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News des 28. Oktober 2025

Von der PC Games Hardware kommt eine Betrachtung der Performance von RDNA1 zu RDNA4, ausgeführt mit umfangreichen Benchmarks über eine gute Anzahl an Grafikkarten. Nachfolgend dargelegt ist ein Generationsvergleich auf Basis von Midrange-Modellen, da es in RDNA1 und RDNA4 bekannterweise keine eigentlichen HighEnd-Modelle gibt, die Ausarbeitung der PCGH umfasst allerdings noch mehr getestete Karten. Im Vergleich zu einem ähnlichen Generationsvergleich der ComputerBase fällt auf, dass dort RDNA3 als beachtbar stärker unter der 4K-Auflösung gemessen wurde, so dass auch die insgesamte Skalierung dann entsprechend höher ausfällt. Die Differenz liegt hier aber allein bei RDNA3, denn der alleinige Unterschied zwischen RDNA3 und RDNA4 wurde bei PCGH wie ComputerBase als ziemlich gleich bewertet. Dies ergibt einen interessanten Bewertungsunterschied: Während bei der ComputerBase RDNA3 somit die eindeutig beste Generation war (mit dem größten Leistungsplus), geht es bei der PCGH eher in Richtung eines Unentschiedens zwischen RDNA3 und RDNA4.

5700XT 6700XT 7800XT 9070XT
Technik RDNA1, Navi 10, 40 CU @ 256-bit, 225W RDNA2, Navi 22, 40 CU @ 192-bit, 96 MB IF$, 230W RDNA3, Navi 32, 60 CU @ 256-bit, 64 MB IF$, 263W RDNA4, Navi 48, 64 CU @ 256-bit, 64 MB IF$, 303W
FHD @ Raster 71% 100%  (+41%) 150%  (+50%) 207%  (+38%)
4K @ Raster 71% 100%  (+42%) 158%  (+58%) 232%  (+47%)
FHD @ RayTracing - 100% 164%  (+64%) 264%  (+61%)
4K @ RayTracing - 100% 183%  (+83%) 313%  (+71%)
übliche Preislage 390-420€  (Okt. '19) 470-530€  (Sept. '22) 520-570€  (April '24) 630-670€  (aktuell)
gemäß der Benchmarks der PC Games Hardware unter 20 Raster- und 15 RayTracing-Titeln

All diese Bewertungen negieren natürlich, dass die Position der Radeon RX 6700 XT im RDNA2-Portfolio doch beachtbar niedriger angesetzt war als bei Radeon RX 5700 XT, 7800 XT und 9070 XT, womit der Unterschied zwischen RDNA2 und RDNA3 gemäß dieser Benchmarks sowieso überbetont wird. Rechnet man diesen Umstand ein, dann wird auch klarer, wieso im Nutzerrückblick eher RDNA2 als zuletzt größter Wurf seitens AMD angesehen wird. Mit dieser Generation kam AMD der Leistungsspitze tatsächlich am nächsten, während dies bei RDNA3 dann schon wieder ein größere Unterschied war und AMD bei RDNA1 wie RDNA4 diesem Zweikampf generell aus dem Weg ging. Leider ist der Vergleich auf Basis irgendwo in der Mitte des Portfolios liegenden Grafiklösungen immer suboptimal, da kann man nie die wirklich passenden Gegenspieler treffen – weil es selbige in mancher Generation einfach gar nicht gibt. Unzweifelhaft wäre hier nur der Vergleich der absoluten Spitzenlösungen, welche AMD aber wie gesagt bei zwei dieser vier RDNA-Generationen glatt fehlen.

Notebookcheck bringen eigene Ausführungen zur (beliebten) Frage, ob 8 GB VRAM heutzutage noch ausreichend sein können. Hierbei wird speziell darauf hingewiesen, dass die VRAM-Problematik weiterhin nur eine klare Minderheit der PC-Spiele betrifft und man somit mit gewissem Glück bei der eigenen Spielewahl auch gänzlich davon verschont bleiben kann. Dies ist erst einmal korrekt, vergisst aber die klare Grundregel, nicht vergleichsweise teure Güter (wie eben Gaming-Notebooks, welche man auch nicht mehr aufrüsten kann) zu erstehen auf Basis von Spezifikationen, die jetzt schon an der Grenze dessen liegen, was noch geht. Solcherart Gerätschaften werden üblicherweise mehrere Jahre benutzt und müssen sich später also auch mit noch höheren Anforderungen bei nochmals neueren Spieletiteln herumschlagen – da darf es nicht jetzt schon knapp auf Kante genäht sein. Ironischerweise hatten Gaming-Notebooks zu früheren Zeiten oftmals die Tendenz der übermäßigen VRAM-Bestückung, was im Sinne der Nichtaufrüstbarkeit clever mitgedacht war seitens der Hersteller. In der neueren Zeit zählt für nVidia leider eher der Gedanke an die geplante Obsolenz – um möglichst zeitig ein neues Gerät verkaufen zu können.

