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News des 5. Oktober 2022

nVidia hat mittels ein paar Overwatch-2-Benchmarks eigene Performance-Werte zu GeForce RTX 4080 & 4090 "geleakt" – ohne dass dies in irgendeiner Form die kommenden unabhängigen Tests ersetzen kann, aber dennoch natürlich interessant ist zur Vorab-Bestimmung des zu erwartenden Performance-Rahmens. Denn es wurde direkt gegenüber GeForce RTX 3070 & 3080 verglichen, nur GeForce RTX 3090 & 3090 Ti fehlen – wohlweislich um die Performance der beiden Versionen der GeForce RTX 4080 glänzender aussehen zu lassen. Aber da in diesem Benchmark die Performance-Skalierung innerhalb der RTX30-Serie ganz gut zum 3DC Performance-Index passt, läßt sich hieraus durchaus auf das erwartbare Ergebnis der RTX40-Serie hochrechnen. Jenes sieht die GeForce RTX 4090 bei ca. 670% im 4K-Index herauskommen – was nebenbei sehr gut zum kürzlichen CUDA-Benchmark passt, wo +63% auf die GeForce RTX 3090 Ti oben drauf auch ca. 665% im 4K-Index ergeben würden.

Overwatch 2 OW2 relativ 3DC 4K Perf.Index
GeForce RTX 4090 507 fps 204% Richtung: ~670%
GeForce RTX 4080 16GB 368 fps 148% Richtung: ~485%
GeForce RTX 4080 12GB 296 fps 119% Richtung: ~390%
GeForce RTX 3090 Ti - - 408%
GeForce RTX 3090 - - 376%
GeForce RTX 3080 10GB 249 fps 100% 330%
GeForce RTX 3070 195 fps 78% 250%
GeForce RTX 3060 122 fps 49% 165%
Overwatch-2-Benchmarks gemäß nVidia-Angaben unter 1440p, ohne DLSS

Beide Benchmarks können dennoch Bestcases sein – bzw. darf man dies sogar regelrecht annehmen, wenn nVidia zumindest den Overwatch-2-Benchmark selber veröffentlicht. Je nachdem wie stark die eher schlechteren Werte eines umfangreicheren Tests dann einschlagen, ist das Gesamtergebnis somit leicht unterhalb dessen zu erwarten, sagen wir mit einem Abschlag von ca. 3-5% auf das Overwatch-2-Ergebnis. Damit würde die GeForce RTX 4080 12GB irgendwo im Rahmen der GeForce RTX 3090 herauskommen, vielleicht sogar eher zur GeForce RTX 3080 Ti neigend. Die GeForce RTX 4080 16GB würde ca. 10-15% vor der GeForce RTX 3090 Ti liegen, jene somit zu einer leicht besseren Performance ersetzen. Nur die GeForce RTX 4090 macht dann ihr komplett eigenes Performance-Feld auf, mit je nach konkretem Ausgang der Benchmarks zwischen +55-60% auf die GeForce RTX 3090 Ti oben drauf (bzw. +70-75% auf die GeForce RTX 3090). Ob es unter RayTracing eine andere Performance-Skalierung gibt, bleibt noch abzuwarten – und DLSS ist dann sowieso eine ganz eigene Schiene, nachdem DLSS3 nur den RTX40-Modellen zur Verfügung steht.

Die ComputerBase berichtet über (kurzzeitig) beim Einzelhändler Caseking zu sehende Vorab-Preise zu "Raptor Lake" – welche damit einen ersten Eindruck zum deutschen Preisniveau liefern. Jene Rechnung war jahrelang ziemlich einfach: Vom US-Listenpreis gingen ca. 20% Währungs-Vorteil weg und es kam 19% Mehrwertsteuer oben drauf – was letztlich bedeutete: Üblicherweise entsprach der US-Listenpreis in Dollar 1:1 dem deutschen Einzelhandelspreis in Euro, die Ausnahmen hiervon waren zumeist nur wenige Prozentpunkte von diesem Ideal entfernt. Heuer nun entfällt der Währungsvorteil bzw. hat sich jener sogar in einen minimalen Nachteil verwandelt, so dass die Pro-Forma-Rechnung lautet: US-Listenpreis plus 20%. Die bei Caseking notierten Vorab-Preise zu "Raptor Lake" entsprechen dem nicht ganz, hierbei wurde mit einem Aufschlag von +26-32% (zum US-Listenpreis in Dollar) gerechnet.

Dies kann man über den minimal schlechter als 1:1 liegenden Umtauschkurs begründen, zum anderen sind Vorab-Listungen immer ein wenig teurer. So gesehen sind diese Preislagen nicht einmal wirklich schlecht – da gab es (zu anderer Hardware) schon deutlich höhere, vollkommen übertriebene Vorab-Preise. Die Straßenpreise zum Raptor-Lake-Launch (am 20. Oktober) sollten eigentlich etwas freundlicher ausfallen, selbst wenn bei Intel-Hardware die Tendenz existiert, dass es zumeist einige wenige Prozentpunkte oberhalb des umgerechneten Listenpreises herauskommt. Bei AMD existiert im übrigen die umgekehrte Tendenz, welche auch schon jetzt in den Ryzen-7000-Straßenpreisen zu sehen ist. Damit sind aber natürlich keine großen Unterschieds zu jenem Preisniveau erreichbar, welches die Listenpreise vorgeben – und diesbezüglich scheint Intel in dieser CPU-Generation die deutlich besseren Karten zu haben:

AMD Ryzen 7000 Intel Core i-13000
Ryzen 9 7950X  –  16C/32T  –  Liste: $699 Core i9-13900K  –  8C+16c/32T  –  Liste: $589
Ryzen 9 7900X  –  12C/24T  –  Liste: $549 Core i7-13700K  –  8C+8c/24T  –  Liste: $409
Ryzen 7 7700X  –  8C/16T  –  Liste: $399 Core i5-13600K  –  6C+8c/20T  –  Liste: $319
Ryzen 5 7600X  –  6C/12T  –  Liste: $299 Core i5-13400  –  6C+4c/16T  –  Liste: ca. $210
Anmerkung: Der Listenpreis zum Core i5-13400 ist noch nicht offiziell. Gemäß der Preissteigerung des Core i5-13600K (+11% zum Core i5-12600K) ist ein ähnlicher Aufschlag für den Core i5-13400 zu erwarten.

Die Preislagen von Ryzen 7000 werden von Core i-13000 um jeweils 15-30% klar unterboten, dies kann dann auch über einzelne Prozentpunkte Differenz bei den Straßenpreisen nicht mehr ausgeglichen werden. Natürlich sind die Performance-Punkte der vorstehend gegenübergestellten AMD- und Intel-Prozessoren nicht identisch – aber Intel hat hier sogar eher die Chance, in jedem einzelnen Vergleich besser als AMD herauszukommen, zumindest aber gleichwertig. Dies kombiniert mit der besseren Preislage ergibt eine wirklich gute Chance für Intel, im Wettbewerb mit AMD beachtbar zurückzuschlagen – und AMD somit zu einer eigenen Reaktion herauszufordern. Die Zeiten, wo AMD alles aus den Händen gerissen wurden bzw. AMD sowieso nicht mehr liefern konnte (als man hergestellt hat), sind zudem vorbei – womit sich jeder der Wettbewerber neben dem Performance-Wettstreit nunmehr auch wieder dem Preiskampf stellen muß.