelt, dass die Mindfactory-Zahlen selbst für das rein deutschen Retail-Geschäft maßgeblich sein können. Wirklich sicher bestätigen oder entkräften läßt sich dies nicht, belastbare Zahlen für das gesamte deutsche Retail-Geschäft gibt es nun einmal nicht. Aber zumindest zeigt die zuletzt sehr gleichförmige Absatz-Zahl bei der Mindfactory mit ihrer geringen Schwankungsbreite darauf hin, dass diese hiermit genommene Stichprobe ausreichend groß ist, um eine gewisse Belastbarkeit (und damit Aussagekraft) zu erreichen.