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News des 4. Mai 2023

Twitterer 'Harukaze5719' weisst in zwei Tweets auf EEC-Notierungen zu den Ende Mai anstehenden neuen Mainstream-Grafikkarten hin: GeForce RTX 4060 Ti & Radeon RX 7600. Der erste Tweet zeigt hierbei entsprechende Modelle von Gigabyte an, der zweite Tweet dreht sich dann um 7600er Modelle seitens ASRock. Zwar sind EEC-Listungen nicht ganz verläßlich, weil da oftmals auch einfach nur Platzhalter-Daten notiert werden. In diesem Fall dürften die Grafikkarten-Hersteller so kurz vor Launch jedoch inzwischen verläßliche Daten haben und daher besteht eine gute Chance, dass sich die hieraus ergebenden Informationen korrekt sind. Beide Grafikkarten werden dabei (erwartungsgemäß) mit 8 GB Grafikkartenspeicher ausgerüstet beschrieben – was insbesondere die GeForce RTX 4060 Ti mit ihrer höhere Leistungsfähigkeit (Performance-Potential zwischen GeForce RTX 3060 Ti und 3070) limitieren dürfte.

Chip Technik TDP Segment Termin
GeForce RTX 4060 Ti AD106-350 34 SM @ 128 Bit, 32 MB L2, 8 GB GDDR6 160W Mainstream Ende Mai 2023
Radeon RX 7600 Navi 33 ~28-32 CU @ 128 Bit, 32 MB IF$, 8 GB GDDR6 ? Mainstream angbl. 25. Mai 2023
GeForce RTX 4060 AD107-400 24 SM @ 128 Bit, 24 MB L2, 8 GB GDDR6 115W Mainstream angbl. Juni 2023
GeForce RTX 4050 AD107 ~16-18 SM @ 96 Bit, ? MB L2, 6 GB GDDR6 (?) ? Mainstream angbl. Juni 2023
Radeon RX 7800 XT Navi 32 60 CU @ 256 Bit, 64 MB IF$, 16 GB GDDR6 280W Midrange vermtl. Q3/2023
Radeon RX 7700 XT Navi 32 48 CU @ 192 Bit, 48 MB IF$, 12 GB GDDR6 225W Midrange vermtl. Q3/2023
Radeon RX 7500 Navi 33 ~24-28 CU @ 96 Bit, 24 MB IF$, 6 GB GDDR6 ? Mainstream vermtl. H2/2023
Hinweis: Angaben zu noch nicht offiziell vorgestellter Hardware basierend auf Gerüchten & Annahmen

Selbiges trifft zwar prinzipiell auch auf die Radeon RX 7600 zu (Performance-Potential Radeon RX 6650 XT plus ein paar Prozentpunkte), aber wegen der klar niedrigeren Performance-Klasse ist dies viel eher als bei der GeForce RTX 4060 Ti akzeptabel. Natürlich könnten die Chip-Entwickler auch einfach nur die für diese Speichermenge passenden Preispunkte machen (unter 300 Euro, besser noch weniger), aber dies ist insbesondere bei der GeForce RXT 4060 Ti eher weniger zu erwarten. Bemerkenswert ist daneben die klare Nennung der AMD-Karte als "Radeon RX 7600" und damit als non-XT – obwohl man normalerweise das Spitzenmodell auf Basis eines neuen Grafikchips zuerst herausbringt (Ausnahmen im HighEnd-Bereich bestätigen die Regel). Natürlich könnte AMD tatsächlich das reguläre XT-Modell einfach später bringen, aber daneben ergeben sich auch noch zwei andere mögliche Auslegungen.

Erstens einmal könnte AMD das XT-Modell mit gleich 16 GB Grafikkartenspeicher planen, womöglich sogar als einzige Änderung (sprich ansonsten gleiche Anzahl an Shader-Clustern). Alternativ könnte man ein XT-Modell auch gleich ganz weglassen und deutet mittels dieses Verzichts auf den "XT"-Suffix an, dass es sich hierbei – wegen der Speichermenge – eben nicht um ein Spitzenmodell handelt. Gleiches scheint ja auch bei der 6-GB-Ausführung von Navi 33 zu passieren, welche als "Radeon RX 7500" (non-XT) antreten soll. In jedem Fall sind derzeit noch einige Portfolio-Gestaltungen zu den Navi-33-basierten Grafikkarten denkbar. Mit dem Release der Radeon RX 7600 wird man dann auf Basis von deren Hardware-Daten mehr wissen, in welche Richtungen AMD noch gehen kann bzw. welche bislang denkbaren Portfolio-Gestaltungen damit dann obsolet werden.

