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News des 8. Februar 2024

VideoCardz berichten über ein erstes US-Angebot zur GeForce RTX 4070 Ti für 699 Dollar, womit die Karte in den USA den jüngst abgesenkten Preispunkt der Radeon RX 7900 XT erreicht. Ohne großes mediales Aufsehen war (und ist) diese Preismarke in deutschen Landen allerdings schon längst erreicht, denn zu aktuellem Umtauschkurs und mit Mehrwertsteuer sind dies ca. 770 Euro – was vom besten Angebot auf dem hiesigen Grafikkarten-Markt mit 768 Euro sogar schon minimal unterboten wird. Die bei dieser Gelegenheit ermittelten Marktpreise und Verfügbarkeits-Wertungen zu den beiden EOL-Modellen GeForce RTX 4070 Ti & 4080 ergeben ein interessantes Bild: Denn beide Karten sind im deutschen Einzelhandel immer noch beachtbar breiter verfügbar als die jeweiligen "SUPER"-Nachfolger.

Liste Nov. '23 Feb. '24 akt. Verfügbarkeit
GeForce RTX 4080 Super $999 - 1110-1200€ ★★★☆☆
GeForce RTX 4080 $1199 (EOL) 1180-1240€ 1110-1200€ ★★★★☆
GeForce RTX 4070 Ti Super $799 - 870-930€ ★★★★☆
GeForce RTX 4070 Ti $799 (EOL) 830-880€ 770-860€ ★★★★★

Eine etwaig angedachte Lagerbereinigung vor dem Launch des GeForce RTX 40 "SUPER"-Refreshs hat demzufolge augenscheinlich nicht funktioniert. Allerdings haben die beiden EOL-Modelle dann doch Möglichkeiten gefunden, vorerst weiterhin mit den neuen Karten koexistieren zu können: Die GeForce RTX 4080 ist schlicht auf das Straßenpreis-Level des eigenen Super-Nachfolgers abgesunken. Da die Performance-Differenz beider Karten arg gering ist und teilweise bei der originalen GeForce RTX 4080 sogar die interessanteren Herstellerlösungen existieren, könnte dies ein Ansatz sein, um diese Alt-Modelle weiterhin abverkaufen zu können. Dagegen sprechen etwas die letztwöchentlichen Absatz-Zahlen der Mindfactory, wo die reguläre GeForce RTX 4080 absolut gar keine Verkäufe vermelden konnte. Dies könnte natürlich auch nur der Effekt der Launch-Woche gewesen sein und nachfolgend wenden sich die Grafikkarten-Käufer wieder diesem Grafikkarten-Modell zu.

Allerdings wäre aufgrund der Vielzahl an (lieferbar) gelisteten Angebote dennoch ein gewisser Preisunterschied vom Vorteil beim Bereinigen dieser Lagerbestände. Ein Rabatt von 50 Euro dürften bei diesem vierstelligen Preisniveau die Hersteller & Händler nicht arm machen, aber den Abverkauf deutlich unterstützen. Wenn man dies sich zu lange hinziehen läßt, dann sind schließlich eines Tages denkbarerweise noch viel größere Rabatte notwendig – immer eingedenk des Punkts der augenscheinlich noch großen Lagerbestände zur regulären GeForce RTX 4080. Die reguläre GeForce RTX 4070 Ti hat hingegen ihren preislichen Weg wohl bereits gefunden, jene notiert derzeit im besten Fall ca. 100 Euro unterhalb der GeForce RTX 4070 Ti Super. Die Preis-Differenz passt ganz gut zur Performance-Differenz, zumindest wenn man den Mehrspeicher des Super-Modells außer acht läßt. Bei diesen generell hohen Preisen zählt aber sicherlich einfach auch schon der beachtbare Preis-Abstand, so dass die nochmals größeren Lagerbestände zur regulären GeForce RTX 4070 Ti sich wohl abverkaufen lassen können.

