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News des 25. Juli 2025

Der kürzliche Artikel zur Performance der kleineren Arrow-Lake-Modelle zeichnet ein recht freundliches Bild von deren Performancegewinn, wenngleich die Marktsituation für diese Prozessoren (wegen erstklassiger Straßenpreise zur Vorgänger-Generation) weiterhin schwierig ist. Eine andere Darstellungsform dieser Ergebnisse zeigt es vielleicht nochmals besser auf, was Intel bei "Arrow Lake" in der Breite des Produktportfolios an Mehrperformance erreicht hat: Hierzu werden die aufgestellten Werte dazu genutzt, die Performance-Differenz zum Core i5-14400 bzw. Core Ultra 5 225 aufzuzeigen. Gegenüber Core i5-1400K bzw. Core Ultra 5 245K ist dies direkt möglich, gegenüber den jeweils beiden höherwertigeren K-Modelle nur mittels einer Interpolation basierend auf den Ergebnissen eines früheren Artikels erreichbar. Letzteres mag in der Höhe ungenau sein (ob sich die Performance-Skalierungen beider Artikel gleichen, ist logischerweise ungewiß), aber da die Tendenzen absolut eindeutig sind, ist dies wohl verschmerzbar. Denn die eigentliche Erkenntnis hieraus ist überdeutlich zu sehen: Die kleineren Modelle von Arrow Lake rücken der Leistungsspitze sehr viel näher, als dies beim Raptor Lake Refresh vorher der Fall war.

Intel Raptor Lake Refresh Intel Arrow Lake
Anwend. Spiele Differenz zu 14400 Anwend. Spiele Differenz zu 225
Core i9-14900K ~129% ~114% –53% bzw. –31% Core Ultra 9 285K ~138% ~110% –46% bzw. –16%
Core i7-14700K ~118% ~112% –49% bzw. –30% Core Ultra 7 265K ~124% ~106% –40% bzw. –14%
Core i5-14600K 95,2% 104,3% –37% bzw. –25% Core Ultra 5 245K 100% 100% –25% bzw. –8%
Core i5-14400 59,9% 78,3% Core Ultra 5 225 74,9% 91,8%
Werte von 14400, 14600K, 225 & 245K aus dem Bericht zur Performance der kleinen ARL-Modelle, Werte von 14700K, 14900K, 265K & 285K rein interpoliert auf Basis der Neubetrachtung der ARL-Performance

Diese Tendenz ergibt sich sowohl bei der Anwendungs- als auch der Spiele-Performance, ist aber bei letzterer besonders bemerkbar. Wo der Core i5-14400 im Spiele-Einsatz gegenüber dem Core i7-14700K noch auf –30% Performance verzichten musste, lautet derselbe Differenz-Wert zwischen Core Ultra 5 225 und Core Ultra 7 265K dann nur noch auf –14%. Im Bereich der Core i5 bzw. Core Ultra 5 Prozessoren ist es sogar noch viel markanter: Dem jeweils kleinsten Modell fehlt zum Core i5-14600K immerhin noch –25%, zum Core Ultra 5 245K hingegen nur –8%. Sicherlich ist dieses Resultat zu geringen Teilen auch dadurch erreicht, dass die Spitzen-Modelle von Arrow Lake nicht ganz die Spiele-Performance vom Raptor Lake Refresh erreichen. Der größere Teil des Effekts geht aber das Konto eines erstklassigen Performance-Zugewinns der kleineren Arrow-Lake-Modelle – auch und gerade bei der Spiele-Performance. Eigentlich hat Intel hier überaus würdige Nachfolger von Core i5-12400, -13400 und -14400 aufgelegt – welche derzeit dennoch vom Markt verschmäht werden wegen der faktischen Ramschpreise zu den Altmodellen und natürlich auch wegen des unterirdischen Rufes, welche sich die ganze Arrow-Lake-Generation über ihre K/KF-Modelle "erarbeitet" hat.

WCCF Tech führen Intels Pläne zur Wiedereinführung von HyperThreading (SMT) genauer aus, nachdem dies gestern nur angeschnitten wurde und zugleich unserseits hierzu eine falsche Architektur-Angabe notiert wurde (inzwischen korrigiert). Danach ist momentan "Granite Rapids" in den Markt gekommen, steht als nächstes "Diamond Rapids" an – letzteres dann ohne HyperThreading. Die erste Intel-Generation mit der Rückkehr von SMT wird dann "Coral Rapids" in den Jahren 2028/29 sein, sprich da liegt doch noch einiges an Zeit dazwischen. Dies geht dann auch schon in den Zeitraum hinein, wo Intel im Consumer-Segment die unterschiedlichen Kern-Architekturen aufgeben will – ohne dass aber klar wäre, ob sich dies irgendwie verbinden läßt. Sowohl ist es also möglich, dass die einheitliche Kern-Architektur mit HyperThreading erscheint, als auch ist denkbar, dass dies weiterhin auf das Server-Segment beschränkt bleibt und dort nur bei einer Weiterentwicklung der dortigen P-Kerne eingesetzt wird. Diesbezüglich muß man sich schlicht überraschen lassen, was aber eben alles auch eine Sache erst für das Ende der Dekade ist – und somit keine kurz- wie mittelfristige Linderung für Intel bringen kann.

