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News des 25. Juli 2022

Grafikkarten-Hersteller Sapphire bietet nunmehr die Radeon RX 6500 XT auch mit 8 GB Grafikkartenspeicher an – und erfüllt damit eine "alte" Forderung, welche jene Karte seit ihrem Launch begleitet hat. Denn nicht nur sind die originalen 4 GB VRAM heutzutage nicht mehr zeitgemäß, zudem ist die Radeon RX 6500 XT wegen der arg schwachen Anbindung mit nur 4 Lanes PCI Express 4.0 auch (eigentlich) auf möglichst viel VRAM angewiesen, um den PCI-Express-Bus nicht zu sehr zu belasten. Die 8-GB-Variante löst damit wenigstens eines der Hauptprobleme der Karte und macht aus der Radeon RX 6500 XT ein deutlich besseres Angebot – zumindest sofern der Mehrpreis dieser Sapphire-Karte nicht zu hoch ausfällt. Jene tritt neben der verdoppelten Speicherbestückung auch mit einem kleinem Taktraten-Plus von 40 MHz mehr Boosttakt sowie einer von 107 auf 130 Watt hochgesetzten TDP an.

5500 XT 4GB 5500 XT 8GB 6500 XT 4GB 6500 XT 8GB
Chip-Basis AMD Navi 14 AMD Navi 24 XT
Hardware 2 Raster-Engines, 22 Shader-Cluster (1408 FP32-Einheiten), 128 Bit GDDR6-Interface 1 Raster-Engine, 16 Shader-Cluster (1024 FP32-Einheiten), 16 MB "Infinity Cache", 64 Bit GDDR6-Interface
Rohleistungen 4,8 TFlops & 224 GB/sec 5,3 TFlops & 144 GB/sec
PCI Express PCIe 4.0 x8 PCIe 4.0 x4
Speicherausbau 4 GB GDDR6 8 GB GDDR6 4 GB GDDR6 8 GB GDDR6
FHD Perf.Index 610% 660% 590% geschätzt ~640-660%
Release 12. Dezember 2019 19. Januar 2022 Juli 2022

Letzteres muß allerdings nicht viel bedeuten: In aller Regel reizen Radeon RX 6500 XT Karten ihre TDP nicht ganz aus und mittels Mehrtakt bzw. Übertaktung kommt man auch nicht besonders weit. Besseres als 1-2% Mehrperformance ist von diesem Mehrtakt bzw. höherer TDP somit nicht zu erwarten. Der Mehrspeicher dürfte hingegen deutlich ins Kontor schlagen, heutzutage reagieren schon so einige Spiele ziemlich gallig auf nur 4 GB VRAM bzw. strafen entsprechende Grafikkarten mit geringerer Performance ab. Bei der Radeon RX 5500 XT maß man seinerzeit um die 8% Differenz zwischen diesen Speichermengen aus – und dies war Ende 2019, gleichfalls war PCI Express bei dieser Karte noch nicht so arg abgespeckt wie nun bei der Radeon RX 6500 XT. Wenn man eine ähnliche Performance-Differenz wie seinerzeit bei der Radeon RX 5500 XT annehmen wollte, dürfte sich die Radeon RX 6500 XT im FullHD Performance-Index auf (geschätzt) ~640-660% einfinden.

Bezeichnend daneben, dass diese lange geforderte Speicherbestückung der Radeon RX 6500 XT nunmehr doch möglich ist: Denn zum Launchzeitpunkt hatte AMD jene noch mit vielen Worten verteidigt. Aber im Endeffekt wurde die Radeon RX 6500 XT auch zu einer Zeit konzipiert und herausgebracht, wo den Herstellern jede Grafikkarten-Lieferung (mit hoher Preisübertreibung) aus den Händen gerissen wurde. Da musste AMD nicht mehr bieten, als zwingend notwendig – und so wurde die Radeon RX 6500 XT original mit nur 4 GB VRAM aufgelegt. Nur ein halbes Jahr später hat sich der Grafikkarten-Markt komplett gedreht und die Hersteller müssen sehen, so schnell wie möglich die Chips der bald alten Chip-Generation loszuwerden, ehe die neue Chip-Generation jene entwertet. Und plötzlich geht dann auch eine Radeon RX 6500 XT mit 8 GB VRAM – welche mit einiger Sicherheit sogar günstiger angeboten werden dürfte als vor einem halb Jahr die Original-Variante in den Markt kam (Launch-Preise von 290-400 Euro).

