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News des 6. Oktober 2025

Zum Fall der kommenden nVidia-SoCs mit ARM-Prozessor und Blackwell-Grafiklösung hatten sich in letzter Zeit gewichtige Informationen ergeben: Zum einen stellte sich die Hardware von "N1X" und "GB10" als identisch heraus, zum anderen bestätigte nVidia nachfolgend, dass es sich um dieselben zugrundeliegenden Chips handelt. Offen blieb somit "nur" die Frage nach "N1" ohne "X", somit der "Normal-Variante". Jene ist von den Hardware-Daten her eher abgespeckt zu N1X/GB10 zu erwarten, denn letztere ergibt eine ziemlich starke Kombination aus CPU & GPU, somit aber auch keine Massenmarkt-Tauglichkeit. Interessanterweise (und mit Dank an den Hinweis aus dem 3DC-Forum) hat nVidia in Form der "Jetson Thor" Serie allerdings bereits kleinere Produkte in diese Richtung hin in Vorbereitung, welche durchaus als technische Grundlage dann "N1" anstatt "N1X" benutzen könnten. So werden bei Jetson Thor maximal 14 CPU-Kerne und maximal 20 Shader-Cluster geboten, deutlich weniger als die 20 CPU-Kerne und 48 Shader-Cluster bei N1X und GB10. Zudem verwendet Jetson Thor auch eine andere ARM-Architektur als N1X/GB10, liegt hier zumindest CPU-seitig definitiv ein anderer Chip vor.

nVidia "N1E" nVidia N1 nVidia N1X/GB10
Datengrundlage eigene Hypothese, dass die Daten von Jetson T4000 einem extra Chip "N1E" entsprechen (und damit nicht einen reinen Salvage von N1 darstellen) eigene Hypothese, dass die Daten von Jetson T5000 "N1" entsprechen nVidia-Aussagen
CPU-Teil 14C ARM Neoverse V3AE, 16 MB L3 20C ARM (10x Cortex X925 + 10x Cortex A725), 32 MB L3, 16 MB L4
GPU-Teil 12-16 SM (Blackwell, 1536-2048 FP32, 64 Tensor-Cores) 20-24 SM (Blackwell, 2560-3072 FP32, 96 Tensor-Cores) 48 SM (Blackwell, 6144 FP32, 24 MB L2)
Speicherinterface 256-bit LPDDR5X 256-bit LPDDR5X 256-bit LPDDR5X
TDP ≤70W ≤130W ≤140W
Produkte Jetson T4000 (12C, 12 SM), zukünftige Mediatek-SoCs für WoA-Notebooks Jetson T5000 (14C, 20 SM), Jetson AGX Thor (14C, 20 SM), zukünftige Mediatek-SoCs für WoA-Notebooks DGX Spark (20C, 48 SM), zukünftige Mediatek-SoCs für WoA-Notebooks
Hinweis: basierend auf offiziellen Angaben (sofern verfügbar), ansonsten jedoch mit eigenen Annahmen aufgefüllt

GPU-seitig handelt es sich dann um eine Abspeckung um mehr als die Hälfte, was nVidia üblicherweise nicht mittels Salvage-Chips kreiiert, sondern dafür eigene Chips auflegt. Noch ist allerdings nicht ganz klar, ob die maximale Anzahl an Shader-Clustern bei N1 wirklich nur bei 20 liegt. Denn nVidia gibt in den offiziellen Spezifikationen auch gleich 96 Tensor-Kerne an, was eigentlich für 24 Shader-Cluster sprechen würde. Gut möglich somit, dass der zugrundeliegende Grafikchip wirklich 24 Shader-Cluster aufweist, nVidia für "N1" dann aber nur deren 20 freischaltet (womit auch nur 80 Tensor-Kerne freigeschaltet sein können). Eine andere Unsicherheit besteht darin, ob der Spezifikations-Unterschied zwischen Jetson T4000 und T5000 nicht zumindest einen eigenen Grafikchip rechtfertigt. CPU-seitig sind beide Jetson-Varianten mit 12 oder 14 CPU-Kernen nahe beieinander, aller Vermutung nach setzt die kleinere Lösung hier einen Salvage der größeren Lösung ein. GPU-seitig ist die Differenz mit 12 zu 20 Shader-Clustern jedoch ziemlich groß, so dass die Hypothese erlaubt sein darf, dass hier nicht derselbe Grafikchip benutzt wird, sondern nVidia hierfür noch einen extra (kleineren) Grafikchip auflegt.

