Launch-Analyse AMD Ryzen 7 5800X3D

Sonntag, 17. April 2022
 / von Leonidas
 

AMD hat die Hardware-Gemeinde etwas warten lassen, nun aber ist er da: Der Ryzen 7 5800X3D mit zusätzlichem 3D V-Cache. Als einziges Consumer-Produkt mit diesem Extra-Cache übernimmt der Ryzen 7 5800X3D daneben auch die Rolle eines letzten Halali der AM4-Plattform, welche im Zuge des zum Jahresende anstehenden Zen-4-Launchs durch die AM5-Plattform abgelöst werden wird. Doch die Technik des 3D V-Caches wird AMD sicherlich mit zu nachfolgenden Ryzen-Prozessoren übernehmen, da jene im Spiele-Bereich augenscheinlich einiges ausrichten kann – die meisten Testberichte zum Ryzen 7 5800X3D endeten mit wohlwollenden bis überschwenglichen Bewertungen. Was jene Testberichte an Zahlen & Daten zu Anwendungs-Performance, Spiele-Performance und Stromverbrauch zu sagen hatten, soll mit dieser Launch-Analyse zusammengeführt und ausgewertet werden.

Beim Ryzen 7 5800X3D handelt es sich technisch schlicht um einen regulären Ryzen 7 5800X mit einem aufgesetztem weiteren Chip, welcher dann 64 MB Level3-Cache in SRAM-Bauart enthält (ganz wie der regulär im Prozessor befindliche Level3-Cache). Das extra Cache-Die (4,7 Mrd. Transistoren auf 41mm² Chipfläche unter TSMCs 7nm-Fertigung) wird dabei schlicht auf das CCD des Ryzen 7 5800X (81mm²) oben drauf gesetzt. Damit die Bauhöhe nicht größer wird und zudem die Verbindung zwischen Cache-Die und CCD nicht zu lang (und damit stromfressender) ausfällt, wird hierzu das CCD des Ryzen 7 5800X abgeschliffen – so, dass der Prozessor mit extra Cache-Die am Ende die exakt selbe Bauhöhe erreicht und unter denselben Heatspreader passt. Was sich dem Prinzip nach recht simpel anhört, ist erst mit neuester Packaging-Technologie möglich, weisst jedoch auch den Weg in die Zukunft der "3D-Chips" – jener Chips, welche aufeinander gestapelt werden.

Der originale Ryzen 7 5800X kommt wie bekannt mit 32 Megabyte Level3-Cache daher, mittels des extra Cache-Chips wird selbiger auf 96 MB erweitert. Der zusätzliche 3D V-Cache wird dabei vom Prozessor exakt so der reguläre verbaute Level3-Cache angesprochen, einzig die Cache-Latenz steigt um 2-3ns. Allerdings hat AMD den somit entstandenen "Ryzen 7 5800X3D" aus dem Grund der Einhaltung der Temperatur-Grenzwerte etwas niedriger takten müssen (bzw. setzt etwas weniger CPU-Spannung an, was keine höheren Taktraten zuläßt): Der originale Ryzen 7 5800X tritt mit 3.8/4.7 GHz an, der Ryzen 7 5800X3D hingegen mit nur 3.4/4.5 GHz – ein Abschlag von 400 bzw. 200 MHz. Unter Spielen wird dies problemlos vom 3D V-Cache übertüncht, doch unter Anwendungs-Benchmarks kann man diese Differenz sehen – dort kommt der Ryzen 7 5800X3D je nach konkretem Benchmark minimal schlechter (gegenüber dem originalen Ryzen 7 5800X) heraus.

Ansonsten beinhaltet der Ryzen 7 5800X3D zu 100% bekannte Zen-3-Technik, behält dieselbe Sockel-, Mainboard- und Speicher-Kompatibilität und eignet sich somit perfekt zu einem (späten) Ersatz früherer Ryzen-Prozessoren auf der AM4-Plattform. Offiziell ist der Ryzen 7 5800X3D kompatibel mit Mainboards der AMD-Chipsätze B450, X470, A520, B550 und X570 – wobei wahrscheinlich in jedem Fall ein vorheriges BIOS-Update für diesen später erschienenen Prozessor vonnöten sein dürfte. Bei anderen Mainboard-Chipsätzen der AM4-Plattform ist es den Mainboard-Herstellern dann seitens AMD freigestellt, den Support für den Ryzen 7 5800X3D in Eigenverantwortung (mittels BIOS-Update) zu leisten – ergo könnte dies bei einigen B550- und X370-Platinen durchaus sogar passieren.

