Da sich die großen drei Chip-Entwickler des PC-Segments zum Jahresende 2021 ziemlich bedeckt mit Neuerscheinungen und sogar Ankündigungen derselben gehalten haben, wird die CES 2022 einen großen Schub an Produkt-Releases und Ankündigungen derselben mit sich bringen. AMD, nVidia und Intel werden hierzu am Dienstag-Nachmittag in kurzer Folge mit entsprechenden Livestream aufwarten. In welcher Form dabei die diversen anstehenden Produkte direkt vorgestellt oder nur vorangekündigt werden, bleibt noch abzuwarten. Wahrscheinlich eher nur das Thema von Teasern dürften hingegen die Produkte des Jahresendes 2022 aus der 5nm-Generation sein – sprich RDNA3, Hopper & Lovelace, Zen 4 sowie Raptor Lake.
Termin & Links | Themen | |
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AMD | 4. Januar, 16 Uhr deutscher Zeit auf YouTube | Rembrandt Mobile-APUs (Release), Radeon RX 6000M Refresh, Radeon RX 6400 & 6500 XT (Vorankündigung), Zen 3D, Threadripper 5000 (?), Zen 4 (Teaser) |
nVidia | 4. Januar, 17 Uhr deutscher Zeit bei nVidia oder YouTube & Twitch | GeForce RTX 3070 Ti Laptop & 3080 Ti Laptop (Release), GeForce RTX 3090 Ti (Vorankündigung), GeForce RTX 3050 (?) |
Intel | 4. Januar, 19 Uhr deutscher Zeit bei Intel | Alder Lake non-K (Release), Alder Lake Mobile (Release), Core i9-12900KS (?), Arc-Grafikkarten (Vorankündigung) |
Derweil gab es einige Meldungen, welche vieles an den kommenden Produkt-Vorstellungen bereits vorwegnehmen: So zeigen VideoCardz die offizielle Intel-Folie mit den Spezifikationen & Listenpreisen von Alder Lake non-K. Deren reale Preispunkte fallen allesamt minimal niedriger als die bisherigen Schätzungen aus, liegen jedoch immer noch höher als bei den gleichartigen Vorgängern aus der Rocket-Lake-Generation: Der Preisaufschlag beträgt 5-11% bei Core i5 & i7, unterhalb dieser Modelle bleiben die Listenpreise dann jedoch gleich. Hierzulande dürfte es anfänglich etwas teurer werden (Währungs-Umrechnung und Mwst-Aufschlag ergeben sowieso kein exaktes 1:1-Verhältnis zwischen Dollar und Euro), doch mit ein paar Wochen Abstand sollten dann im deutschen Einzelhandel erfahrungsgemäß ungefähr die US-Preise 1:1 in Euro umgewandelt zu sehen sein.
Schätzung | Listenpreis | Vorgänger | Erhöhung | |
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Core i9-12900 | $500-520 | $489 | Core i9-11900: $439 | +11% |
Core i9-12900F | $480-500 | $464 | Core i9-11900F: $422 | +10% |
Core i7-12700 | $340-360 | $339 | Core i7-11700: $323 | +5% |
Core i7-12700F | $320-340 | $314 | Core i7-11700F: $298 | +5% |
Core i5-12600 | $230-240 | $223 | Core i5-11600: $213 | +5% |
Core i5-12500 | $210-220 | $202 | Core i5-11500: $192 | +5% |
Core i5-12400 | $200-210 | $192 | Core i5-11400: $182 | +5% |
Core i5-12400F | $170-180 | $167 | Core i5-11400F: $157 | +6% |
Core i3-12300 | - | $143 | Core i3-10305: $143 | +0% |
Core i3-12100 | $130-140 | $122 | Core i3-10105: $122 | +0% |
Core i3-12100F | $100-110 | $97 | Core i3-10105F: $97 | +0% |
Pentium G7400 | $75-80 | $64 | - | - |
Celeron G6900 | $55-60 | $42 | - | - |
Genauso legt diese Meldung auch die TDP-Werte der non-K-Modelle von Alder Lake offen. Intel macht dabei im non-K-Feld durchaus hohe Differenzen zwischen PBP ("Processor Base Power") und MTP ("Maximum Turbo Power"), besonders deutlich beim Core i9 non-K mit 65 Watt PBP und gleich 202 Watt MTP. Der spannende Punkt hieran wird allerdings über diese Unterlagen noch nicht aufgelöst – welche Limits zu welchen Zeitpunkten bei diesen non-K-Modellen wirken. Bei den K/KF-Modellen ist beispielsweise das PBP komplett wirkungslos und liegt hingegen MTP dauerhaft an. Bei den im OEM-Segment üblicherweise weit verbreiteten non-K-Modellen dürfte dies jedoch wahrscheinlich anders gehandhabt werden. Der Idealfall wäre wohl ein gewisser Spielraum bei den Einstellungen, damit sowohl die OEMs ihre (bei Kühlung & Netzteil) herunteroptimierten PC-Designs weiter nutzen als auch Retail-Käufer die non-K-Prozessoren trotzdem ausfahren können.