Twitterer Harukaze5719 weist auf hochinteressante Aussagen zur GeForce RTX 40 Serie im chinesischen Chiphell-Forum hin. Die Übersetzung ist nicht ganz einfach, einzelne Sachen sind nur nach einer extra Erklärung verständlich ("National Day" = chinesischer Nationalfeiertag am 1. Oktober, "Swordsman" = nVidia-Boss Jensen Huang). Zudem kann natürlich nicht beschworen werden, ob dies alles vollständig korrekt ist. Es sieht aber nach Informationen aus Industrie-Kreisen aus, könnte somit also eine vergleichsweise akkurate Wasserstands-Meldung zum RTX40-Projekt von nVidia abgeben. Kernpunkt ist, dass es dieses Jahr nur eine einzelne RTX40-Grafikkarte geben soll – sprich, dass augenscheinlich GeForce RTX 4080 und 4070 sich tatsächlich auf das Jahr 2023 verschieben. Dies wird auch nachfolgend von Twitterer Greymon55 (nochmals) bestätigt.

– This year, NV will only give the last RTX 40 model. The current market model is unknown. It is estimated that it will be available after the National Day.
– This 450W TGP is very spiritual, the hardware design supports up to 600W, and the AIC can open 450W or 600W
– If you develop to 600W, it will be marked on the box, but NV said that this 600W has no bird use for the default boost frequency (will not give you a higher default boost CLK), it will only reduce the chance of hitting the wall, and the performance may be better than 450 good
– The swordsman hopes that AIC will pick up more and more goods. It is best to scour all AIC's property to pick up the goods. There is no earlier rumor that the 30 series will not pick up the goods.
– Maybe the MSRP of this RTX 40 will be lower than the 3090Ti.

Quelle:  Chiphell-Forum am 25. Juli 2022, (inperfekt) maschinell übersetzt durch Google Translate
 
Yes, only the AD102, and only one model.
Quelle:  Greymon55 @ Twitter am 25. Juli 2022

Augenscheinlicher Grund dieser Verzögerung dürften die Lagerbestände an Ampere-Beschleunigern sein, welche noch bei Grafikkarten-Herstellern und in der Vertriebskette vorhanden sind – und deren Abbau schlicht Monate dauern wird, gerade nach der hochgezogenen Fertigung über das Jahr 2021 hinweg sowie noch zum Jahresbeginn 2022. Zwar dürfte derzeit schon ein Fertigung-Stopp von GeForce RTX 30 Modellen (des höheren Performance-Segments) gelten, aber die Durchlaufzeiten von Fertigungsbeginn bis zum Erreichen des Einzelhandels liegen sicherlich bei mehreren Monaten – gleichsam einem großen Container-Schiff, welches selbst nach totalem Maschinen-Stopp erst nach einigen Kilometern zum Stillstand kommt. nVidia bringt somit zwar wohl weiterhin die GeForce RTX 4090 noch dieses Jahr heraus, möglicherweise weil die Planungen hierfür schon zu weit fortgeschritten waren – aber der Rest des RTX40-Portfolios wird augenscheinlich um ein paar Monate verzögert.

Der Rest der Aussagen dreht sich primär um die Stromverbrauchs-Klasse der GeForce RTX 4090: Das grundsätzliche Kartendesign kann wohl deutlich mehr, bis zu 600 Watt – was sich auch mit früheren Aussagen seitens 'Kopite7kimi' deckt. nVidia bleibt selber jedoch bei den einmal festgesetzten 450 Watt, läßt hingegen den Grafikkarten-Herstellern ("AIC") freie Hand, bis zu 600 Watt zu gehen. Dies bedeutet, dass werksübertaktete Ausführungen zur GeForce RTX 4090 deutlich leistungsstärker (und stromfressender) als die default-Variante sein können. Die Grafikkarten-Hersteller dürften somit indirekt auch die Rolle des Beta-Testers für nVidia spielen, inwiefern solcherart hohe Wattagen überhaupt noch marktfähig sind. Terminlich wird wiederum der Oktober 2022 als Marktstart für die GeForce RTX 4090 genannt, was sich mit kürzlichen Angaben deckt.