Mit 449 Dollar setzt AMD den Ryzen 7 5800X3D auf exakt demselben Listenpreis wie den originalen Ryzen 7 5800X fest. Allerdings ist letztgenannter Prozessor inzwischen zu deutlich günstigeren Preisen im Einzelhandel verfügbar, notiert dort bei ab 319 Euro. Der Ryzen 7 5800X3D dürfte hingegen anfänglich tatsächlich zum Listenpreis erhältlich sein – was derzeit jedoch alles zwischen 450-500 Euro bedeuten kann. Die direkte Umrechnung des US-Listenpreises bei derzeit schwachem Dollar/Euro-Kurs ergibt das höhere Ende – allerdings hat AMD Deutschland die Tendenz, die US-Listenpreise unabhängig des konkreten Wechselkurses 1:1 in Euro widerzuspiegeln. So oder so dürfte sich bei 450-500 Euro nicht jeder CPU-Käufer angesprochen fühlen, fehlt AMD an dieser Stelle durchaus ein kleineres Modell von "Zen 3D".

Zen 3 Abst. Kerne Takt L2+L3 iGPU TDP/PPT Liste Straße Release
Ryzen 9 5950X Vermeer 16C/32T 3.4/4.9 GHz 8+64 MB ohne 105/142W $799 ab 539€ 5. Nov. 2020
Ryzen 9 5900X Vermeer 12C/24T 3.7/4.8 GHz 6+64 MB ohne 105/142W $549 ab 409€ 5. Nov. 2020
Ryzen 9 5900 Vermeer 12C/24T 3.0/4.7 GHz 6+64 MB ohne 65/88W rein OEM 12. Jan. 2021
Ryzen 7 5800X3D Vermeer-X 8C/16T 3.4/4.5 GHz 4+96 MB ohne 105/142W $449 ? 20. Apr. 2022
Ryzen 7 5800X Vermeer 8C/16T 3.8/4.7 GHz 4+32 MB ohne 105/142W $449 ab 319€ 5. Nov. 2020
Ryzen 7 5800 Vermeer 8C/16T 3.4/4.6 GHz 4+32 MB ohne 65/88W rein OEM 12. Jan. 2021
Ryzen 7 5700X Vermeer 8C/16T 3.4/4.6 GHz 4+32 MB ohne 65/88W $299 ab 298€ 4. Apr. 2022
Ryzen 7 5700G Cezanne 8C/16T 3.8/4.6 GHz 4+16 MB Vega 8 65/88W $359 ab 288€ 13.4.21 / 5.8.21
Ryzen 5 5600X Vermeer 6C/12T 3.7/4.6 GHz 3+32 MB ohne 65/88W $299 ab 219€ 5. Nov.2020
Ryzen 5 5600G Cezanne 6C/12T 3.9/4.4 GHz 3+16 MB Vega 7 65/88W $259 ab 199€ 13.4.21 / 5.8.21
Ryzen 5 5600 Vermeer 6C/12T 3.5/4.4 GHz 3+32 MB ohne 65/88W $199 ab 199€ 4. Apr. 2022
Ryzen 5 5500 Cezanne 6C/12T 3.6/4.2 GHz 3+16 MB deaktiviert 65/88W $159 ab 163€ 4. Apr. 2022
Ryzen 3 5300G Cezanne 4C/8T 4.0/4.2 GHz 2+8 MB Vega 6 65/88W rein OEM 13. April 2021

Mittels dieser Launch-Analyse zum Ryzen 7 5800X3D läßt sich gleichzeitig auch eine Betrachtung des ab Anfang April erhältlichen Core i9-12900KS abhandeln. Jenes Intel-Sondermodell setzt schlicht noch ein paar Megahertz sowie ein höheres PL1-Limit auf den bekannten Core i9-12900K/KF oben drauf, der Performance-Effekt des ganzen liegt üblicherweise im Rahmen weniger Prozentpunkte. Dafür will Intel mit 739 Dollar einen deutlich hochgesetzten Listenpreis sehen. Es handelt sich beim Core i9-12900KS somit um ein typisches Top-End-Produkt (ähnlich wie bei der GeForce RTX 3090 Ti), wo die wenigen erzielten Mehrpunkte an Performance dann sprichwörtlich in Gold aufgewogen werden müssen. Aber natürlich setzt der Core i9-12900KS – taktisch clever noch vor dem Ryzen 7 5800X3D herausgebracht – auch die Meßlatte für AMD höher, gerade beim Angriff des Ryzen 7 5800X3D auf die Gaming-Performance.