Heise berichten über ein Gerichtsurteil, welches (wegen angeblicher Patentverletzungen) ein Verkaufsverbot für diverse Intel-Prozessoren in Deutschland erlassen hat – darunter auch die Alder-Lake-Serie, allerdings nicht neuere Intel-Prozessoren. Der Kläger wird dabei vornehmlich als Patenttroll angesehen und hat dieselbe Klage gegen Intel in den USA schon verloren – ergo ist es nicht unwahrscheinlich, dass dieser gerichtliche "Erfolg" in Deutschland von höheren Instanzen wieder kassiert wird. Das strittige Patent betrifft dabei wohl nicht die eigentliche Prozessoren-Architektur, sondern "nur" die Spannungsregelung, welche auf dem Package stattfindet – womit auch Prozessoren der 13. und 14. Core-Generation mit einem Alder-Lake-Die als Unterbau dann wohl schon "sicher" vor dem Patenttroll sind. Da die hauptsächlich betroffenen Prozessoren der 12. Core-Generation denselben Sockel und Mainboards wie die neueren Intel-Modelle benutzen, besteht hier wohl keine beachtbare Marktauswirkung.

Nochmals Heise berichten über den interessanten Fall einer Accountsperre seitens Facebook, welche gerichtlich zurückgepfiffen wurde. Inwiefern die Accountsperre eventuell berechtigt war, bleibt sogar offen, denn das Gericht prangerte primär die unsägliche Sperr-Mechanik bei Facebook an: Es wurde – wie so üblich bei großen Netzwerken & Plattformen – ohne echte Begründung und nur mit allgemeinem Verweis auf die eigenen Angebotsbedingungen gesperrt. Dass somit weder ein Grund noch der konkrete AGB-Paragraph genannt wurde, reichte dem Gericht aus, um die Accountsperre als nicht rechtgültig zu bewerten. In der eigentlichen Sache könnte Facebook am Ende sogar Recht haben, aber an der Art & Weise der Nutzer-Kommunikation in solchen Fällen muß dringend gearbeitet werden. Natürlich ist dies nun kein Urteil des Verfassungsgerichts (welches automatisch rechtlich verbindlich wäre), andere Gerichte können immer noch anders entscheiden.

Der Netzwerkbetreiber muss sich in seinen Geschäftsbedingungen dazu verpflichten, den betreffenden Nutzer über die Entfernung eines Beitrages und eine beabsichtigte Sperrung seines Nutzerkontos umgehend zu informieren, ihm den Grund dafür mitzuteilen, und eine Möglichkeit zu geben, hierzu Stellung zu nehmen.
Quelle:  Oberlandesgericht Dresden im Verfahren gemäß Amtszeichen "4 U 1049/23", notiert durch Heise

Aber da es sich immerhin schon um das Urteil eines Oberlandesgerichts handelt, kann man in ähnlichen Fällen direkt auf dessen Basis argumentieren. Normalerweise sollten Facebook & Co. dieses Urteil nunmehr zum Anlaß nehmen, diesen Teil der Nutzerverwaltung grundlegend zu überarbeiten. Im Fall einer Sperre oder ähnlichem muß der Nutzer schlicht zwingend über die konkret verletzte Regel informiert werden – und natürlich auch darüber, auf welches konkrete Posting sich dies bezieht (beliebte Auslassungssünde). Ironischerweise werden in den Netzwerken & Plattformen diese Informationen sowieso vorliegen, denn nur auf deren Basis kann überhaupt über die Sperre entschieden werden. Natürlich erhöht diese konkrete Angabe von Gründen & Postings die Chance, dass der Nutzer sich wehrt und am Ende Recht bekommt. Aber dies wäre ja nur im Sinne höherer Rechtssicherheit und hilft auch den Netzwerken & Plattformen weiter, genau auszutarieren, was gesperrt werden darf – und was nicht.