Auch hier könnten im übrigen diese 12 Shader-Cluster nicht der Vollausbau sein, die genannte Anzahl an Tensor-Kernen deutet eher auf physikalisch 16 Shader-Cluster hin. Interessanterweise allen drei möglichen Chiplösungen gemeinsam ist das 256bittige Speicherinterface für LPDDR5X – sprich, auch die kleineren Varianten bekommen hiermit das größere, für den Massenmarkt allerdings ungewöhnlich dicke Speicherinterface. Die Verkaufsvarianten können dann von allen diesen Spezifikationen noch (nach unten hin) abweichen, die vorstehende Aufstellung beschäftigt sich nur damit, was die zugrundeliegenden Chips maximal aufbieten. Der relevante Punkt hieran ist vor allem, dass allein N1E und N1 für den Notebook-Massenmarkt gedacht sein dürften, N1X hingegen eher in die Richtung von Gaming-Notebooks mit Midrange-Grafikpower geht, somit nicht mehr wirklich dem Massenmarkt zuzuordnen ist. Dies ist gerade für den nVidia-Parter MediaTek wichtig, welcher natürlich nicht nur ein paar Spitzenprodukte (mit geringem Absatz) herausbringen will, sondern sicherlich eher versuchen wird, sich auf Basis dieser Kooperation (langfristig) echte Anteile am PC-Geschäft abzuschneiden.

Die Frage der korrekten Marktverteilung bei Desktop-Grafikkarten führt natürlich wieder zu einigen Diskussionen – resultierend daraus, dass die vorliegenden Daten sehr uneinheitlich sind und somit jede Auslegungsmöglichkeit ihre Chance hat. Nicht direkt hier zugehörig ist dann die Grafikkarten-Verteilung laut Steam, da es sich bei den Steam-Daten um einen Querschnitt der derzeit verbauten Hardware aus den Käufen der letzten Jahre handelt. Nichtsdestotrotz muß die Steam-Statistik durchaus grob die Verkaufszahlen dieser letzten Jahre wiederspiegeln, was jene mit 18% AMD zu 74% nVidia (im September 2025) auch durchaus tut. Hierbei wäre einzurechnen, dass in jenen Steam-Zahlen teilweise auch iGPUs und Mobile-Grafiklösungen enthalten sind, dies nicht direkt eine Zahl zu Desktop-Grafikkarten darstellt. Rechnet man diesen Effekt heraus, könnte es eher auf ca. 20% zu 80% hinauslaufen – was gemäß dem zu sehenden Marktgeschehen sowie historischen Verkaufszahlen (AMD seit 2020 bei 10-31%, nVidia bei 69-90% bei Desktop dGPU) durchaus passend sein könnte. Viel besser steht AMD nun wirklich nicht da, ist weiterhin der um mehrere Faktoren kleinere Marktteilnehmer.

Was allerdings bei Steam nach wie vor auffallend fehlt, ist eine Listung der Radeon RX 9000 Modelle – gerade nachdem die GeForce RTX 50 Modelle nun allesamt in der Steam-Statistik zu finden sind. Logischerweise verbergen sich die neuen AMD-Grafikkarten unter dem großen Batzen "anderer" Grafikkarten bei Steam. Die eigentliche Frage an dieser Stelle ist dann, ob die Radeon RX 9000 Modelle in diesem Batzen tatsächlich unterhalb der Mindest-Prozentzahl von 0,16% liegen – oder vielleicht doch viel größere Prozentwerte aufweisen. Um dieser Frage nachzugehen, wurden aus der Steam-Statistik zwei Prozentwerte abgeleitet, welche neben der "offiziellen" (insgesamten) Hersteller-Verteilung stehen: Einmal eine Verteilung gemäß aller einzeln gelisteten Grafikkarten – und einmal eine Verteilung aller nicht einzeln gelisteten Grafikkarten, letztere natürlich eine mathematische Interpolation aus beiden anderen bekannten Werten heraus. Und dabei ergibt sich überraschendes: Zwischen der Insgesamt-Verteilung und der Verteilung aller einzeln gelisteten Grafikkarten ergeben sich keine wirklich großen Differenzen.