ADL Kerne P-Takt E-Takt L2+L3 iGPU PBP/MTP Liste Straße Release
Core i9-12900KS 8C+8c/24T 3.4/5.5 GHz 2.5/4.0 GHz 14+30 MB UHD770 150/241W $739 ab 798€ 5. Apr. 2022
Core i9-12900K 8C+8c/24T 3.2/5.2 GHz 2.4/3.9 GHz 14+30 MB UHD770 125/241W $589 ab 584€ 4. Nov. 2021
Core i9-12900KF 8C+8c/24T 3.2/5.2 GHz 2.4/3.9 GHz 14+30 MB deaktiviert 125/241W $564 ab 558€ 4. Nov. 2021
Core i9-12900 8C+8c/24T 2.4/5.1 GHz 1.8/3.8 GHz 14+30 MB UHD770 65/202W $489 ab 531€ 4. Jan. 2022
Core i9-12900F 8C+8c/24T 2.4/5.1 GHz 1.8/3.8 GHz 14+30 MB deaktiviert 65/202W $464 ab 499€ 4. Jan. 2022
Core i7-12700K 8C+4c/20T 3.6/5.0 GHz 2.7/3.8 GHz 12+25 MB UHD770 125/190W $409 ab 398€ 4. Nov. 2021
Core i7-12700KF 8C+4c/20T 3.6/5.0 GHz 2.7/3.8 GHz 12+25 MB deaktiviert 125/190W $384 ab 379€ 4. Nov. 2021
Core i7-12700 8C+4c/20T 2.1/4.9 GHz 1.6/3.8 GHz 12+25 MB UHD770 65/180W $339 ab 347€ 4. Jan. 2022
Core i7-12700F 8C+4c/20T 2.1/4.9 GHz 1.6/3.8 GHz 12+25 MB deaktiviert 65/180W $314 ab 330€ 4. Jan. 2022
Core i5-12600K 6C+4c/16T 3.7/4.9 GHz 2.8/3.6 GHz 9.5+20 MB UHD770 125/150W $289 ab 290€ 4. Nov. 2021
Core i5-12600KF 6C+4c/16T 3.7/4.9 GHz 2.8/3.6 GHz 9.5+20 MB deaktiviert 125/150W $264 ab 269€ 4. Nov. 2021
Core i5-12600 6C+0c/12T 3.3/4.8 GHz ohne 7.5+18 MB UHD770 65/117W $223 ab 239€ 4. Jan. 2022
Core i5-12500 6C+0c/12T 3.0/4.6 GHz ohne 7.5+18 MB UHD730 65/117W $202 ab 206€ 4. Jan. 2022
Core i5-12400 6C+0c/12T 2.5/4.4 GHz ohne 7.5+18 MB UHD730 65/117W $192 ab 185€ 4. Jan. 2022
Core i5-12400F 6C+0c/12T 2.5/4.4 GHz ohne 7.5+18 MB deaktiviert 65/117W $167 ab 177€ 4. Jan. 2022
Core i3-12300 4C+0c/8T 3.5/4.4 ohne 5+12 MB UHD730 60/89W $143 ab 159€ 4. Jan. 2022
Core i3-12100 4C+0c/8T 3.3/4.3 GHz ohne 5+12 MB UHD730 60/89W $122 ab 130€ 4. Jan. 2022
Core i3-12100F 4C+0c/8T 3.3/4.3 GHz ohne 5+12 MB deaktiviert 58/89W $97 ab 94€ 4. Jan. 2022

