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AMDs 20nm-Grafikchips gehören zu den Chip-Generationen "Volcanic Islands" und "Pirates Islands"

Während bei nVidia schon des längerem der Codename der ersten 20nm Chip-Generation bekannt ist ("Maxwell" für das Jahr 2014), fehlte bei AMD bisher jede Information über die 20nm Chip-Generation, welche für das Jahr 2014 zu erwarten ist (Optimisten gehen vom vierten Quartal 2013 aus, aber dies ist angesichts der zunehmenden technischen Schwierigkeiten bei jedem neuen Fertigungsschritt eher unwahrscheinlich). Laut der VR-Zone wird AMD erste 20nm-Grafikchips im Jahr 2014 mit der "Volcanic Islands" Chip-Generation herausbringen, im Jahr 2015 folgt dann der 20nm-Refesh in Form der "Pirates Islands" Chip-Generation.

Genauere Informationen zu diesen beiden Chip-Generationen liegen natürlich noch nicht vor – man kann aber durchaus annehmen, daß innerhalb dieser beiden Chip-Generationen ein größerer Architektur-Wechsel oder eine andere größere technische Änderung erfolgt, da die kommende (28nm-basierte) "Sea Islands" Generation wohl keine größeren Architektur-Änderungen mit sich bringen wird. Innerhalb dieser zwei Generationen von 20nm-Grafikchips läßt sich wieder ein Performance-Gewinn von 80 bis 100 Prozent gegenüber den schnellsten 28nm-Grafikchips erwarten. Gut möglich ist zudem, daß die erste 20nm-Generation ähnlich wie die erste 28nm-Generation nur mittelprächtig schneller und ziemlich teuer ausfällt, da die 20nm-Fertigung anfänglich ähnlich schwierig zu beherrschen sein dürfte wie aktuell die 28nm-Fertigung.

AMD nVidia
2012 "Southern Islands"
(erste 28nm-Generation)
"Kepler"
(erste 28nm-Generation)
2013 "Sea Islands"
(28nm Refresh-Generation)
Kepler-Refresh
(28nm Refresh-Generation)
2014 "Volcanic Islands"
(erste 20nm-Generation)
"Maxwell"
(erste 20nm-Generation)
2015 "Pirates Islands"
(20nm Refresh-Generation)
Maxwell-Refresh
(20nm Refresh-Generation)

Die VR-Zone geht zudem davon aus, daß AMD bei der "Volcanic Islands" Generation sich die Entscheidung offenläßt, bei einem anderen Auftragsfertiger als TSMC fertigen zu lassen – Alternativen wären GlobalFoundries, IBM oder Samsung. Diese Möglichkeit wurde schon für frühere Chip-Generationen von AMD spekulativ erwähnt – meist waren dies aber eher fruchtlose Spekulationen, da die Vorlaufzeiten bei der Chipentwicklung doch ziemlich lang ist und man ein halbes Jahr vor Marktstart nicht mehr den Fertiger wechseln kann. Bei der "Volcanic Islands" Generation hat AMD aber nun wirklich die reele Chance, auf einen anderen Auftragsfertiger zu setzen – was aber am Ende wohl doch ein zu großes Risiko darstellen dürfte.

Denn sieht man sich die aktuelle Situation an, so kann immer noch kein anderer Auftragsfertiger außer TSMC Erfahrungen mit der Massenfertigung großer Chips unter 28nm aufweisen – fraglich, ob die genannten Kandidaten es unter der 20nm-Fertigung dann wesentlich besser machen können. Das Verbleiben bei TSMC garantiert AMD wenigstens, daß man – egal wie schwierig der 20nm-Prozess ausfällt – immer im gleichen Boot wie nVidia sitzt, keiner der beiden Grafikchip-Entwickler einen Vorteil hätte. Ein anderer Auftragsfertiger bedeutet dagegen das Risiko, aufgrund potentiell noch größerer Probleme bei der 20nm-Fertigung Abstriche bei den Taktraten und damit der Performance machen zu müssen oder/und noch größere Lieferprobleme zu haben.

So gesehen ist es unwahrscheinlich, daß AMD oder nVidia diesbezüglich ein Risiko eingehen und einem anderen Auftragsfertiger als TSMC die erste Chip-Generation einer neuen Fertigungsstufe anvertrauen werden. Eher wahrscheinlich ist es, daß man einen alternativen Fertiger bei einem Chip der Refresh-Generation ausprobiert – dies ist deutlich weniger riskant, ganz besonders wenn man den Chip sowohl bei TSMC als auch dem alternativen Auftragsfertiger herstellen läßt. Und dies könnte unter Umständen sogar noch innerhalb der 2013 anstehenden 28nm Refresh-Generation passieren – theoretisch bei beiden Grafikchip-Entwicklern.