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News des 8. August 2022

In einem sehr ungewöhnlichen Schritt hat nVidia vorläufige Geschäftszahlen für das zweite Quartal 2022 veröffentlicht, um hiermit vor einem starken Geschäftseinbruch bei nVidia zu warnen. Die vorherige eigene Umsatz-Erwartung von 8,1 Mrd. Dollar wird dabei mit einem voraussichtlichen Ergebnis von 6,7 Mrd. Dollar massiv verfehlt – was primär an einem einzigen Sorgenkind hängt, der Gaming-Sparte von nVidia. Denn während die DataCenter-Sparte wiederum zulegen konnte (und auch die Nebensparten vernünftig aussehen), hat nVidia in der Gaming-Sparte für dieses Quartal massiv eingebüßt: Von zuletzt 3,62 Mrd. Dollar Quartalsumsatz auf nunmehr nur noch 2,04 Mrd. Dollar – ein Rückgang um –44% innerhalb nur eines Quartals. Ganz augenscheinlich hat nVidia ausgerechnet zu einer Zeit, wo sich die Grafikkarten-Preise dem Normalmaß angenähert haben, wirklich schlecht verkauft.

Umsatz / Revenue Q1/2021 Q2/2021 Q3/2021 Q4/2021 Q1/2022 Vorschau Q2/2022
nVidia (gesamt) 5661 Mio. $ 6507 Mio. $ 7103 Mio. $ 7643 Mio. $ 8288 Mio. $ 6,70 Mrd $  (–19% Q/Q, +3% Y/Y)
Gaming-Sparte 2760 Mio. $ 3061 Mio. $ 3221 Mio. $ 3420 Mio. $ 3620 Mio. $ 2,04 Mrd $  (–44% Q/Q, –33% Y/Y)
DataCenter-Sparte 2048 Mio. $ 2366 Mio. $ 2936 Mio. $ 3263 Mio. $ 3750 Mio. $ 3,81 Mrd $  (+2% Q/Q, +61% Y/Y)
Hinweis: vorläufige Daten für das Q2/2022

Inwieweit dies auf geringere Absatzmengen oder zurückgehenden Verkaufspreisen basiert, ist unklar – wahrscheinlich dürfte beides zutreffen, allerdings mit vermutlich einem größeren Effekt auf der Mengen-Seite. Denn der Blick in den DIY-Markt zumindest hierzulande zeigt eigentlich eher steigende Absatzmengen an. Das Problem von nVidia dürfte somit eher darin liegen, dass mit dem Frühjahr 2022 ein großer Hauptabnehmer in Form der Cryptominer weggefallen ist, gleichzeitig aufgrund Entspannungen auf Fertigungs-Seite auch mehr Grafikkarten hergestellt werden konnten. Dies führt dazu, dass zwar im DIY-Markt keinerlei großer Marktumschwung festzustellen ist, nVidia dennoch mehr Ware und weniger Käufer hat. Letztlich hat hier wieder die Konzentration auf die Cryptomining-Kundschaft über die vorherigen Quartale zum (sehr typischen) bösen Ende eines Cryptomining-Hypes geführt: Die Hersteller sitzen nun auf Massen an Grafikkarten, für die es keine Abnehmer gibt.

Dass dann auch noch die nächste Grafikkarten-Generation bevorsteht, ist doppeltes Ungemach – denn somit gibt es ein Zeitlimit, um diese Situation aufzulösen. Dies will nVidia nun über "Preisgestaltungsprogramme" zusammen mit den Grafikkarten-Herstellern lösen. Oftmals gibt es dabei interne Rabatte für bereits verkaufte Grafikchips, womit die Grafikkarten-Hersteller die Karten dann preissenken können, ohne deswegen große Verluste machen zu müssen. Selbige Verluste dürfte dann primär nVidia einstreichen – und damit sein Déjà-vu gegenüber dem letzten Cryptomining-Hype erleben. Da all dies seine Zeit benötigt, kann man es somit als gesichert ansehen, dass die letzten Gerüchte über eine Verschiebung von GeForce RTX 4070 & 4080 auf den Jahresanfang 2023 zutreffen werden – nVidia dürfte dieses Jahr allein das Top-Modell "GeForce RTX 4090" herausbringen. PS: Die vollständigen Geschäftszahlen für das bei nVidia von Mai bis Juli 2022 reichende Geschäftsquartal wird nVidia dann am 24. August veröffentlichen.

Golem berichten über die Eigenheit von Epson-Druckern, nach einer gewissen Nutzungszeit den Dienst zu quitieren, weil der Resttinten-Schwamm (angeblich) voll sein soll. Prinzipiell soll damit verhindert werden, dass überschüssige Tinte nicht in diesen Schwamm geht, sondern dann aus dem Gerät herausschwappt. In der Realität nutzt Epson die Funktionalität jedoch auch für eine "geplante Obsoleszenz", denn die Software stoppt den Drucker-Betrieb weit bevor der Tintenschwamm tatsächlich voll ist (Praxiserfahrung mit so einem Epson-Modell: man kann zweimal resetten, beim dritten Mal sollte der Tintenschwamm dann wirklich gewechselt werden). Dummerweise macht es Epson den Nutzern unendlich schwer, den Drucker bei Erreichen dieser Fehlermeldung überhaupt weiter zu nutzen: Das passende Reset-Tool gibt es nirgendwo offiziell (dafür aber viele Kopien, die entweder Geld wollen oder potentiell Viren-belastet sind) und Ersatz-Tintenschwämme werden von Epson nicht angeboten.

Die offiziell mögliche Service-Reparatur kostet hingegen fast so viel wie ein neuer Drucker, das lohnt sich überhaupt nicht. Dabei ist die Lösung technisch gesehen einfach: Die Bedienung des Reset-Tools ist ein Akt von einer Minute, das Wechseln der Tintenschwämme geht nach YouTube-Anleitung auch recht einfach, sofern man die Tintenschwämme bei Quellen wie Alibaba & Co. bekommen konnte. An dieser Stelle wird es dem Nutzer bewußt schwierig gemacht, eine eigentlich einfache Wartung durchzuführen – zugunsten wie gesagt einer "geplante Obsoleszenz". Allerdings sind die anderen Drucker-Hersteller (leider) auch nicht besser, jeder hat da so seine kleinen und größeren Schwachstellen, um den Anwender dem Spaß an der Sache zu verderben. Normalerweise wäre dies eine wunderbare Sache zur Aufklärung für die Wettbewerbshüter – aber die haben schließlich immer noch nicht einmal die Fälle von "Intel vs AMD" sowie der "Browser-Kriege", datiert jeweils um die Jahrtausendwende herum, abschließen können.