Wie schon gesagt treten Ryzen 7 5800X sowie 5800X3D zwar zum selben Listenpreis an, sind jedoch zu deutlich voneinander abweichenden Straßenpreisen zu erwarten. Genauso liegen auch die anderen Ryzen-5000-Prozessoren im Einzelhandel inzwischen deutlich unterhalb ihrer Listenpreise – während davon abweichend die Intel-Prozessoren zumeist einen Straßenpreis in der Nähe des jeweiligen Listenpreises tragen. Aufgrund dieses substantiellen Unterschieds zwischen AMD- und Intel-Prozessoren verbietet sich jede Preis/Leistungs-Betrachtung auf Basis der Listenpreise und funktioniert nur eine Preis/Leistungs-Betrachtung zum jeweiligen Straßenpreis (hier zum Stand des 17. April 2022). Wie üblich im Bereich dieser Spitzen-Prozessoren, wurden die K- und KF-Modelle von Intel als "ein" Modell behandelt und der jeweils günstigste gefundene Preis hierzu notiert.

AMD Zen 3 Straße Intel Alder Lake
    798-830€ Core i9-12900KS     ADL, 8C+8c/24T, 3.4/5.5 GHz, 241W, $739
    558-590€ Core i9-12900K/KF     ADL, 8C+8c/24T, 3.2/5.2 GHz, 241W, $589/564
Zen 3, 16C/32T, 3.4/4.9 GHz, 142W, $799     Ryzen 9 5950X 539-580€    
Zen 3D, 8C/16T, 3.4/4.5 GHz, 142W, $449     Ryzen 7 5800X3D ca. 450-500€    
Zen 3, 12C/24T, 3.7/4.8 GHz, 142W, $549     Ryzen 9 5900X 409-430€    
    379-410€ Core i7-12700K/KF     ADL, 8C+4c/20T, 3.6/5.0 GHz, 190W, $409/384
Zen 3, 8C/16T, 3.8/4.7 GHz, 142W, $449     Ryzen 7 5800X 319-340€    
    269-300€ Core i5-12600K/KF     ADL, 6C+4c/16T, 3.7/4.9 GHz, 150W, $289/264
Zen 3, 6C/12T, 3.7/4.6 GHz, 88W, $299     Ryzen 5 5600X 219-240€    
Straßenpreise gemäß dem Geizhals-Preisvergleich für lieferbare Angebote vom 17. April 2022 (egal ob boxed oder tray, K oder KF)

Der Ryzen 7 5800X3D ist von den vielen Launchreviews primär in Richtung seiner Gaming-Performance vermessen worden, etwas anderes wäre angesichts der minimalen Differenz im Feld der Anwendungs-Performance auch nicht zweckmäßig. Deswegen konzentriert sich diese Launch-Analyse auch primär genau in diese Richtung der Gaming-Performance. Trotz gegenüber dem Alder-Lake-Launch klar geringerer Anzahl an Launchreviews gab es hierzu eine vernünftige Auswahl an benutzbaren Gaming-Benchmarks – sprich Benchmarks, wo die erreichbaren Performance-Unterschiede auch wirklich aufgezeigt wurden. Mit Benchmarks unter höheren Auflösungen und ohne Minimum-Framerate ist hingegen kaum ein Blumentopf zu gewinnen – womit sich diese Launch-Analyse auf jene Testberichte konzentriert, wo ernsthafte Performance-Unterschiede bzw. eine ordentliche Performance-Skalierung herausgearbeitet werden konnten.

Dabei gelten dennoch die Grundsätze: Erstens soll mittels der Launch-Analyse kein eigenes Performance-Bild aufgestellt werden – sondern das wiedergegeben werden, was die Launchreviews im Mittel gezeigt haben. Und zweitens muß man dafür nehmen, was an Benchmarks vorhanden ist. Herummäkeln bzw. Tests aussortieren kann man nur dann, wenn Benchmarks im Übermaß vorhanden sind – was hierfür jedoch noch nicht zutrifft. Dies bezieht sich darauf, welche Auflösung & Framerate im Einsatz war sowie mit welchem Speicher bzw. Speichertaktung verglichen wird. Diesbezüglich hat mehr oder weniger jeder Testbericht ein klein wenig etwas anders gemacht – so dass hoffentlich im großen Schnitt der Ergebnisse etwas sinniges herauskommt. Sich diesbezüglich auf eine einzige Methode festzulegen (beispielsweise 720p, 1% low auf DDR4 vs DDR5) würde jedoch bedeuten, die vorhandenen Meßwerte maßgeblich auszusieben – um nachfolgend zu wenige Werte für einen aussagekräftigen Durchschnitt zu haben. Wie gesagt: Man arbeitet mit dem, was vorhanden ist.