Kerne | PBP | MTP | ||
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Core i9 K/KF | 8C+8c/24T | 125W | 241W | |
Core i9 non-K | 8C+8c/24T | 65W | 202W | |
Core i7 K/KF | 8C+4c/20T | 125W | 190W | |
Core i7 non-K | 8C+4c/20T | 65W | 180W | |
Core i5 K/KF | 6C+4c/16T | 125W | 150W | |
Core i5 non-K | 6C+0c/12T | 65W | 117W | |
Core i3 | 4C+0c/8T | 58/60W * | 89W | |
Pentium & Celeron | 2C+0c/4T bzw. 2C+0c/2T | 46W | - | |
* ... Core i3-12100F hat abweichend 58W PBP, alle anderen Core i3 dann 60W |
Erneut VideoCardz bringen nochmals aktualisierte Spezifikationen zur GeForce RTX 3090 Ti mit nunmehr auch Taktraten-Angaben daher: Danach soll sich nVidias neues Flaggschiff mit 1560/1860 MHz Chiptakt sowie 21 Gbps Speicher-Datenrate doch deutlich von der bisherigen GeForce RTX 3090 (1400/1700 MHz & 19,5 Gbps) abheben. Dies liegt am oberen Ende der bisherigen Vermutungen, es wird somit (knapp) eine theoretische FP32-Rechenkraft von immerhin 40,0 TFlops erreicht. Wie gut die GeForce RTX 3090 Ti dies in Mehrperformance umwandeln kann, wird sich dann am 27. Januar beim Launch dieser Grafikkarte mittels deren Testberichte ergeben. Mit 12% mehr Rechenleistung, 8% mehr Speicherbandbreite und (vermutlich) 29% mehr TDP sollte einiges möglich sein – sofern dann nicht schon die Chip-Temperatur limitierend wirkt.
GeForce RTX 3080 Ti | GeForce RTX 3090 | GeForce RTX 3090 Ti | |
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Grafikchip | GA102-225 | GA102-300 | GA102-350 |
Technik | 7 Raster-Engines, 80 Shader-Cluster, 10240 FP32-Einheiten, 112 ROPs, 384 Bit GDDR6X-Interface (Salvage) | 7 Raster-Engines, 82 Shader-Cluster, 10496 FP32-Einheiten, 112 ROPs, 384 Bit GDDR6X-Interface (Salvage) | 7 Raster-Engines, 84 Shader-Cluster, 10752 FP32-Einheiten, 112 ROPs, 384 Bit GDDR6X-Interface (Vollausbau) |
NVLink | ✗ | ✓ | ✗ |
Chiptakt | 1365/1665 MHz | 1400/1700 MHz | 1560/1860 MHz |
Speicher | 12 GB GDDR6X @ 19 Gbps | 24 GB GDDR6X @ 19,5 Gbps | 24 GB GDDR6X @ 21 Gbps |
Rohleistungen | 34,1 TFlops & 912 GB/sec | 35,7 TFlops & 936 GB/sec | 40,0 TFlops & 1008 GB/sec |
Stromverbrauch | 350W (GCP) | 350W (GCP) | 450W (GCP) |
4K Perf.Index | 366% | 376% | geschätzt ~400-420% |
Listenpreis | $1199 / 1199€ | $1499 / 1549€ | eventuell $1799-1999 |
Release | 3. Juni 2021 | 24. September 2020 | 27. Januar 2022 |
Hinweis: Alle Angaben zur GeForce RTX 3090 Ti basieren derzeit rein auf Gerüchten & Annahmen! |
Und nochmals VideoCardz vermelden vergleichsweise hohe Taktraten bei der Radeon RX 6500 XT von 2610 MHz "Game-Clock" sowie 2815 MHz "Boost Clock" – hinzukommend einen GDDR6-Speicher laufend auf immerhin 18 Gbps Datenrate. Inwiefern sich diese Taktraten in der Praxis finden lassen, bleibt eben diese abzuwarten – gerade da bei AMD-Karten oftmals ein beachtbarer Unterschied zwischen offiziellen Taktraten und Takt-Realität (zumeist höher) existiert. Ob der zugrundeliegende Navi-24-Chip also wegen dessen 6nm-Fertigung besonders Taktraten-freudig ist, bleibt noch abzuwarten. Eher kann man aus diesen Angaben bereits herauslesen, dass AMD die Radeon RX 6500 XT mit Gewalt auf ein bestimmtes Performance-Ziel ausrichtet (deswegen auch der ungewöhnlich hohe Speichertakt) – vermutlich um im kommenden Wettstreit der Einsteigerlösungen gegenüber nVidias GeForce RTX 3050 sowie Intels Arc A380 bestehen zu können.
Shortcuts: Die PC Games Hardware berichtet über den erfolgreichen BIOS-Flash einer GeForce RTX 3080 Ti zu einer GeForce RTX 3090 – welche damit ohne Mining-Limiter agiert. Da das entsprechende BIOS öffentlich zur Verfügung steht, dürfte dies für einen Run der Cryptominer auf die GeForce RTX 3080 Ti sorgen, welche schließlich nur minimal weniger leistungsfähig ist, allerdings beachtbar weniger kostet. VideoCardz zeigen aktualisierte Spezifikationen zur GeForce RTX 3080 Ti Laptop, welche zusammen mit der GeForce RTX 3070 Ti Laptop ebenfalls Teil von nVidias Produkt-Vorstellungen zur CES 2022 sein sollte. Twitterer Momomo weist auf einen Benchmark-Eintrag von Intels Arc A380 (DG2-128) bei SiSoft Sandra hin, welcher die bekannten Karten-Spezifikationen bestätigt sowie grob eine Mainstream-Performance aufzeigt. Und letztlich kommt von Intel @ Twitter noch ein Teaser zu vermutlich dem Core i9-12900KS, bei welchem (auf einem einzelnen Kern) bis zu 5.5 GHz Maximal-Taktrate versprochen werden.