16-GB-Ausführung 8-GB-Vollausbau 8-GB-Salvage 6-GB-Ausführung
Technik 32 CU @ 128 Bit, 16 GB VRAM 32 CU @ 128 Bit, 8 GB VRAM 28 CU @ 128 Bit, 8 GB VRAM 24 CU @ 96 Bit, 6 GB VRAM
frühere Planung - Radeon RX 7600 XT Radeon RX 7600 Radeon RX 7500
neue Portfolio-Idee #1 Radeon RX 7600 XT Radeon RX 7600 - Radeon RX 7500
neue Portfolio-Idee #2 - Radeon RX 7600 Radeon RX 7500 XT (?) Radeon RX 7500

Von Notebookcheck kommt ein umfangreicher Test eines der ersten kaufbaren Notebooks mit Radeon 780M – und damit der ersten iGPU-Lösung auf RDNA3-Basis. Jene bietet nominell dieselben 12 Shader-Cluster wie die vorherige Radeon 680M auf RDNA2-Basis an. Die Differenz liegt somit allein im Architektur-Wechsel sowie der etwas besseren Fertigung der zugrundeliegenden APU. Jene wechselt zudem von Zen 3 zu Zen 4, hat ergo auch einen gewissen Vorteil auf CPU-Seite. In den Spiele-Benchmarks zeigt sich davon allerdings nichts, die Radeon 780M kommt grob nur auf demselben Niveau wie die vorherige Radeon 680M heraus – welche in den zwei entsprechenden Notebooks sogar mit einem deutlich niedrigeren Stromverbrauchslimit auskommen musste. Den einzigen klaren Unterschied gibt es im RayTracing-Test von "Port Royal" – allein dort wird der Architektur-Fortschritt der Radeon 780M sichtbar.

Radeon 680M + 6850U Radeon 680M + 7735HS Radeon 780M + 7940HS
Technik Lenovo ThinkPad P14s G3: Ryzen 7 Pro 6850U (Zen 3+, 8C/16T, 31/36W), DualChannel LPDDR5/6400 Lenovo Yoga Pro 7 14: Ryzen 7 7735HS (Zen 3+, 8C/16T, 54/60W), DualChannel LPDDR5/6400 Asus ROG Zephyrus G14: Ryzen 9 7940 HS (Zen 4, 8C/16T, 80/80W), DualChannel DDR5/4800
3DMark FireStrike (GPU) 7319 7593 7213
3DMark TimeSpy (GPU) 2458 2578 2601
3DMark Port Royal (GPU) - 984 1524
Schnitt aus 6 Spiele-Benchmarks 74% 81,3% 78%
gemäß der Ausführungen von Notebookcheck

Diese Ergebnisse sind in der Summe dennoch ernüchternd. Zum einen zeigt sich hier natürlich (erneut), dass RDNA3 gar keinen so großen Architektur-Vorteil (bis auf RayTracing) mit sich bringt bzw. dass die FP32-Verdopplung kaum etwas bewirkt. Zum anderen dürfen in diesem speziellen Test aber auch externe Faktoren eine sehr große Rolle spielen: So kam das 780M-Notebook nur mit DDR5/4800 daher, während die beiden 680M-Notebooks hingegen mit LPDDR5/6400 liefen. Laut Notebookcheck soll die Speicherbandbreite zwar keinen großen Unterschied machen, getestet wurde dies allerdings nur unter synthetischen Benchmarks – welche dafür bekannt sind, hierbei keine großen Ausschläge zu zeigen. Für echte Spiele-Benchmarks dürfte die Speicherbandbreite bei immerhin 12 Shader-Clustern doch eine gewisse Auswirkung haben, gerade wenn jene bei den älteren iGPUs um satte +33% höher liegt.

Ein hypothetisches 780M-Notebook mit LPDDR5/6400 dürfte zwar kaum genauso viel schneller sein, aber ein gewisser Performance-Sprung ist bei gleichwertiger Speicherbestückung doch anzunehmen. Das konkret benutzte 780M-Notebook ist jedoch auch noch mit einer dGPU ausgerüstet, womit sich der Hersteller wohlweislich die bestmögliche Ausnutzung der iGPU gespart hat. Generell weisen diese Benchmarks (nicht zum ersten Mal) auf das Problem der passende Speicherbandbreite für schnelle iGPUs hin: Jene können derzeit kaum noch wachsen, weil dafür die Speicherbandbreite fehlt. Nicht umsonst wird AMDs Mega-APU "Strix Halo" mit 40 Shader-Clustern (neben einem Infinity Cache) ein sondermäßiges QuadChannel-Speicherinterface mit sich bringen – was aber natürlich nichts für den Massenmarkt ist. Zugunsten der Speicherbandbreite von Mainstream-APUs hilft mittelfristig nur die Weiterentwicklung der DDR5-Speichertaktraten und langfristig wohl nur die Übernahme des Infinity Caches in jene APUs.