Im Zuge der offiziellen Vorstellung von "Panther Lake" (extra Bericht folgt noch) wurde auch eine neue Intel Grafikarchitektur-Roadmap herausgegeben – im Stil der Zeit natürlich ohne Balkenbeschriftung, so dass man sich hier die Einträge der Jahreszahlen von 2022 (Arc A-Serie) bis 2026 (Arc C-Serie) dazudenken muß. Zudem ist die Zuordnung der iGPU von Panther Lake zur Arc B-Serie hoffentlich nur ein Fehler, denn selbige ist natürlich bereits Xe3/Celestial-basiert und gehört wenn dann zur Arc C-Serie. Über die tatsächlichen Verkaufsnahmen ist aber noch nichts bekannt, da Intel zu Panther Lake noch keinerlei konkrete Modelldaten herausgegeben hat, was angesichts des praktischen Verfügbarkeit erst im Jahr 2026 derzeit wohl auch noch nicht notwendig ist. Und letztlich verspricht die neue Intel-Roadmap auch nicht wirklich viel, sondern zeigt eigentlich nur das offensichtliche an – dass die Xe3-Architektur eben auch noch in entsprechenden Desktop-Grafikkarten münden wird. Nicht erwähnt (im Gegensatz zur initialen Arc-Roadmap von 2021) wird hingegen der Xe3-Nachfolger in Form von Xe4/Druid. Jenes steht somit weiterhin in der Schwebe, ob Intel diese Xe-Ausbaustufe tatsächlich noch realisiert – oder lieber gleich zu nVidia-basierten iGPUs übergeht.
Auch außerhalb von "Panther Lake" ist dann interessant, was Intel zur Xe3-Architektur zu sagen hatte, welche wie gesagt noch in Form der "Arc C-Serie" in Desktop-Grafikkarten überführt werden wird. Sehr breit wird dies von WCCF Tech durchgekaut, wobei derzeit hierzu natürlich allein Intel-Angaben vorliegen und jene (wie üblich) heftig Marketing-durchsetzt sind und sich zugleich teilweise auf konkrete Produkte (wieder Panther Lake) anstatt die Grafikarchitektur im allgemeinen beziehen. So meint Intels Angabe von "+50%" von Xe2 zu Xe3 schlicht die höhere Anzahl an Xe-Kernen pro "Render Slice", was eine etwas umständliche Beschreibung für einen Funktionsblock mit einer Raster-Engine ist. Ein echtes "mehr" ergibt sich hier aber eigentlich nicht, denn der Zählpunkt ist nicht die Anzahl der Render Slices, sondern die Anzahl der Xe-Kerne – und da konnte Intel auch vorher schon einfach mehr davon verbauen. Zumindest läßt sich damit klarstellen, dass sich jene "+50%" mitnichten auf einen eventuellen IPC-Gewinn beziehen – jener ist hoffentlich auch vorhanden, Intel aber keine größere Erwähnung wert.
Ein Teil wird hierzu der größere Level2-Cache beitragen, denn jener geht von 4 MB pro Render Slice / Raster-Engine auf dann 8 MB hinauf. Die Angaben sind allerdings iGPU-bezogen, im Desktop könnte Intel natürlich größere Caches als das verbauen. Am Ende reitet Intel hier sehr stark auf vorgeblichen Vorteilen der Xe3-Architektur herum, meint damit aber nur den Unterschied der konkret in Lunar Lake zu Panther Lake verbauten iGPUs. Jener hängt aber auch an der jeweiligen Produktausrichtung (Lunar Lake = rein Ultramobile, hingegen Panther Lake = fast alle Mobile-Segmente) und zum Teil auch an der jeweiligens Jahreszahl: Im Jahr 2026 braucht Intel einfach mehr Grafik-Power, deswegen wird die integrierte Grafik von Panther Lake dicker, ganz unabhängig der verwendeten Grafikarchitektur. Aus Sicht kommender Desktop-Grafikkarten läßt sich wohl nur mitnehmen, dass die Xe3-Architektur generell Funktionsblöcke á eine Raster-Engine mit jeweils 6 Shader-Clustern (Xe-Kernen) samt 2 ROP-Partitionen daherbringt – zumindest sofern Intel dieses System für Desktop-Grafikchips nicht wieder über den Haufen wirft (bei Battlemage passte es allerdings, iGPUs & dGPUs folgten demselben Schema).