Steam: September 2025 AMD Intel nVidia andere
overall 17,81% 7,71% 74,12% 0,36%
Teilmenge: einzeln gelistete Grafiklösungen  (91,69% v.a.) 14,9% 5,9% 79,2% -
Teilmenge: nicht einzeln gelistete Grafiklösungen  (8,21% v.a.) 50,5% 27,2% 18,0% 4,3%
Prozentwerte der nicht einzeln gelisteten Grafiklösungen mathematisch interpoliert

Doch die Verteilung der nicht einzeln gelisteten Grafikkarten sieht regelrecht massiv anders aus: Hier gewinnt erst einmal Intel deutlich zu – wahrscheinlich wegen der vielen iGPUs, die Intel im Laufe der Jahre aufgelegt hat. Der drastischste Unterschied ergibt sich allerdings zwischen AMD und nVidia: Bei den einzeln gelisteten Grafikkarten lautet das Verhältnis 15% zu 79%, bei den nicht einzeln gelisteten Grafikkarten hingegen 51% zu 18% – klar zugunsten von AMD. Jetzt könnte man darüber spekulieren, dass AMD eine viel höhere Zahl an nicht gelisteten einzelnen Grafikkarten hat – aber irgendwie ist das unwahrscheinlich, die Menge an pro Generation herausgebrachten Grafikkarten ist zwischen AMD und nVidia üblicherweise ziemlich ähnlich. Auch der iGPU-Faktor dürfte hier nur marginal beteiligt sein, denn AMD hat iGPUs noch nicht so lange im Programm. Eher könnte nVidia bei der reinen Anzahl sogar vorn liegen, denn nVidia hatte immer das vielfältigere Portfolio an Mobile-Grafiklösungen. Damit scheidet die reine Anzahl als Erklärung dieses klaren Ungleichgewicht eher denn aus, ist zumindest nicht wirklich wahrscheinlich.

Und somit wird es wahrscheinlicher, dass in diesen 51% zu 18% schlicht "nicht deklarierte" AMD-Grafikkarten zu finden sind – sprich Grafikkarten, deren Steam-Verbreitungsgrad weit oberhalb der Mindestschwelle von 0,16% zur Aufnahme in den gelisteten Teil liegt. Wahrscheinlich kommt man nur mit derart großen Einzelposten auf jene vollkommen ungewöhnliche Verteilung zwischen AMD und nVidia (wie gesagt 51% zu 18% anstatt der 15% zu 79% im gelisteten, sichtbaren Teil). Und dies macht den Weg frei für die These, dass in diesem nicht gelisteten Teil die Radeon RX 9000 Serie mit bedeutsamen Prozentteilen schlummert – also (durchgehend) oberhalb 0,16% liegend. Wenn man es mal hochrechnet: Von den derzeit 8,31% "anderen" Grafikkarten müsste AMD gemäß der normalen Verteilung ca. 1,2% belegen, real sind es aber 4,2%. In diesen 3% Differenz könnte durchaus die ganze Radeon RX 9000 Serie liegen (muß natürlich nicht die ganzen 3% belegen), was nebenbei gute Prozentwerte für die einzelnen Modelle ergeben würde (da es nur 3 Modelle gibt). Vom mathematischen Standpunkt her ist dies die wahrscheinlichere Auflösung, ansonsten wäre die Verteilung der nicht einzeln gelisteten Grafikkarten heftig ungewöhnlich. Klartext: Die Prozentwerte der Radeon RX 9000 Serie bei Steam reichen wahrscheinlich (dicke) für eine eigene Listung. Ob diese These stimmt, kann am Ende aber natürlich nur Steam bestätigen oder widerlegen.

Steam: September 2025 AMD (Desktop) nVidia (Desktop) Verteilung
Radeon RX 9000 vs GeForce RTX 50 (rein Desktop) angenommen: ca. 2-3%  (3 SKUs) 5,77%  (5 SKUs) 26-34% vs 66-74%
Radeon RX 7000 vs GeForce RTX 40 (rein Desktop) 1,85%  (4 SKUs) 15,47%  (9 SKUs) 11% vs 89%
Hinweise: Der Verbreitungsgrad der Radeon RX 9000 Serie bei Steam stellt eine reine (eigene) Annahme dar. Der Verbreitungsgrad der Radeon RX 7000 Serie sollte real noch etwas höher liegen, da die SKUs Radeon RX 7600 & 7900 nicht einzeln gelistet werden. Dies alles ist bezogen rein auf Desktop-Modelle.