    Genauere Pläne von Intel zur Wiedereinführung von HyperThreading, gemäß WCCF Tech

  • Diamond Rapids P-Core CPUs with up to 256 cores In 2H 2026
  • Coral Rapids P-Core To Replace Diamond Rapids By 2028-2029
  • SMT Coming Back To P-Core With Coral Rapids Server Being The First To Reintroduce It

VideoCardz berichten auf Basis eines Bilibili-Videos über in China umgebauten GeForce RTX 5090 Karten: Jene bekommen eine Blower-Kühllösung mit entsprechend geringerem Platzbedarf, was jene besser geeignet für den Einsatz in Servern und Workstations macht. Der konkrete Anwendungszweck sind natürlich AI-Server, für welche die GeForce RTX 5090 eine vergleichsweise günstige Alternative darstellt, welche zudem in Masse verfügbar ist. Interessant ist hieran, in welcher Menge die augenscheinlich alleinig für diesen Zweck arbeitende Firma diese Karten umbaut – welche noch dazu eigentlich in China gar nicht verfügbar sein sollten. Dies zeigt auf den extremen Bedarf an AI-Beschleunigern in China hin (bei welchem dann auch Bastel-Lösungen eine Chance haben) – und natürlich auf die Nichtwirksamkeit aller US-Exportbeschränkungen, wenn einfach nur der Bedarfsdruck hoch genug ist. Beide Thesen werden bestätigt durch einen Bericht seitens WCCF Tech über extra Reparatur-Werkstätten in China für nVidias H100 & A100 KI-Beschleuniger, wovon eine einzige sogar mehr als 500 Beschleuniger pro Monat abhandelt. nVidia kann selbige nicht mehr (nach China) nachliefern, modernere KI-Beschleuniger sind schwer zu bekommen – ergo greift man lieber zum Mittel der Reparatur, als die gewünschte Rechenleistung nicht aufbringen zu können.

Gemäß Twitterer Dan Nystedt stößt nVidia nunmehr die Produktionslinie des AI-Beschleunigers "H20" (nach dem Ende von dessen Exportbann) wieder an, sowohl was die reine Chipfertigung als auch die darauf folgende Verarbeitung zu kompletten Servern angeht. Hieraus lassen sich interessante Hintergründe mitnehmen: Erstens soll die H20-Produktion ganze 4 Monate dauern, der lange Zeitraum resultiert aus dem für diese KI-Chips notwendigem Advanced Packaging (bedeutet auch: erste Verkäufe nach dem Bannende erst nach diesem Zeitraum). Ob jener Zeitraum auch inklusive der Verarbeitung zu vollständigen Servern gemeint ist, bleibt leider unklar. Zumindest im Grafikkarten-Bereich ist es allerdings so, dass inzwischen der größere Teil der Fertigungszeit auf den Grafikchip selber entfällt, das Aufbringen auf entsprechende Boards samt der Validierung der kompletten Grafikkarte eher ein Akt weniger Wochen ist. Komplette KI-Server dürften vielleicht etwas mehr Aufwand erfordern, andererseits wird man diese sicherlich (wie bei Grafikkarten) entsprechend vorproduzieren, damit die angelieferten Chips nicht auf ihre Boards warten müssen.

Rumor: Nvidia has already started to prep supply chain partners for H20 production, including asking TSMC for 5,000 to 9,000 wafers of capacity, media report, adding H20 production takes around 4-months due to CoWoS advanced packaging.
Quelle:  Dan Nystedt @ X am 25. Juli 2025

Und zweitens liegt die Waferbestellung allein für die Wiederaufnahme der H20-Fertigung bei 5000-9000 Wafern, leider ohne genannten Zeitraum. Hierbei dürfte es sich sicherlich um den gesamten erwarteten Bedarf handeln – welcher auch eines (nicht fernen) Tages zugunster neuerer KI-Beschleuniger zurückgehen dürfte. Natürlich handelt es sich auch nur um ein China-exklusives Produkt, zu welchem im Westen längst Ersatz in Form modernerer KI-Beschleuniger existiert. So gesehen sind allein 5000-9000 Wafer für ein China-exklusives Produkt auf Basis älterer Technologie eigentlich recht viel. Zugleich ist aber auch der augenscheinlich enormen Bedarf an KI-Beschleunigern aus China einzukalkulieren – und nVidias H20 ist dann das beste, was China derzeit legal importieren kann. In der Summe bedeutet es wohl, dass man auch mit KI-Chips (von nVidia) inzwischen auf bedeutsame Wafer-Mengen kommen kann, so dürften die benötigten Wafer für nVidias aktuellen GB100-Chip für alle Blackwell-basierten HPC/AI-Beschleuniger auf ein Vielfaches dessen zu schätzen sein. Wirklich an Produktionsgrenzen von TSMC kommt man damit allerdings auch nicht, das Unternehmen belichtet pro Monat einige hunderttausend Wafer in modernen Fertigungsverfahren.