In einem YouTube-Video sprechen Sonys Konsolen-Mastermind Mark Cerny und AMDs Computing- & Grafik-Chef Jack Huynh über zukünftige Grafik-Technologien von AMD – welche dann natürlich auch von Sony für deren kommende Spielekonsolen-Projekte adaptiert werden dürften. Hauptsächlich geht es dabei um die drei Punkte "Neural Arrays", "Radiance Cores" und "Universal Compression", wobei zweiteres auf den ersten Blick am interessantesten erscheint, da es hierbei um eine gesteigerte RayTracing-Performance durch zusätzliche RayTracing-Hardware geht. Wie stark dies in der Praxis wirksam ist, läßt sich natürlich anhand der getroffenen Aussagen nicht sagen – irgendeinen Effekt wird es sicherlich erbringen, ob nur nutzvoll oder hingegen bahnbrechend, bleibt die Praxis offen. Die "Neural Arrays" betreffen eigentlich nur AI-Funktionalitäten und später einmal das Zukunftsthema "Neural Rendering", während "Universal Compression" möglicherweise anfänglich als am wenigstens spannend angesehen wird – was sich mit der Zeit jedoch ändern könnte. Denn Datenkompression innerhalb des Chips hilft auch, die großen Datenflüsse im Chip effektiver zu machen, was die Energieeffizienz berührt – und zugleich unter Umstände eine wichtige Vorarbeit für MultiChip-Konstruktionen sein könnte, denn dort werden jene Datenflüsse zwischen den Chips dann eine entscheidende Größe sein.
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Nach so etwas wie einer gewissen Sommerpause kommen von TechEpiphany @ X wieder aktuelle Prozessoren-Verkaufszahlen der Mindfactory, diesesmal für die 40. Woche 2025. In jener befinden sich Verkaufszahlen allerdings noch im Sommerloch, denn der aktuelle Wochenverkauf liegt bei grob der Hälfte von dessen, was zur Jahresmitte bei den letzten Mindfactory-Zahlen normal war. Da sich die Marktanteile zwischen AMD und nVidia sowie auch deren durchschnittliche Verkaufspreise (ASPs) jedoch nur unwesentlich verändert haben, ist dies wohl eher eine allgemeine Marktschwäche und damit mitnichten der Hinweis auf irgendwelche neuen Markteffekte. Jene wären derzeit sowieso nicht zu erwarten, da in letzter Zeit keine (gewichtigen) neuen Desktop-Prozessoren vorgestellt wurden und selbige auch in den nächsten Monaten nicht zu erwarten sind – abgesehen vom "Arrow Lake Refresh", aber eben keine Desktop-Prozessoren wirklich neuer Generationen. Jene wird es erst mittels AMDs "Zen 6" geben, nicht vor der Jahresmitte 2026 gelegen. Bis dahin ergibt sich auch kaum ein Anlaß zu einer größeren Änderung an den aufgezeigten DIY-Marktanteilen – welche bekannterweise selbst bei Amazon USA ähnlich AMD-lastig ausfallen.