AMD-System Intel-System Windows Gaming-fps
ComputerBase DDR4/3200 CL14 DDR5/4800 CL38 Windows 11 720p, Frametimes
GameStar DDR4/3800 DDR4/3800 Windows 10 1080p, 99th Percentile
Golem DDR4/3200 CL14 DDR4/3200 CL14 Win10 vs Win11 720p, P1%-Fps
KitGuru DDR4/3600 CL16 DDR5/5200 CL36 Windows 11 1080p, 1% Low FPS
Le Comptoir du Hardware DDR4/3200 CL14 DDR5/4800 CL30 Windows 11 1080p, 1er centile
PC Games Hardware DDR4/3200 DDR5/4400 Windows 10 664p-720p
PurePC DDR4/3600 CL18 DDR4/3600 CL18 Windows 10 1080p, minimum fps
Quasarzone DDR4/3200 CL22 DDR5/4800 CL40 Windows 11 1080p, 1% Low Framerate
SweClockers DDR4/3600 CL16 DDR5/6000 CL40 Windows 11 Test 1: 720p, 99th perc. – Test 2: 720p, avg fps
TechPowerUp DDR4/3600 CL16 DDR5/6000 CL36 Windows 11 720p, average fps
TechSpot DDR4/3200 CL14 DDR4/3200 CL14 Windows 11 1080p, 1% Lows
Tom's Hardware DDR4/3200 CL14 DDR4/3200 CL14 Windows 11 1080p, 99th Percentile FPS
Tweakers DDR4/3200 CL16 DDR4/4800 CL36 Windows 11 1080p "Medium", 99p

ComputerBase und SweClockers haben dabei jeweils zwei Runden an Spiele-Tests aufzubieten: Einmal mit dem jeweils standardmäßigen Parcour an Testspielen – und einmal mit einem komplett abweichenden Parcour an neueren, mehr CPU-hungrigen Testspielen. Leider wurden für den zweiten Parcours jeweils nur einige Prozessoren getestet, womit die Benchmark-Werte des ersten Parcous weiterhin ihre Wichtigkeit haben (und nachfolgend notiert sowie weiterbenutzt wurden). Hochinteressant sind die herauskommenden Ergebnisse im Vergleich erster zu zweiter Parcour: Bei der ComputerBase zeigen sich im zweiten, moderneren Parcour die Alder-Lake-Prozessoren stark verbessert – während bei SweClockers das genau umgekehrte Ergebnis eintritt. Generell gilt für alle nachfolgenden Spiele-Benchmarks, dass die Ergebnis-Variation eigentlich zu hoch ist, man bei selektiver Auswahl der benutzten Testberichte den einen oder anderen Prozessor problemlos "gewinnen lassen könnte". Deswegen wurden schlicht alle Testberichte ausgewertet, deren Spiele-Benchmarks als qualitativ wie quantitativ ausreichend erschienen.

Speziell zur Frage von DDR4 oder DDR5 auf Alder Lake wäre noch zu erwähnen, dass sich diesbezüglich kein wirklich einheitliches Performance-Bild einstellen will: Hier und da gibt es immer mal wieder Tests, wo ein klarer Vorteil von DDR5-Speicher auf Alder Lake herauskommt – beispielsweise haben Golem den Core i9-12900K zwischen diesen beiden Speichersorten mit +7% im Spiele-Einsatz vermessen. Doch andere Testresultate zeigen gern auch einmal in ganz andere Richtungen: Die beste Alder-Lake-Performance erbringt ganz klar der Testbericht von PurePC – mit DDR4-Speicher bei Alder Lake. Auch den meisten anderen Testberichten ist beim Blick auf die reinen Ergebnisse nicht sofort anzusehen, ob hier DDR4 oder DDR5 bei Alder Lake im Einsatz war. Insofern läßt sich derzeit nicht mit Gewißheit entscheiden, ob Alder Lake durch die Verwendung von DDR4-Speicher tatsächlich in seinem Potential (etwas) limitiert wird. Im Feld der ausgewerteten Launchreviews liefen 6 mit DDR4-Speicher, die anderen 7 mit DDR5-Speicher.