VideoCardz notieren eine Aussage von id-Software-Mastermind John Carmack zu gewichtigen Leistungsproblemen mit dem nVidia DGX Spark Mini-PC. Selbige werden bestätigt durch weitere Aussagen früher Nutzer, sind somit weniger auf ein Einzelfall-Problem zurückzuführen. Die DGX Spark von John Carmack lieferte grob nur die Hälfte der angegebenen Rechenleistung, verbrauchte dafür mit 100 Watt aber auch weniger als die TDP von 240 Watt, wurde trotzdem ziemlich heiß und neigte unter Last zu Abstürzen. Dies würde auf noch bestehende Fertigungsprobleme bei nVidias N1X/GB10-Chip hindeuten, was natürlich eher ungünstig ist für die Pläne von MediaTek, demnächst auf N1/N1X-Basis mit Windows-on-ARM-SoCs in den PC-Markt einzusteigen. Unter Umständen ist hiervon allerdings wirklich nur N1X/GB10 betroffen und damit der für MediaTek sicherlich interessantere kleinere SoC "N1" dann eben nicht. Gänzlich sicher sein kann man sich diesbezüglich aber auch nicht, da nVidia die Spezifikationen dieser Chips bislang noch nicht wirklich offengelegt hat und man daher nur gut vermuten kann, dass N1 und N1X tatsächlich verschiedene Chips sind.

Nochmals VideoCardz berichten zur auf YouTube abrufbaren nVidia GTC Keynote, welche nVidia-CEO Jensen Huang komplett dem Thema KI-Beschleuniger gewidmet hat. Hierbei wurde auch der "Vera Rubin Superchip" genannte Server-Rack mit zwei Rubin-GPUs und einer Vera-CPU auf einer gemeinsamen Platine erstmals live gezeigt. Wie bekannt, verbergen sich hinter jeder dieser zwei "GPUs" im nVidia-Sinn dann eigentlich zwei Chips (somit vier Grafikchips pro Platine), welche mittels Interconnect fest verbunden sind und wohl auch nirgendwo als einzelne Chips in irgendwelchen Produkten verbaut werden (ganz wie es bei HPC/AI-Blackwell der Fall ist). Eher interessant an der ganzen Show war aber eine genauere Aussage zum eigentlichen Auslieferungstermin von "Rubin" – in ziemlich exakter Jahresfrist soll es so weit sein, ergo viertes Quartal 2026. Dies ist gewichtig angesichts der offiziellen Vorstellung der "Rubin" HPC/AI-Architektur im März 2025, weil es auf den nunmehr wirklich erheblichen Unterschied zwischen Vorstellung und Markterscheinen bei nVidias HPC/AI-Gerätschaften hinweist.

This is the next generation Rubin. While we're shipping GB300's, we're preparing Rubin to be in production. You know, this time next year, maybe slightly earlier.
Quelle:  nVidias CEO Jensen Huang zur nVidia GTC Keynote @ YouTube am 28. Oktober 2025

Die ComputerBase berichtet (schon recht ausführlich) zur Zielrichtung der nächsten Xbox, basierend auf einem Bericht seitens Windows Central. Grob gesagt bestätigen sich hiermit die seitens YouTuber Moore's Law Is Dead in die Welt gesetzten Gerüchte zu einem PC/Konsolen-Hybriden, welcher neben dem Xbox-Spielekatalog auch als normales Windows benutzt werden kann, mit demzufolge auch Zugriff auf ganz gewöhnliche PC-Anwendungen und natürlich auch allen Spieleshops und PC-Spielen. Eingeschränkt werden müssen diese schon ziemlich definitiv klingenden Aussagen allerdings durch den Punkt, dass sich Windows Central doch augenscheinlich auf MLID beziehen und keinerlei genauer ausformulierte eigene Informationen hierbei einbringen können – das ganze ist bei Windows Central eher in einem Stil geschrieben "wie man die nächste Xbox vorstellen soll". Auch wenn es inzwischen wahrscheinlich ist, dass MLID hierbei einen Treffer gelandet haben, taugt die Berichterstattung von Windows Central somit wenig als tatsächlich unabhängige Bestätigung dessen.

TrendForce vermelden SSD-Lieferfristen von einem Jahr bei Modellen mit hoher Kapazität, wie jene gern im Server- und Rechenzentrum-Umfeld benutzt werden. Selbiges soll auch für professionelle Festplatten gelten – und natürlich läuft in beiden Feldern schon deren Produktion auf höchsten Touren, sind die Fertigungskapazitäten am Limit und gibt es daher auch keine schnelle Kapazitätsausweitung mehr. Mit all den geplanten Rechenzentren könnte diese Situation in kurz- und mittelfristiger Zukunft eher noch schlimmer werden, so dass man hier durchaus seine eigenen geplanten RAM/SSD/HDD-Anschaffungen eher früher als später realisieren sollte. Zwar sind Consumer-Modelle derzeit nur teilweise betroffen, aber bei unzureichenden Fertigungskapazitäten schichten die Hersteller schließlich einfach um und bauen mit den begrenzten Mitteln mehr Profi- und weniger Consumer-Modelle. Somit wird diese Knappheit von Profi-Gütern wahrscheinlich schlicht nur mit Verzug dann auch auf Consumer-Güter zurückschlagen – damit einhergehend dann natürlich deutliche Preissteigerungen bis hin vielleicht sogar zur Nichtverfügbarkeit.