Prozessoren-Verkäufe der Mindfactory im Jahr 2025 (AMD in rot, Intel in blau, durchgehend in dieser Reihenfolge) | ||||||
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Absatz | Anteile | Umsatz | Anteile | ASPs | AM4, AM5, 1700, 1851 | |
40. Woche 2025 | 1780 Stück | 88,2% 11,8% | 0,50M € | 90,9% 9,1% | 288€ 216€ | 360, 1210, 130, 70 |
34. Woche 2025 | 3715 Stück | 91,4% 8,6% | 1,09M € | 92,9% 7,1% | 299€ 241€ | 590, 2805, 200, 120 |
33. Woche 2025 | 3450 Stück | 90,7% 9,3% | 1,06M € | 92,0% 8,0% | 312€ 264€ | 580, 2550, 240, 80 |
32. Woche 2025 | 3880 Stück | 92,0% 8,0% | 1,18M € | 94,3% 5,7% | 313€ 216€ | 590, 2980, 240, 70 |
31. Woche 2025 | 2365 Stück | 87,3% 12,7% | 0,69M € | 89,1% 10,9% | 298€ 252€ | 435, 1630, 210, 90 |
30. Woche 2025 | 2235 Stück | 93,3% 6,7% | 0,64M € | 95,1% 4,9% | 293€ 210€ | 445, 1640, 120, 30 |
29. Woche 2025 | 3320 Stück | 90,1% 9,9% | 1,02M € | 91,3% 8,7% | 310€ 268€ | 470, 2520, 240, 90 |
28. Woche 2025 | 1865 Stück | 92,5% 7,5% | 0,57M € | 93,8% 6,2% | 311€ 254€ | 420, 1305, 110, 20 |
27. Woche 2025 | 1420 Stück | 95,1% 4,9% | 0,45M € | 96,9% 3,1% | 320€ 196€ | 290, 1060, 40, 20 |
26. Woche 2025 | 2990 Stück | 93,3% 6,7% | 0,97M € | 95,1% 4,9% | 330€ 238€ | 360, 2430, 170, 30 |
21. Woche 2025 | 1765 Stück | 87,5% 12,5% | 0,51M € | 88,3% 11,7% | 293€ 273€ | 380, 1165, 150, 70 |
20. Woche 2025 | 1240 Stück | 91,1% 8,9% | 0,37M € | 93,1% 6,9% | 305€ 231€ | 290, 840, 110, 0 |
19. Woche 2025 | 2985 Stück | 89,8% 10,2% | 0,89M € | 91,5% 8,5% | 302€ 248€ | 700, 1980, 250, 55 |
18. Woche 2025 | 1465 Stück | 88,7% 11,3% | 0,45M € | 91,2% 8,8% | 317€ 240€ | 320, 980, 120, 35 |
17. Woche 2025 | 2025 Stück | 89,1% 10,9% | 0,55M € | 89,6% 10,4% | 274€ 260€ | 540, 1265, 180, 40 |
14. Woche 2025 | 740 Stück | 84,5% 15,5% | 0,20M € | 87,4% 12,6% | 275€ 216€ | 240, 385, 100, 15 |
8. Woche 2025 | 3920 Stück | 91,1% 8,9% | 1,22M € | 93,2% 6,8% | 319€ 239€ | 965, 2605, 325, 15 |
7. Woche 2025 | 4520 Stück | 89,8% 10,2% | 1,37M € | 91,6% 8,4% | 309€ 250€ | 940, 3120, 430, 30 |
5./6. Woche 2025 | 6377 Stück p.W. | 88,9% 11,1% | 1,92M € p.W. | 90,2% 9,8% | 305€ 266€ | 1650, 4022, 630, 65 p.W. |
4. Woche 2025 | 7040 Stück | 93,0% 7,0% | 2,55M € | 95,4% 4,6% | 388€ 250€ | 1145, 5405, 450, 35 |
3. Woche 2025 | 5285 Stück | 88,8% 11,2% | 1,47M € | 89,6% 10,4% | 280€ 258€ | 1580, 3115, 465, 90 |
2. Woche 2025 | 9255 Stück | 95,4% 4,6% | 3,95M € | 97,0% 3,0% | 434€ 275€ | 1480, 7350, 365, 20 |
1. Woche 2025 | 4595 Stück | 92,1% 7,9% | 1,29M € | 91,5% 8,5% | 280€ 302€ | 1460, 2770, 305, 50 |
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